So gelingen dir minimalistische Waldaufnahmen
Ausrüstung:
Sony a7III
Sony FE 4/24–105 mm G OSS
Sony FE 100–400 mm GM
DJI Mini 3 Pro
Der späte Winter, oder auch das frühe Frühjahr, ist häufig besonders trist und lädt in unseren Breiten selten zu Fotoausflügen in die Natur ein. Dabei kann gerade diese Tristesse doch für wunderschöne minimalistische Aufnahmen im Wald sorgen, dachte ich mir, als ich an diesem Morgen mit erfreulich dichtem Nebel in einen nahegelegenen Buchenwald fuhr. Wie ich die Aufnahmen dieses Blog-Beitrags aufgenommen habe, könnt ihr euch am Ende des Beitrags im Video anschauen.
Worauf solltest du achten?
Die Wahl der Location ist bei dieser Art von Waldaufnahmen besonders wichtig. Um minimalistische Aufnahmen zu erstellen, dürfte ein Buchenwald besonders gut geeignet sein. Die dunklen, geraden, langgezogenen Stämme der Buchen finde ich geradezu ideal. Sicher kommen aber auch andere Waldszenen noch in Frage.
Sucht zwischen den langgezogenen geraden Bäumen, nach außergewöhnlichen Elementen. Bäume die “aus der Reihe tanzen”, schräg liegen oder eine besondere Form haben. Vielleicht findet sich noch ein kleines Bäumchen oder einen Ast, der als einziger noch Blätter des letzten Jahres trägt, in Mitten der kahlen Natur.
Reduziert die Szene so weit es geht, aber achtet darauf, dass ihr nicht nur das Motiv alleine fotografiert. Ohne Kontext kann das beste Motiv einfach nur langweilig wirken. Ein geschwungener Baum wirkt nur dann besonders, wenn um ihn viele Bäume mit geradem Wuchs stehen. Oder achtet darauf, ob zwei oder mehrere Bäume miteinander im Verhältnis stehen. Ein Kontext kann aber natürlich auch einmal leerer Raum sein, sollte ein Baum besonders frei stehen.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob mehr oder weniger in der Szene Sinn ergibt, macht mehrere Aufnahmen. Zur Not könnt ihr in der Bildbearbeitung immer noch croppen (zuschneiden). Traut euch dabei ruhig mal, mehr als üblich weg zu nehmen. Sobald die Bildaussage aber unklar wird, habt ihr vermutlich zu stark gecroppt.
Vergesst für minimalistische Aufnahmen das Weitwinkelobjektiv. Vermutlich wird es viel zu viel der Szene auf den Sensor packen. Eine minimalistische Aufnahme gelingt deutlich leichter mit einer Brennweite im Telebereich.
Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunstdruck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen.
Hilfreiche Wetterverhältnisse
Bestimmte Wetterverhältnisse helfen natürlich solch minimalistische Aufnahmen zu erstellen. Idealbedingungen dürfte ein richtig schöner dichter Nebel sein. Aber auch Dunst oder Regen kann helfen eine Szene zu reduzieren. Solche Wetterbedingungen erzeugen neben der detailreduzierten Szene zudem eine ganz besondere Stimmung im Bild.
Natürlich kann man auch in jeder anderen Jahreszeit minimalistische Aufnahmen erstellen. Auch bei nicht idealen Bedingungen. Achtet darauf, dass ihr starke Kontraste erhaltet. Gegenlichtsituationen können Bäume zu Silhouetten werden lassen, die gänzlich nur auf ihre Form reduziert sind. Oder versucht das Bild in den Farben zu reduzieren. Das ist bspw. im Sommer-Wald kein sonderliches Problem.
Ist es feucht, dann testet auf jeden Fall den Einsatz eines Polfilters. Er hilft den Glanz auf Blättern zu reduzieren und bringt die Farben zum leuchten.
Eine weitere Möglichkeiten Details zu reduzieren, um ein Bild minimalistischer werden zu lassen besteht darin andere Techniken zu nutzen, wie beispielsweise ICM (Intentional Camera Movement). Dabei wird die Kamera während der Belichtungszeit bewusst bewegt. Dies erfordert einiges an Übung und erzeugt viele Bilder, von denen nur die wenigsten Verwendung finden.
VLOG zum BLOG
In meinem Youtube-Video “Minimalistische Waldaufnahmen — So gelingt’s!” zeige ich dir, wie ich die minimalistischen Waldaufnahmen dieses Beitrags aufgenommen habe und ihr seht, wie ich diese Tipps in der Praxis umgesetzt habe. Schau rein und lass dich inspirieren! Kommentiere gerne, was dir noch an hilfreichen Tipps einfallen und lass ein Abo da! Ich freue mich!