Drohnen Foto- und Videografie
Wie ihr in meinen BLOG-Einträgen vielleicht schon gelesen habt, habe ich mir vor einiger Zeit eine Drohne zugelegt. Nun möchte ich euch mit meinen ersten Erfahrungen und ersten beeindruckenden Foto- und Videoaufnahmen begeistern…
Ausrüstung:
DJI Mavic Air 2
Recht und Gesetz
Neben der eigentlichen Frage, welche Drohne für mich persönlich in Frage kommt, habe ich mich schon im Vorfeld mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandergesetzt, die vor allem durch die Drohnengesetzte der einzelnen Länder bestimmt sind. Und dies sollte wirklich jeder tun, der sich mit Drohnenfotografie oder Drohnenvideografie beschäftigen möchte!
Wenn ihr euch intensiv mit dem Thema befassen wollt, empfehle ich die Seiten von drohnen.de oder drohnen-camp.de
Nach dem ich mich ein wenig auskannte viel die Wahl der Drohne auf die DJI Mavic Air 2. Mein Augenmerk liegt vor allen Dingen auf der Erweiterung meiner Landschaftsfotografie, weniger auf der Videografie. Dennoch werde ich mich auch ab und zu diesem Thema widmen.
Nachdem ich die Drohne gekauft hatte, holte ich mir direkt eine feuerfeste Plakette, als auch eine Drohnenversicherung. Diese sind beide notwendig, möchte man mit der Drohne fliegen und sich im legalen Bereich bewegen. Zukünftig wird noch eine online-Registrierung notwendig sein.
All dies sind mühselige Themen, die wahrscheinlich eher vor diesem Hobby abschrecken, aber zumindest sensibilisieren sollen, dass man sich hier im Luftraum bewegt, manchmal in der Nähe von Menschen, Gebäuden oder Naturschutzgebieten. Man sollte deshalb rechtliche Konsequenzen kennen und nicht fahrlässig handeln und sich daher mit den Gesetzen, zumindest grob, auskennen und wissen was erlaubt ist und was nicht.
Also bevor man fliegt sollte man wissen:
- Wie hoch darf ich fliegen?
- Welchen Abstand zu Naturschutzgebieten, Gebäude, Straßen, Flüsse, Flugplätze, Industrieanlagen, etc. muss ich einhalten?
- Darf ich über einzelne Menschen fliegen?
- Darf ich ohne Genehmigung fliegen?
Eine App, die ich innerhalb Deutschlands nutzte, um im rechtlich sauberen Bereich zu bleiben ist Map2Fly International nutze ich Airmap. Innerhalb Deutschlands ist die Droniq App aber eigentlich mittlerweile der Stand der Technik, denn sie hat die aktuellen Daten in Echtzeit zur Verfügung und spätestens vor dem Abflug, sollte man sich damit einmal kurz vergewissern, ob der Luftraum momentan für die eigene Drohne zur Verfügung steht. Außerdem informiere ich mich immer über die Gesetze der jeweiligen Länder und recherchiere vorab, ob es sich lohnt die Drohne überhaupt mitzunehmen an die Orte, die ich besuchen werde. In Österreich ist, stand heute zum Beispiel, eine Einwilligung notwendig, die 330€ für ein Jahr kostet, was das Fliegen dort für mich, als Hobbyfotograf von vorn herein ausschließt.
Neue Blickwinkel und Motive entdecken
Ist die Drohne erstmal in den eigenen Händen, die Akkus geladen, kribbelt es natürlich bereits in den Fingern. Deshalb sollte man sich ein möglichst offenes Feld suchen, um die Funktionen zu testen, sich an die Steuerung zu gewöhnen und erste eigene Aufnahmen zu machen, denn in diesem Moment kribbeln die Hände erstmal vor Adrenalin und zu Beginn macht man zu leicht einen Fehler, da man die Steuerung noch nicht voll verinnerlicht hat.
Hat man sich nach einigen Flugstunden daran gewöhnt ist es auf jeden Fall ein großer Spaß mit der Drohne die Umgebung zu entdecken. Die Vogelperspektive bietet eine große Anzahl neuer Motive oder unentdeckter Formen.
Hier die Aufnahmen meiner ersten Flüge:
Quick-Shots und cineastische Flugmanöver
Viele Drohnen bringen heutzutage sogenannte Quick-Shots mit. Das sind beeindruckende Flugmanöver, die die Drohne von selbst durchführen kann und beeindruckende Bilder bieten. Vor anwenden solcher Manöver sollte man aber dennoch auf genügend Platz für die Drohne und das Flugmanöver achten.
Neben den vorprogrammierten Quick-Shots, sollte man sich unbedingt mit Cineastischen Flugmanövern beschäftigen. Dafür einfach auf Youtube mal nach “Cinematic Drone Shots” suchen, es gibt unzählige Videos zu diesem Thema. Sie sorgen für möglichst kinoreife Aufnahmen und machen das Endprodukt deutlich interessanter. Wenn man sich diese einprägt und etwas übt, steht dem ersten Video also nichts mehr im Weg.
