Sardinien — Landschaftsfotografie in Flip-Flops 1
Anreise
Für die Anreise nach Sardinien hat man zwei Möglichkeiten: Flugzeug oder Fähre. Da die Preise für einen Mietwagen auf Sardinien doch sehr hoch sind und der Flugpreis hinzukommt, war es für uns deutlich günstiger mit dem eigenen Auto mittels Fähre anzureisen.
Fähren fahren von mehreren italienischen Orten nach Sardinien. Wir entschlossen uns für die Fähre zwischen Genua und Olbia. Da alleine die Anreise von unserem Zuhause nach Genua gut 8 Stunden Fahrzeit bedeutete, nutzten wir die Fähre über Nacht und konnten uns auf der Fähre ausruhen und schlafen. Am nächsten Morgen angekommen in Olbia, gab es viel zu sehen und wir starteten unsere Tour in Richtung Nord-Osten der Insel.
Castelsardo
Auf den ersten Kilometern fuhren wir auf kurvigen Strecken quer durch das Land, um uns dann in Richtung Nordküste zur kleinen Stadt Castelsardo zu begeben. Unterwegs sahen wir einige interessante Orte unter anderem auch einige Korkwälder. In Castelsardo angekommen, musste ich unbedingt meine neue Drohne ausprobieren. Nachdem wir uns am Strand von Castelsardo ein wenig von der Reise erholt und uns gestärkt hatten, flog ich noch einige Minuten mit der kleinen Drohne.
Gegen Nachmittag machten wir uns auf den Weg, um die äußerste Nord-West-Küste Sardiniens zu erreichen, Stintino — unser erster Unterkunftsort. Auf dem Weg lag noch der bekannte Elefantenfelsen. Dabei handelt es sich jetzt nicht, um eine absolutes Must-See, aber da er für uns quasi ohne Umweg auf der Strecke lag, parkten wird das Auto und sahen ihn uns an. Natürlich machte ich auch ein Foto.
Stintino
In Stintino angekommen, nutzten wir die erste Zeit, um uns ein wenig zu akklimatisieren und umzuschauen. Sofort vielen mir einige Möglichkeiten am Strand, rund um den historischen Turm auf. Am Abend ließ ich dann noch meine Drohne fliegen, um die Gegend schnell und effizient zu erkunden. Westlich von uns gelegen fielen mir noch einige Steilklippen auf, die sich für einen Abend-Shot eignen sollten. In meinem Kopf festigte ich also bereits den Plan für die nächsten Tage.
Rechtzeitig gingen wir zu Bett, denn der Wetterbericht versprach einen spannenden Morgen.
Der Wecker vibriert. Es ist vor 5 Uhr in der Nacht. Ich hatte nur 5 min Fußweg zum Strand mit dem kleinen Turm. Ich stiege leise aus dem Bett, zog mich an und schlich zur Tür hinaus. Nur nicht meine kleine Tochter wecken, denn dann wäre es vorbei mit Fotografieren und Kinderbespaßung stände im Raum. Schon jetzt konnte man erkennen, dass es nicht mehr all zu lange dauern wird, dann färbt sich der Himmel in tollen morgendlichen Farben, also beeilte ich mich.
Einige Kompositionsideen hatte ich bereits im Kopf, den Rest improvisiere ich, dachte ich mir. Auf jeden Fall wollte ich ein schönes Foto mit der Küstenlinie am wunderschönen Sandstrand erstellen. Vielleicht habe ich auch Glück und kann einige tolle Detailaufnahmen vom Strand selbst aufnehmen. So mein Plan.
Für mich war es das erste mal so richtig an Sandstränden zu fotografieren. Aufnahmen aus Ligurien, die ich in meinem Portfolio habe sind ja an einer eher felsigen Landschaft entstanden. Ähnlich wie beim Fotografieren in Wäldern merkte ich aber auch sehr schnell, dass es die Fülle an möglichen Kompositionen einerseits einfach machen ein Motiv zu finden, andererseits aber auch schwierig machen die besten Optionen zu kanalisieren und diese auch wirklich bestmöglich aufzunehmen, da man immer wieder versucht ist noch schnell das nächste zu fotografieren.
Ich erinnerte mich an den lehrreichen Satz: “Am Ende des Tages ist es völlig ausreichend, auch nur ein gutes Bild aufzunehmen”. Dies ließ mich etwas zur Ruhe kommen, denn bereits die erste Aufnahme war ja bereits ein super Foto. Ich konnte also entspannt in ruhigerem Arbeitstempo nach weiteren Komposition suchen. Und dabei fand ich so einige. Auch in Richtung des Turms gerichtet, mit seitlich einfallendem Licht.
