Sardi­nien – Land­schafts­fo­to­grafie in Flip-Flops 1

Unseren dies­jäh­rigen Sommer­ur­laub verbrachten wir auf der großen und wunder­schönen Insel Sardi­nien. Das Spagat zwischen meiner Leiden­schaft der Land­schafts­fo­to­grafie und einem tollen Fami­li­en­ur­laub war für mich noch nie so einfach zu meis­tern. Und dank herr­li­chen Tempe­ra­turen schon zu Sonnen­auf­gang genoss ich einige Tage lang Land­schafts­fo­to­grafie in Flip-Flops. 

Anreise

Leucht­turm vor Olbia | Sony a7 III @ 336 mm, f/5.6, 1/2000 Sek., ISO 250

Für die Anreise nach Sardi­nien hat man zwei Möglich­keiten: Flug­zeug oder Fähre. Da die Preise für einen Miet­wagen auf Sardi­nien doch sehr hoch sind und der Flug­preis hinzu­kommt, war es für uns deut­lich güns­tiger mit dem eigenen Auto mittels Fähre anzureisen.

Fähren fahren von mehreren italie­ni­schen Orten nach Sardi­nien. Wir entschlossen uns für die Fähre zwischen Genua und Olbia. Da alleine die Anreise von unserem Zuhause nach Genua gut 8 Stunden Fahr­zeit bedeu­tete, nutzten wir die Fähre über Nacht und konnten uns auf der Fähre ausruhen und schlafen. Am nächsten Morgen ange­kommen in Olbia, gab es viel zu sehen und wir star­teten unsere Tour in Rich­tung Nord-Osten der Insel.

Castel­sardo

Castel­sardo | DJI Mini 3 Pro @ 24 mm, f/1.7, 1/2000 Sek., ISO 140

Auf den ersten Kilo­me­tern fuhren wir auf kurvigen Stre­cken quer durch das Land, um uns dann in Rich­tung Nord­küste zur kleinen Stadt Castel­sardo zu begeben. Unter­wegs sahen wir einige inter­es­sante Orte unter anderem auch einige Kork­wälder. In Castel­sardo ange­kommen, musste ich unbe­dingt meine neue Drohne auspro­bieren. Nachdem wir uns am Strand von Castel­sardo ein wenig von der Reise erholt und uns gestärkt hatten, flog ich noch einige Minuten mit der kleinen Drohne.

Gegen Nach­mittag machten wir uns auf den Weg, um die äußerste Nord-West-Küste Sardi­niens zu errei­chen, Stin­tino – unser erster Unter­kunftsort. Auf dem Weg lag noch der bekannte Elefan­ten­felsen. Dabei handelt es sich jetzt nicht, um eine abso­lutes Must-See, aber da er für uns quasi ohne Umweg auf der Strecke lag, parkten wird das Auto und sahen ihn uns an. Natür­lich machte ich auch ein Foto.

Elefan­ten­felsen | Sony a7 III @ 51 mm, f/4, 1/1250 Sek., ISO 100

Stin­tino

In Stin­tino ange­kommen, nutzten wir die erste Zeit, um uns ein wenig zu akkli­ma­ti­sieren und umzu­schauen. Sofort vielen mir einige Möglich­keiten am Strand, rund um den histo­ri­schen Turm auf. Am Abend ließ ich dann noch meine Drohne fliegen, um die Gegend schnell und effi­zient zu erkunden. West­lich von uns gelegen fielen mir noch einige Steil­klippen auf, die sich für einen Abend-Shot eignen sollten. In meinem Kopf festigte ich also bereits den Plan für die nächsten Tage.

Torre della Pelosa in der Abend­sonne | DJI Mini 3 Pro @ 24 mm, f/1.7, 1/250 Sek., ISO 110

Recht­zeitig gingen wir zu Bett, denn der Wetter­be­richt versprach einen span­nenden Morgen.

Der Wecker vibriert. Es ist vor 5 Uhr in der Nacht. Ich hatte nur 5 min Fußweg zum Strand mit dem kleinen Turm. Ich stiege leise aus dem Bett, zog mich an und schlich zur Tür hinaus. Nur nicht meine kleine Tochter wecken, denn dann wäre es vorbei mit Foto­gra­fieren und Kinder­be­spa­ßung stände im Raum. Schon jetzt konnte man erkennen, dass es nicht mehr all zu lange dauern wird, dann färbt sich der Himmel in tollen morgend­li­chen Farben, also beeilte ich mich.

