Mein fotografisches Jahr 2022
Natürlich war mein fotografisches Jahr 2022 ebenfalls geprägt durch das Fotografieren meiner Heimat, aber auch einige tolle entferntere Orte konnte ich besuchen und wunderschöne Aufnahmen machen.
In diesem Blog-Beitrag habe ich meine persönlichen Highlights zusammengestellt und gehe nochmal durch die vergangenen 12 Monate.
Winter und Frühjahr
Der Winter ist generell eine Jahreszeit, in der ich es nicht ganz so häufig schaffe fotografieren zu gehen. Obwohl die Nächte lang sind und das gute Licht zu günstigen Tageszeiten anzutreffen ist. Auch die tiefer stehende Wintersonne ermöglicht häufig schöne Fotos auch am Tag. Die Landschaften in meiner Heimatregion sehen allerdings häufig sehr trostlos aus. Für tolle Winteraufnahmen bleibt also häufig nur die Fahrt in die Berge oder den Schwarzwald. Dazu fehlt in manchen Jahren aber einfach die Zeit.
Inversionswetterlage im Winter
Eine starke Inversionswetterlage brachte uns im Rhein-Neckar-Kreis anfangs des Jahres allerdings Nebel und Frost. Die kahlen Bäume nutzte ich, um nach außergewöhnlichen Kompositionen zu suchen. Durch das richtige Positionieren der Kamera können die Charakter einzelner Bäume herausgearbeitet werden. Manchmal gelingt es auch ganze Geschichten zu erzählen. So wie hier bei der Aufnahme mit dem Titel “Die Ermahnung”. Der große Baum im Vordergrund wirkt auf mich, wie ein Vater der seine beiden Kinder, die beiden Bäume im Hintergrund, ermahnt.
Nebel in den Auen
Im weiteren Frühjahr hatte ich mehrfach den Nebel in der Malscher Aue zu den Morgenstunden abgepasst. Ich hatte eine Szene im Kopf, die ich unbedingt fotografieren wollte. Im April war die Menge an Nebel perfekt dafür. So konnte ich die Aufnahme “Im Nebeldunst” aufnehmen, in der auf dem ersten Blick die Silhouette des Baumes und auf den zweiten Blick die Pfarrkirche Malschs erkennbar ist.
Supermond im März
Natürlich wollte ich auch den Supermond über Malsch, meinem Heimatort, nicht verpassen. Idealbedingungen die nicht alltäglich sind trafen zusammen. So war der Mondaufgang zeitgleich mit dem Sonnenuntergang, die geringe Erdnähe des Vollmonds und das klare Wetter etwas, dass nicht jedes Jahr zusammenfällt. Ein Glück, dass ich bereit stand und Zeit hatte diese Aufnahme zu machen.
Jährliches Event: Die Bärlauchblüte
Im Mai war die Bärlauchblüte in meiner Heimat wieder auf Hochtouren. Sobald die Bedingungen passten, war ich vor Ort und machte die Aufnahmen die ich geplant hatte.
Abendrot an der Letzenbergkapelle
Eine Aufnahme, auf die ich besonders stolz bin, ist die folgende Aufnahme der Letzenbergkapelle. Nicht nur, dass es eine der letzten Aufnahmen meiner ersten Drohne war, nein auch technisch und von der Bildkomposition, ist sie in jeder Hinsicht gelungen. Zu Hause war die Versuchung groß, sich auf das Sofa zu setzen, aber ich schnappte das Fotoequipment und fuhr nochmal mit dem Fahrrad los. Seit einigen Wochen hängt diese Fotografie nun als Fine-Art-Print, mit den Maßen 60x40 cm, gerahmt an meiner Wand. Es sieht fantastisch aus.
Naturfoto des Sommers 2022 Wettbewerb — Top 100
“Abendrot über der Letzenbergkapelle” erreichte die Top 100 beim Naturfotos des Sommers 2022 Wettbewerb von Naturfotografie Deutschland.
Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunstdruck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen.
Sommer in Sardinien
Ich hatte so viele Ideen wohin wir in unserem Sommerurlaub hätte gehen können, aber meine Frau meinte: “Wie wäre es mit Sardinien?”. Natürlich wurde daraus ein Urlaub in Sardinien, denn wer kann schon seiner Frau widersprechen? Ich hoffe natürlich das habt ihr noch nie! 😉
Eignet sich Sardinien für Landschaftsfotografie?
Viel zum Thema Landschaftsfotografie auf Sardinien hatte ich zuvor noch nie gelesen oder gesehen, weshalb ich anfangs skeptisch war. Nach ein bisschen Recherche auf Google Earth und auch im Internet dachte ich mir, dass es potential haben könnt. Was soll ich sagen. Ich bin noch nie aus einem Urlaub mit so einer Fülle von wunderschönen Aufnahmen zurückgekehrt. Alle kann ich nicht einmal hier auf meiner Webseite präsentieren, das würde den Rahmen sprengen. Gerne könnte ihr aber in meinem vierteiligen Blog-Beitrag Landschaftsfotografie in Flip-Flops lesen.
Fokus auf kleine Szenen und intime Landschaften
Insbesondere wollte ich auf Sardinien und auch zukünftig mehr kleine Details, intimere Landschaftsaufnahmen oder auch sogenannte kleine Kulissen aufnehmen. Mir ist aufgefallen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist umzuschalten. Von “Grand Vista” auf “Small Scene” sozusagen. Es ist vor allen Dingen Kopfsache, aber auch das Auge, braucht ein wenig von der großen Weite auf das kleine interessante umzuschalten.
Urbane Landschaften
Natürlich stand auch ein wenig Sight-Seeing auf dem Programm. Weshalb auch die ein oder andere Landschaftsaufnahme von Stadtlandschaften entstanden. Der Beste Schuss gelang mir an der Stadtmauer von Alghero.
Fotografische Orte aufsuchen und nicht Fotos planen
Für den Aufenthalt auf Sardinien hatte ich im Vorfeld weniger nach Kompositionen und Aufnahmen gesucht um diese Nachzueifern, sondern ich versuchte verstärkte Orte mit Potential ausfindig zu machen, die ich dann je nach Wetter rechtzeitig versucht habe aufzusuchen. So konnte ich meiner Kreativität stärker freien Lauf lassen. Zwei dieser Orte waren bspw. die Sinis-Halbinsel oder die Punta Molara.
Spätsommer
Nicht alle Aufnahmen sind immer geplant. Hier an der Eremitage in Waghäusel warteten wir auf ein Abendrot, dass sich nicht einstellte. Die Aufnahme die wir im Kopf hatten und geplant, gelang uns also nicht. Dafür bemerkten wir die wunderschöne Beleuchtung rund um das historische Gebäude nach Sonnenuntergang. Wir beschlossen noch einige Minuten zu warten und ließen dann unsere Drohnen steigen. Herausgekommen ist dieses starke Bild top-down: “The Ring”.
Aufenthalt am Hallstätter See
Es war das erste mal, dass ich mich über Youtube/Instagram mit einem lokalen, professionellen Fotografen connectete, um die schönsten Foto-Spots seiner Heimatregion zu erfahren: Christian Irmler
Er war so nett, mir neben den Klassikern des Salzkammerguts, auch einige nicht ganz so bekannte Orte zu nennen, die sich immer lohnen zu besuchen. So entstanden einige atemberaubende Aufnahmen, während unseres 7‑tägigen Aufenthalts in Österreich.
Naturfoto des Sommers 2022 Wettbewerb — Top 100
“Geheimnisvoller Gollinger Fall” erreichte die Top 100 beim Naturfotos des Sommers 2022 Wettbewerb von Naturfotografie Deutschland.
