Bärlauch­fo­to­grafie — so klappt’s unter jeder Bedingung

Der Zeit­raum im Jahr, in dem man blühenden Bärlauch foto­gra­fieren kann ist sehr begrenzt. Nicht immer kann man auf ideale Bedin­gungen warten oder zu weiter entfernten Orten reisen. Wie du es trotzdem schaffst, tolle Foto­gra­fien von blühendem Bärlauch zu machenm erfährst du in diesem Blog. 

Ausrüs­tung:

Sony a7III
Sony FE 4/24–105 mm G OSS
Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Wann herr­schen die besten Bedingungen?

Das ist ganz einfach gesagt dann, wenn der Bärlauch blüht! Dieser Zeit­raum ist meist recht kurz und hält nur wenige Tage, bis viel­leicht 2, maximal 3 Wochen. Je nach Region sollte man Ende April bis Mitte, Ende Mai die Bärlauch­blüte beob­achten, so dass man sie nicht verpasst. Sehen erste Knospen bereits so aus, wie auf dem nächsten Bild, dann sollte man in den nächsten Tagen die Chance nutzen und in den Wald gehen für die Foto­grafie blühenden Bärlauchs.

Ist die Blüte in vollem Gange sollte man jede Gele­gen­heit nutzen, auch wenn vor Ort viel­leicht nicht die perfekten Bedin­gungen herr­schen. Im Früh­jahr auf dichten Nebel zu warten kann funk­tio­nieren, kann aber auch zu einer verpassten Gele­gen­heit führen. Meist reicht auch ein feuchter Morgen im Wald, leichter Regen oder Morgen­sonne aus, um tolle Bilder zu machen.

Bärlauch­blü­ten­knospe | Sony a7III + Sony FE 100–400 mm GM @ 209 mm, f/5.6, 1/250 Sek., ISO 800

Wo finde ich Bärlauch?

Am besten scoutet ihr schon vorab einige Loca­tions. Im März erkennt ihr den Bärlauch an seinem Knob­lauch­duft und den typi­schen, lang­ge­zo­genen, grünen Blätter. Bärlauch tritt zudem häufig in großen Kolo­nien auf, weshalb ihr nicht nach kleinen Flecken suchen müsst. Um vorher die Auswahl an Wälder etwas einzu­grenzen, in denen ihr Bärlauch suchen geht, könnt ihr online recherchieren. 

Sucht Google Maps/Earth nach dichten Laub­wäl­dern ab. Betrachtet die Topo­gra­phie der Wälder. Befinden sich kleine Täler, Schluchten oder Senken mit kleinen Bäch­lein oder Auwälder von Flüssen inner­halb dieser schat­tigen Laub­wälder, so ist die Wahr­schein­lich­keit hoch dort Bärlauch vorzu­finden. Bärlauch wächst bis zu einer Höhe von 1900 müNN und in ganz Europa, außer der Mittel­meer­re­gion. In Süddeutsch­land ist er zudem etwas stärker verbreitet, als in Norddeutschland. 

Bärlauch­bach | Sony a7III + Sony FE 2.8/16–35 mm GM @ 21 mm, f/14, 1 Sek., ISO 800

Was muss ich beim foto­gra­fieren von Bärlauch beachten?

Ein ganz wich­tiges Anliegen für mich ist es euch darauf hinzu­weisen, dass ihr beim Foto­gra­fieren von Bärlauch darauf achtet, ihn nicht zu zertram­peln. Häufig wächst Bärlauch so oder so in Natur­schutz­ge­bieten. Ein Verlassen des Weges sollte daher für euch so oder so ein No-Go sein. Im Norden Deutsch­lands steht Bärlauch in vielen Regionen sogar auf der roten Liste, weshalb ihr Sorgsam sein solltet. Auch beim Sammeln der Blätter für den Eigen­ver­brauch. Leider finde ich immer wieder vorher sorgsam selek­tierte Foto­spots, an denen der Bärlauch durch Menschen nieder­ge­tram­pelt wurden. 

Beim Foto­gra­fieren an sich könnt ihr euch jeden­falls voll ausleben. Die Bärlauch­blüten sind an sich im Detail bereits tolle Foto­mo­tive. In der Masse als blühendes, weißes Blüten­meer im frisch-grünen Früh­lings­wald einfach zauber­haft. Nutzt also gerne alles was ihr an Brenn­weiten zur Verfü­gung habt. Geht mit dem Weit­winkel nahe an die Blüten ran. Nutzt zur Not Fokus-Stacking. Nutzt das Tele für Details-Aufnahmen, usw. Seid so kreativ wie ihr könnt! Und nutzt unbe­dingt einen zirku­laren Polfilter, um das Grün der Blätter lebendig werden zu lassen, gerade, wenn es noch feucht im Wald ist.

Blühende Bärlauch­allee | Sony a7III + Sony FE 4/24–105 mm G OSS @ 105 mm, f/11, 4 Sek., ISO 100

Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunst­druck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen. 

Foto­tech­ni­sche Schwierigkeiten

Behaltet neben dem Fokus-Punkt und der gewollten Schärfe im Bild auch euer Histo­gramm im Auge. Und kontrol­liert nach dem Foto­gra­fieren unbe­dingt das Ergebnis. Im sonst sehr dunklen Wald können je nach Licht­si­tua­tion oder Menge des blühenden Weiß, die weißen Bärlauch­blüten schnell über­be­lichtet sein. Denkt daran, dass eure Kamera immer eine mitt­lere Belich­tung anstrebt. Manchmal kann es daher sinn­voll sein, die Belich­tungs­kor­rektur zu verwenden, um später am Rechner opti­male Bild­daten zu haben. 

Denkt auch daran bei Gegen­licht auch das Belich­tungs-Bracke­ting eurer Kamera zu nutzen oder je nach Kompo­si­tion, Brenn­weite und Blende eben Fokus-Stacking. Im Vlog (s.u.) zu diesem Blog-Beitrag könnt ihr sehen, wie ich diese Tech­niken im Feld nutze. Beachtet, das für diese Tech­niken im Wald möglichst wind­stille herr­schen sollte. Ansonsten kann dies zu Arte­fakten führen, die ihr erst bei der Bild­be­ar­bei­tung merkt und die sehr schwer zu entfernen sind. 

Frisches Grün im Früh­lings­wald | Sony a7III + Sony FE 2.8/16–35 mm GM @ 35 mm, f/16, 4/5 Sek., ISO 400

Bilder aus dem VLOG

In dieser Galerie, habe ich euch alle Fotos aus dem VLOG zusam­men­ge­stellt, so dass ihr sie in Ruhe betrachten könnt. Schaut gerne auf Youtube rein und lasst einen Kommentar oder ein Like da. Wenn euch das Video gefallen hat, könnt ihr auch gerne meinen Kanal abon­nieren, so dass ihr keine neuen Videos mehr verpasst.

VLOG zum BLOG

In meinem Youtube-Video “Auf der Suche nach perfekten Bedin­gungen für Bärlauch­fotos” zeige ich dir, wie ich die Foto­gra­fien von blühendem Bärlauch in diesem Beitrags aufge­nommen habe und ihr seht, wie ich diese Tipps in der Praxis umge­setzt habe. Schau rein und lass dich inspi­rieren! Kommen­tiere gerne, was dir noch an hilf­rei­chen Tipps einfallen und lass ein Abo da! Ich freue mich!

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