Diese und andere Aufnahmen als als Kunstdruck für dein Zuhause kannst du jederzeit unter “Prints” direkt bei mir anfragen. Hergestellt von einem der weltweit führenden Fotolabore in höchster Qualität.
Interessante Details zu finden, war zugegebener Maßen schwierig, als ich dachte. Die offensichtlicheren Kompositionen der Strandlandschaft stachen deutlich schneller ins Auge. Für besondere Details, musste man ein wenig auf die Suche gehen. Dennoch konnte ich bereits am ersten Morgen in Stintino fündig werden.
Als die Sonne bereits höher über dem Horizont stand, wurde das Licht- und Schattenspiel schon deutlich zu hart, als dass ich noch hätte viel Erfolg mit meinen intimen Landschaftsaufnahmen hätte haben können. Ich machte mich also wieder auf die Socken zurück zu unserer Unterkunft.
Fotografieren an der Steilküste Stintinos
Für den Abend hatte ich mir einen Besuch der Steilküste etwas weiter westlich vorgenommen. Der Fußweg dorthin war mit 15 min auch nur ein wenig länger. Schon auf dem Weg dorthin hatte ich einige interessante Details und Motive, die bereits jetzt in diesem Licht toll aussahen.
Am Vorabend hatte ich die Gegend bereits mit der Drohne ein wenig erkundet und mir mögliche Spots gemerkt. Am Nachmittag war ich mit Frau und Kind vor Ort und wusste, was ich fotografieren wollte. Als ich aber den Turm auf dem Hügel sah, überlegte ich kurz, ob von dort oben auch eine Option gewesen wäre. Aber definitiv wäre ich zu weit weg vom Meer gewesen und statt, dass es in meinen Bildern um das Mehr und die Küstenbeschaffenheit gegangen wäre, würde es auf Bildern von dort oben nur zum Nebendarsteller werden. Fotografieren musste ich ihn dennoch. Dabei konnte ich sogar noch einen tollen Vordergrund finden, der wirklich für diese Landschaft steht.
An der Steilküste selbst konnte ich schroffe Felsen erkunden. Noch war von der Sonne wenig zu sehen, denn die Wolken verdeckten sie. Aber am Horizont sah man bereits, dass sie sich noch einmal kurz vor Sonnenuntergang zeigen müsste. Also suchte ich jetzt bereits nach einigen interessanten Kompositionen, um nachher in den wenigen Minuten mit gutem Licht, möglichst viele Aufnahmen fotografieren zu können. Dann hieß es warten.
Strandfotos am Tag
Das Wasser rund um Stintino ist tatsächlich karibisch schön. Wunderbar klar, türkisfarben und sehr flach im Einstieg. Die Strände sind gepflegt und sauber, so dass es durchaus möglich ist am Tag wunderschöne Fotos vom Strand oder auch Urlaubsfotos, auf die jeder neidig blickt, aufzunehmen.
Dennoch würde ich die Mittagsstunden für das Fotografieren vermeiden. Zwischen 10 und 16 Uhr ist das Licht im Sommer einfach zu hart, um schöne Fotos zu machen.
Die Fotos, die ich am Tag vom Strand gemacht habe, sind allesamt nach 16 Uhr entstanden. Es war zudem ein stürmischer Tag, wodurch sich sehr wenige Menschen am Strand aufhielten und ich mir durch die Wellen noch etwas Leben in den Bildern erhoffte.
Am Abreisemorgen
Am Abreisemorgen hatte ich noch einmal die Hoffnung auf gute Bedingungen. Außerdem wollte ich unbedingt nach dem sich beruhigten Sturm an den Strand, um eventuell das ein oder andere abstraktere Motiv aufzunehmen.
Die Bedingungen stellten sich nicht als perfekt dar, da die Wolken in der Nacht doch zu schnell vorbeigezogen sind. Dafür konnte ich so einige wenige minimalistischere Aufnahmen machen., die sich ebenfalls als sehr gelungen herausstellten.
Der geringe Besucherandrang durch den vorherrschenden Wind am Vorabend und der Wind selber, sorgte allerdings für einige interessante Details im Sand. Idealbedingungen dafür, sozusagen. Ich ließ mich also von der Natur leiten und nahm einige wunderschöne abstraktere Motiv auf. Gerade auf diese Bilder bin ich wirklich stolz, da sie meines Erachtens doch sehr gut gelungen sind.
Danach ging es ans Zusammenpacken und weiter Richtung Süden in die Stadt Alghero. Wie ich dort Landschaftsfotografie im urbanen Raum umsetzen konnte, erfahrt ihr im zweiten Teil meiner Sardinien-Reihe.