Lang­zeit­be­lich­tung am Tag — Ohne ND-Filter

Die Reise beginnt. Für insge­samt 4 Wochen ist Sylt mein Zuhause und ich werde die Insel, die sonst fast nur durch Urlaub im Strand­korb bekannt ist, foto­gra­fisch unter die Lupe nehmen. Warum die Zeit außer­halb der Urlaub­saison für Land­schafts­fo­to­grafen die Wahl sein sollte, seht ihr in den nächsten Wochen. Heute zeige ich euch, wie ihr durch eine bestimmte Technik den ND-Filter für Lang­zeit­be­lich­tungen ruhig zu Hause vergessen könnt. 

Den VLOG zum BLOG findet ihr unten, am Ende des Blog-Beitrags. Schaut auf jeden Fall mal rein, denn in diesem Youtube-Video erfahrt ihr, wie ich die Bilder dieses Beitrags aufge­nommen habe und alle Tipps in aller Ausführ­lich­keit direkt im Feld. 

Ausrüs­tung:

Sony a7IV
Sony FE 100–400 mm G

Die Möglich­keiten

Schon mal erlebt? Aufge­bro­chen, um eine Lang­zeit­be­lich­tung zu machen. Stativ aufge­baut, Kamera posi­tio­niert. Einstel­lungen gecheckt. Belich­tungs­zeit für den ND-Filter berechnet, dann der Blick in die Kame­ra­ta­sche. Leer. Verdammt das Filter-Set vergessen. Daheim auf dem Schreib­tisch liegt es, noch von der letzten Reini­gung. Was nun?

Um eine sehr lange Belich­tung, von mehreren Sekunden am Tag zu errei­chen, ist es notwendig, dass wir einen ND-Filter auf das Objektiv schnallen. Dieser redu­ziert das einfal­lende Licht und verlän­gert somit die notwen­dige Belich­tungs­zeit, um das Bild ausge­wogen zu belichten. Haben wir keinen ND-Filter parat haben wir eben Pech gehabt. 

Nein! Keines Wegs! Die moderne Bild­be­ar­bei­tung ermög­licht es uns auch hier andere Wege zu gehen. Errei­chen wir mit recht weit geschlos­sener Blende und nied­riger ISO eine Belich­tungs­zeit von 0,4 Sekunden, dann brau­chen wir nur 10 Aufnahmen und schon haben wir 4 Sekunden belichtet.

Wie wir die Bilder zusam­men­fügen und wie das Ergebnis aussieht, seht ihr weiter unten, bzw. im Video, dass ich euch wärms­tens empfehle anzuschauen. 

Wrack Mariann | Sony a7IV + Sony FE 100–400 mm GM

Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunst­druck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen. 

Die Vorge­hens­weise

Versucht vor Ort, die Belich­tungs­zeit soweit wie es geht hoch­zu­setzen. Nied­rigster ISO, kleinste noch zu verkraf­tende Blende und dann Seri­en­bild­auf­nahme. Versucht abzu­schätzen, welche Belich­tungs­zeit ihr gerne hättet und wie viele Aufnahmen dafür mit der Belich­tungs­zeit, die ihr habt notwendig sind. Dann hämmert die Dinger in den Kasten. 

Zu Hause gleicht ihr die Bilder möglichst gut an, bzw. synchro­ni­siert die Einstel­lungen in Ligh­t­room oder Came­raRaw, so dass alle bei  erster Betrach­tung gleich aussehen. 

Natür­lich haben die einzelnen Bilder bei allen sich bewe­genden Elementen unter­schied­liche Struk­turen, etc. Alles was aller­dings fest steht (bspw. Gebäude) sollten an jedem Bild iden­tisch sein. 

Ladet nun alle Bilder als Ebenen in Photo­shop. Aus Ligh­t­room wählt ihr die Bilder in der Biblio­thek aus, Rechts­klick, Bear­beiten in…, In Photo­shop als Ebenen öffnen.

In Photo­shop wählt ihr alle Ebenen aus und geht auf Bear­beiten, Ebenen auto­ma­tisch ausrichten und lasst Photo­shop die Ebenen auto­ma­tisch über­ein­ander angleichen.

Anschlie­ßend die Ebenen erneut auswählen (falls sie nicht mehr ange­wählt sein sollten), Rechts­klick auf die Ebenen und In Smart­ob­jekt konver­tieren auswählen. Nun verschwinden alle Ebenen in diesem Smartobjekt. 

Zu guter Letzt über Menü in Ebene, Smart­ob­jekte, Stapel­modus navi­gieren und dort Median oder Mittel­wert auswählen. Je nach dem was das schö­nere Ergebnis liefert. Schon habt ihr die einzelnen kurzen Belich­tungs­zeiten zu einer langen Belich­tungs­zeit zusammengefügt. 

Je nach Belieben dann in Photo­shop oder wieder zurück in Ligh­t­room mit letzten Hand­griffen perfektionieren. 

Das Fazit

Beide Tech­niken führen zu einem guten Ergebnis. Ich mag meine ND-Filter, weil ich dann vorab schon das Ergebnis sehe. Wenn ihr aller­dings schon etwas Erfah­rung habt und ihr euch das Gewicht, oder das Geld für ND-Filter sparen möchtet, oder ihr die Filter zuhause vergessen habt, dann könnt ihr es ja einmal mit diesem Trick versuchen. 

VLOG zum BLOG

Die Reise beginnt. Für insge­samt 4 Wochen ist Sylt mein Zuhause und ich werde die Insel, die sonst fast nur durch Urlaub im Strand­korb bekannt ist, foto­gra­fisch unter die Lupe nehmen. Warum die Zeit außer­halb der Urlaub­saison für Land­schafts­fo­to­grafen die Wahl sein sollte, seht ihr in den nächsten Wochen. Heute zeige ich euch, wie ihr durch eine bestimmte Technik den ND-Filter für Lang­zeit­be­lich­tungen ruhig zu Hause vergessen könnt.

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