Kleiner Tipp noch: Oftmals wirkt die Bewegung der Drohne bei der Aufnahme recht langsam. Dennoch sollte man Geduld mitbringen bei der Bewegung bei Videoaufnahmen, da zu schnell geflogen auf großen Bildschirmen meist nicht schön anzuschauen sind. Es sei denn, man möchte auch mal die Geschwindigkeit der Drohne oder des Flugs darstellen, dann empfiehlt es sich aber auch die Höhe zu reduzieren, damit die Geschwindigkeit noch deutlicher rüberkommt.
Komposition
Für die Fotografie können die gleichen Regeln angewandt werden, wie in der klassischen Fotografie, sprich Drittelregel und Goldener Schnitt, etc. um den Bildaufbau gut zu gestalten und eine Komposition zum funktionieren zu bringen. Perspektivisch können wir den Gimbal letztendlich nur leicht nach oben oder 90° vertikal stellen. Aber Flughöhe, Stellung/Drehung der Drohne zum Licht, etc. spielen dennoch eine große Rolle beim Gestalten des Bildaufbaus.
Mit den meisten Drohnen ist ein Hochkantfoto leider nicht möglich. Hier muss man sich entweder miteinem Hochkantpanorama (Bild von Sass de Tria, Passo Falzarego s.u.) oder aber dem Cropen des Bildes (Bild Chiesa Santa Barbara und San Giovanni in Tolpei, Südtirol s.u.) behilflich sein. Das Bild “Serpentine, Berg, Tunnel” ist ein direkt vertikal nach unten geschossenes Bild und von mir nachträglich gedreht. Das ist die dritte Möglichkeit ein Hochkantfoto zu machen, was aber nur bei vertikal aufgenommenen Bildern funktioniert.
Timing der Aufnahmen
Natürlich macht es bei Drohnenaufnahmen Sinn auch in den Morgen- und Abendstunden zu fotografieren oder Videoaufnahmen anzufertigen, da die Lichtstimmung, die langen Schatten oder auch die Farben, die sich bilden können zu tollen Aufnahmen führen können, ganz wie in der klassischen Landschaftsfotografie.
Dennoch kann es beim Drohnenfliegen durchaus auch Sinn machen zu Zeiten zu fliegen, an denen man normalerweise nicht unbedingt fotografieren würde, weil das Licht zu hart ist. Gerade bei der Suche nach abstrakten Motiven für seine Fotos ist das helle Licht des Tages manchmal vorteilhaft oder zumindest kein Problem/Hindernis für eine coole Aufnahme.
Auch die Aufnahmen des nächsten kurzen Videos sind am helligsten Tag aufgenommen worden. Die hochstehende Sonne war dabei kein Hindernis, sondern dem ganzen sehr dienlich, da alles wunderbar mit viel Licht ausgeleuchtet war.
Eines sollte man sich jedoch direkt von Anfang an angewöhnen, wenn man die Drohnenfotografie nicht nur als schönes Gimmik für private Erinnerungsstücke nutzen möchte: Das Fotografieren in RAW und das Nutzen manueller Einstellungen.
Für das nächste Bild hatte ich sogar eine Belichtungsreihe aufgenommen und in Lightroom zu einem HDR zusammengefügt. Der Dynamikunterschied zwischen Burg und Himmel wäre ansonsten zu groß gewesen und das Bild mehr oder weniger schwarz-weiß. So konnte ich die Details der im Schatten liegenden Burg herausarbeiten und die Farben im Himmel beibehalten.
Ein weiteres Bild der Burg konnte ich aufnehmen, in dem ich Nahe an den Turm, fast schon über die Burg flog und und fast senkrecht nach unten fotografierte. Kurz vor Sonnenuntergang, lag ein Großteil der Burg schon im Dunkeln. Helles Tageslicht am Mittag hätte es hier wahrscheinlich leichter gemacht eine gute Aufnahme zu bekommen. Dennoch mag ich den “moody”-Stil der Aufnahme.
Wie man also sieht, sind die Regeln der Fotografie nicht außer Kraft gesetzt. Man sollte sie für die Drohnenfotografie ebenfalls nutzen, und dann, ab und an, ganz bewusst deren Gesetze brechen, um interessante Aufnahmen zu machen.
Fazit
Die anderen Blickwinkel und die Möglichkeit Aufnahmen zu machen, die sonst nicht möglich wären, motivierten mich zur Drohnenfotografie/-videografie. So wie in dem Bild “Malsch im Nebel”. Ohne Drohne hätte ich keine Möglichkeit gehabt über den Nebel hinweg zu fotografieren, noch dazu die Letzenbergkapelle mit aufzunehmen.
Mit der Drohne erweitere ich meine Fähigkeiten Landschaften zu fotografieren. Das war mein Ziel. Und vor allem, solche epische Aufnahmen anzufertigen: