Mein fotografisches Jahr 2023
Den BLOG-Beitrag als Video gibt es unten. Für alle, die keine Lust am Lesen haben, können über den Button direkt zum Video scrollen. Schaut auf jeden Fall mal rein, denn in diesem Youtube-Video seht ihr deutlich mehr Fotos aus dem vergangenen Jahr, als ich hier im BLOG veröffentlichen kann.
Ausrüstung:
Sony a7IV
Sony FE 2.8/16–35 mm GM
Sony FE 4/24–105 mm G
Sony FE 100–400 mm G
DJI Mini 3 Pro
Frühjahr | Beginn in YouTube
In diesem Jahr habe ich euch mehr an meiner Fotografie teilhaben lassen, als je zuvor. Dies hing ganz klar damit zusammen, dass ich mich neben meinem eigentlich BLOG auf meiner Website und meiner Präsenz auf Instagram verstärkt dem Erstellen von Videos über meine Fotografie gewidmet habe. Allen voran den On-Location-VLOGs.
Begonnen hatte ich mit dem dokumentieren von zwei Timelapse-Aufnahmen meines Heimatdorfes, wobei unter anderem dieses tolle Video meiner Heimat entstand.
Den Zuspruch zu den ersten Video, den ich von euch erfahren habe bestärkte mich darin, dass es die richtige Entscheidung war euch mehr und mehr an meiner Fotografie teilhaben zu lassen. Für all euer Feedback, die Kommentare, Likes, Abos und sämtliche Unterstützung bisher, möchte ich euch an dieser Stelle von Herzen danken.
Nun legen wir los mit einem kleinen Rückblick. Einige von euch haben vielleicht die Posts auf Instagram gesehen, oder diesen Blog-Beitrag gelesen (Link) in denen ich über die Erkrankung meiner Tochter gesprochen hatte. Nur ganz kurz, um alle abzuholen. Bei meiner damals fast 2‑jährigen Tochter wurde Ende 2022 ein recht aggressiver und schnell wachsender Tumor festgestellt. Für unsere kleine Familie war das natürlich ein riesiger Schock. Für eine kurze Zeit hatten wir wirklich schon die Hoffnung verloren und geglaubt, dass es das für sie war. Aber das Arzt- und Pflegeteam der Kinderonkologie Heidelberg hat sie wieder hinbekommen. Nach einigen Chemos und einer Operation ging es unserer Tochter schon wieder besser. Sie erholt sich noch immer, ist aber nun schon fast wieder die Alte. Wenn nicht sogar besser drauf als je zuvor. Zum Zeitpunkt, wenn dieser BLOG online geht, verbringen wir gerade unsere letzten Tage in der Reha auf Sylt. Vielleicht komme ich dort auch zum Fotografieren. Wenn ja, seht ihr davon natürlich in den nächsten Wochen mehr.
Damit kommt ein Tiefpunkt unseres bisherigen Lebens hoffentlich zu einem endgültigen Abschluss. Ja, es waren einige schwierige Monate für uns. Um meine Gedanken zu sortieren und erlebtes zu Verarbeiten hab ich unteranderem in der Fotografie ein wenig Ablenkung und Heil gesucht. In den Minuten oder auch Stunden in denen ich mich ums fotografieren gekümmert habe, war ich weit weg von all dem, was mich mental total belastet hatte. Die Zeit in der Natur schafften für mich einen kleinen Ausgleich zu den Tagen die wir nur im Krankenhauszimmer verbracht haben. So erklärt sich auch, warum ich in der ersten Jahreshälfte fast ausschließlich in meiner Heimat, rund um Heidelberg und im Kraichgau fotografieren war.
Zurückblickend ist mir bewusst geworden, dass sich meine Bildsprache durch das Erlebte deutlich verändert hatte. Ganz unbewusst habe ich nach düsteren, leicht abstrakteren und minimalistischeren Motiven Ausschau gehalten. Gefunden hatte ich diese in Wäldern und Auen rund um mein Heimatort.