Sonnenaufgangstour auf den Krippenstein
Trotz Anfang September und den damit frühen Zeiten des Sonnenaufgangs, schaffte ich es einmal sogar auf einen “Berggipfel”. Auf dem Krippenstein, oberhalb des Hallstätter Sees stand ich bei wunderschönen Bedingungen zu Sonnenaufgang und es entstand eine Reihe wunderschöner Aufnahmen mit interessanten Kompositionen.
Naturfoto des Sommers 2022 Wettbewerb — Top 100
“Erstes Licht am Krippenstein” erreichte die Top 100 beim Naturfotos des Sommers 2022 Wettbewerb von Naturfotografie Deutschland.
Grenzgänger
Warum Grenzgänger? Als Landschaftsfotograf ist man immer ein Grenzgänger, aber nie darüber hinaus. Man geht am liebsten in die unberührte Natur, aber nie soweit, dass man sie durch seine Anwesenheit schaden würde. Man fotografiert meist an der Grenze, bzw. dem Übergang zwischen Tag und Nacht. Man fotografiert an der Grenze zwischen Land und Wasser, Berg und Tal, … Grenzen erzeugen Spannung und emotionale Kontraste in Fotografien, darum suchen wir die Grenzen um dorthin zu gehen. Zum Fotografieren.
Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints”, als Kunstdruck für deine Wand Zuhause, direkt bei mir anfragen.
Herbst
Der Herbst dieses Jahr kam spät. Erst die unerbittliche Trockenheit im Sommer. Über Wochen ohne Niederschlag. Erste Bäume warfen bereits in den Sommermonaten Blätter ab aufgrund des Trockenstresses. Dann aber als es etwas abkühlte und für einige Zeit deutlich mehr regnete, erholte sich die Natur ein wenig und es schien, als wollte sie die Chance nutzen. So kam die Herbstfärbung in den Wäldern etwas später als üblich und sie hielt auch erstaunlich lange, da Herbststürme erstaunlich lange ausblieben. Der Übergang zum Frost kam fast schon unvermittelt.
Erste Versuche in neuem fotografischen Feld
Es liegt in meiner Natur immer wieder neue Felder neue kreative Techniken auszuprobieren. So entdeckte ich vielen interessante Aufnahmen im Internet, die mit der sogenannten ICM-Technik aufgenommen wurden. ICM bedeutet Intentional Camera Movement. Also gewollte Kamerabewergung während der Aufnahme. Hierdurch lässt sich eine noch stärkere Abstraktion, oder auch einen malerischen Effekt erzielen. Als hätte ein Maler eine Ölzeichnung bewusst abstrakter gezeichnet. Natürlich machte auch ich so einige Versuche. Dieses Bild aus vielen weiteren war meines Erachtens aber das absolut Beste. Ich für mich empfinde, dass die Abstraktion nicht bis ins unkenntliche gehen sollte, sondern der Betrachter durchaus nach etwas Betrachtungszeit erkennen sollte, worum es sich handelt.
Erkrankung unserer Tochter
Leider war der letzte Monat des Jahres für uns persönlich mit der Erkrankung unserer Tochter geprägt. Die Fotografie als Hobby musste ich daher deutlich zurückfahren, denn das Wichtigste für uns war die Genesung unseres Kindes.
In der ersten Kältewelle des Winters entstand durch vorherrschenden Nebel in der Nacht eine wunderschöne Winterlandschaft aus Raureif. Wälder, Wiesen und Bäume waren mit Raureif bedeckt und in wunderschönem Weiß gehüllt. Ein wahrliches Paradies für Fotografen. An jeder Ecke wunderschöne Motive. Tatsächlich schaffte ich es an einem Morgen vor die Tür zu kommen und einige tolle Aufnahmen zu machen und so mein fotografisches Jahr, dass ich mir selbst nicht so erträumt hatte, abzurunden.