Frühling | Erste Versuche in der Vogelfotografie
Im Frühling hatte ich ein wenig den Spaß an der Vogelfotografie gefunden. Angetriggert durch einen Moment, an dem ich zwei Störche auf einer Wiese beobachten konnte und natürlich auch ein schönes Foto aufgenommen habe.
Als ich dann noch die Möglichkeit bekam mit einem hauptberuflichen Ornitologen in ein Habitat vieler wildlebenden Vögel zu kommen, nutzte ich dies aus, um einige hilfreiche Tipps und viel wissenswertes über unsere heimischen Vögel zu erfahren.
Als der Frühling die Natur so richtig zum Erwachen brachte, kam die Zeit der Blüten und Farbe in der Natur. Ich hatte in den letzten ein — zwei Jahren so viele Ideen gesammelt, was ich fotografieren wollte. Aber in diesem Jahr konnte ich an diesen Motiven keinen Gefallen finden. Für mich gab es in diesem Moment noch keine Heile-Welt. Ich hatte keine Lust auf Blumen-Kitsch oder Blütenmeer.
Es war die Zeit, in der uns die vergangenen Monate noch ziemlich in den Knochen hing. Die Krankheit beschäftigte uns noch immer in unserem Hinterstübchen. Auch musste man immer noch abwarten, was denn die nächsten Untersuchungen aussagen. Wir waren glücklich, wie es ausgegangen ist, aber dennoch vorsichtig optimistisch. Ich denke auch dies erkennt man in den kommenden Bildern, die dennoch bereits einen deutlich freundlicheren Blick auf unsere Natur zeigen. Nicht mehr so trist und düster. Ich habe mehr Wert darauf gelegt die Farben, insbesondere das Frühlings gelb-grün, bis hin zum saftigen grün bei den Bärlauchbildern herauszuholen. Denn so langsam überkam uns schon der Gedanke alles überstanden zu haben.
Sommer | Schwarzwald & Heimatfotografie
Nach überstandener OP, gönnten wir uns dann wirklich einige Tage Erholung im Schwarzwald. Einige von euch werden vielleicht die Videos zu den wunderschönen Wasserfällen vor Ort auf meinem Kanal gesehen haben. Unter anderem besuchte ich dort die Wasserfälle in Todtnau, Todtmoos, war aber auch bei etwas unbekannteren wie dem Krai-Woog-Gumpen. Auch den Zauberwald bei Bernau haben wir nicht ausgelassen. Allerdings hätte ich mir speziell für diesen Abschnitt, etwas Regen, Nebel oder Dunst gewünscht. Aber dafür war der Sommer insgesamt wohl zu trocken. Wurde aber in meinem Glauben gestärkt, dass man immer und überall tolle Motive finden und herausragende Bilder machen kann. Man muss vielleicht nur etwas stärker dafür “arbeiten.
Mit etwas Abstand kann ich nun sagen, was meine Lieblings-Aufnahmen aus dem Schwarzwald waren. In der Zeit im Jahr legte ich viel Wert auf Strukturen und Formen. Außerdem achtete ich stark auf Vordergründe, die Tiefe in das Bild bringen sollten. So wie wir als Familie beschlossen, dass Leben jetzt noch mehr zu genießen und unserer Tochter unsere Welt in all ihren Facetten und Details zu zeigen, da sie dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist; so legte ich in dieser zeit Wert darauf möglichst viele Details in den Bildern mit aufzunehmen. Von interessanten Vordergründen, bis hin zum Hintergrund, aber auch Detail-Aufnahmen.. Hier eine kleine Bilderreihe.
Eins ist geblieben aus der Zeit. Ich liebe es Bilder auf das nötigste zu reduzieren. In Farbe und Form. Bilder aus dem Sommer, die mir immer noch sehr gefallen beschränken sich häufig auf einige wenige Dinge und nur ein schmales Farbspektrum. Warum das so ist kann ich selbst noch nicht genau einschätzen. Manchmal braucht es dazu auch ein wenig Abstand und Selbstreflexion. Gerade zu letztem hatte ich in den letzten Wochen nur wenig Zeit.
Aber für einen Morgen in der Heide hatte es mir im Sommer noch gereicht. Ein wunderschöner Morgen. Leider wolkenfrei, dennoch sind einige schöne Bilder geblieben.
Spätsommer | Frankreich
Ich hatte es gerade schon erwähnt. Die letzten Wochen waren turbulent. Kurz vor unserem Urlaub in Südfrankreich hatten wir einen Wasserschaden im Keller. Aus der Not eine Tugend gemacht, konnten wir uns wenigstens am Strand etwas erholen, als die Bautrockner liefen.
Als wir allerdings wieder daheim waren, fing die Arbeit erst richtig an. Noch dazu erkrankte ich an Corona, danach eine Erkältung, und und und. Aber egal. Den Aufenthalt in Frankreich haben wir so richtig genossen. Alles war wieder ein wenig wie früher. Unbeschwert und leicht. La vie est belle. diese positive Grundstimmung kann man aus meinen Bildern in Frankreich deutlich erkennen. Ich mochte sie mit mehr Farben, auch mit mehr Licht um Akzente zu setzen. Eigentlich habe ich in diesem Jahr fast nie das Wetter bekommen, was ich mir gewünscht hatte. Aber an einem Abend in Südfrankreich war einfach alles perfekt.
Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunstdruck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen.
Herbst | Nebel und mieses Wetter
Das Spätjahr war leider viel zu schnell vorbei. Einen VLOG hatte ich machen können mit Nebelstimmung im Kraichgau, dann noch einen an der Wegelnburg in Frankreich. Darüber hatte ich in einem meiner letzten Videos etwas berichtet. Ein tolle Location mit Licht- und Schattenseiten. Wieder tolle Aufnahmen, an denen ich auch die Farben als Teil der Komposition gesehen habe.
Was ebenfalls ein erheblicher Teil des Spätjahres in unsrer Region ausmachte war der Regen und das schlechte Wetter. Da das Wetter in diesem Jahr den anschein machte, dass es gar nicht mehr aufhören würde zu regnen, zog ich an einem Sonntagmorgen einfach mal los, um vielleicht noch nach einigen kleinen aber feinen Herbstdetails in unseren Wäldern zu suchen. Ich fand zu meiner Überraschung sogar ein wenig Schnee. Aber auch die Herbstfärbung, die noch vorhanden war, wusste zu überzeugen. Ein netter kleiner VLOG entstand darüber, wie ihr euch und euer Equipment, bei schlechtem Wetter schützen könnt. Wen das schlechte Wetter manchmal vom Fotografieren abhält, der sollte vielleicht mal reinschauen, damit er in Zukunft keine tolle moody Stimmungen verpasst.
Damit kam das fotografische Jahr für mich zu einem wirklich tollen Ende. Ich konnte sogar vor unserer Abreise in die Reha noch ein kleines winterliches Intermezzo in meinem Heimatort aufnehmen, worüber ich mich sehr freute. Wenn ich auf Sylt noch einige tolle Aufnahmen machen konnte, dann werdet ihr es in den nächsten Wochen ganz sicher sehen.
Ich freue mich jedenfalls, dass ihr wieder eingeschaltet habt, wünsche euch für das nächste Jahr vor allem viel Gesundheit, aber auch immer schönes Licht und Wetter für eure Fotografie. Kommt gut ins nächste Jahr! Bis dann, macht’s gut und ciao!
VLOG zum BLOG
Ein bewegtes Jahr liegt hinter mir. Und so, wie es wohl jedem von uns ergeht, habe ich viele Höhen und Tiefen erlebt. Fotografisch wie persönlich. Alles nochmal Revue passieren zu lassen und was die Persönlichkeit und das Erlebte an Einfluss auf meine und deine Fotografie hat, darum geht es in diesem Video.