Einige Kompo­si­ti­ons­ideen hatte ich bereits im Kopf, den Rest impro­vi­siere ich, dachte ich mir. Auf jeden Fall wollte ich ein schönes Foto mit der Küsten­linie am wunder­schönen Sand­strand erstellen. Viel­leicht habe ich auch Glück und kann einige tolle Detail­auf­nahmen vom Strand selbst aufnehmen. So mein Plan.

Für mich war es das erste mal so richtig an Sand­stränden zu foto­gra­fieren. Aufnahmen aus Ligu­rien, die ich in meinem Port­folio habe sind ja an einer eher felsigen Land­schaft entstanden. Ähnlich wie beim Foto­gra­fieren in Wäldern merkte ich aber auch sehr schnell, dass es die Fülle an mögli­chen Kompo­si­tionen einer­seits einfach machen ein Motiv zu finden, ande­rer­seits aber auch schwierig machen die besten Optionen zu kana­li­sieren und diese auch wirk­lich best­mög­lich aufzu­nehmen, da man immer wieder versucht ist noch schnell das nächste zu fotografieren.

Ich erin­nerte mich an den lehr­rei­chen Satz: “Am Ende des Tages ist es völlig ausrei­chend, auch nur ein gutes Bild aufzu­nehmen”. Dies ließ mich etwas zur Ruhe kommen, denn bereits die erste Aufnahme war ja bereits ein super Foto. Ich konnte also entspannt in ruhi­gerem Arbeits­tempo nach weiteren Kompo­si­tion suchen. Und dabei fand ich so einige. Auch in Rich­tung des Turms gerichtet, mit seit­lich einfal­lendem Licht.

Torre della Pelosa im Morgen­licht | Sony a7 III @ 28 mm, f/11, 3/5 Sek., ISO 100

Diese und andere Aufnahmen als als Kunst­druck für dein Zuhause kannst du jeder­zeit unter „Prints“ direkt bei mir anfragen. Herge­stellt von einem der welt­weit führenden Foto­la­bore in höchster Qualität. 

Inter­es­sante Details zu finden, war zuge­ge­bener Maßen schwierig, als ich dachte. Die offen­sicht­li­cheren Kompo­si­tionen der Strand­land­schaft stachen deut­lich schneller ins Auge. Für beson­dere Details, musste man ein wenig auf die Suche gehen. Dennoch konnte ich bereits am ersten Morgen in Stin­tino fündig werden. 

Als die Sonne bereits höher über dem Hori­zont stand, wurde das Licht- und Schat­ten­spiel schon deut­lich zu hart, als dass ich noch hätte viel Erfolg mit meinen intimen Land­schafts­auf­nahmen hätte haben können. Ich machte mich also wieder auf die Socken zurück zu unserer Unterkunft. 

Aufge­hende Sonne über der Isola Piana | Sony a7 III @ 24 mm, f/16, 2/5 Sek., ISO 100

Foto­gra­fieren an der Steil­küste Stintinos

Für den Abend hatte ich mir einen Besuch der Steil­küste etwas weiter west­lich vorge­nommen. Der Fußweg dorthin war mit 15 min auch nur ein wenig länger. Schon auf dem Weg dorthin hatte ich einige inter­es­sante Details und Motive, die bereits jetzt in diesem Licht toll aussahen.

Risse im Fels | Sony a7 III @ 171 mm, f/7.1, 1/50 Sek., ISO 100

Am Vorabend hatte ich die Gegend bereits mit der Drohne ein wenig erkundet und mir mögliche Spots gemerkt. Am Nach­mittag war ich mit Frau und Kind vor Ort und wusste, was  ich foto­gra­fieren wollte. Als ich aber den Turm auf dem Hügel sah, über­legte ich kurz, ob von dort oben auch eine Option gewesen wäre. Aber defi­nitiv wäre ich zu weit weg vom Meer gewesen und statt, dass es in meinen Bildern um das Mehr und die Küsten­be­schaf­fen­heit gegangen wäre, würde es auf Bildern von dort oben nur zum Neben­dar­steller werden. Foto­gra­fieren musste ich ihn dennoch. Dabei konnte ich sogar noch einen tollen Vorder­grund finden, der wirk­lich für diese Land­schaft steht. 

Torre del Falcone | Sony a7 III @ 16 mm, f/11, 1/25 Sek., ISO 100

An der Steil­küste selbst konnte ich schroffe Felsen erkunden. Noch war von der Sonne wenig zu sehen, denn die Wolken verdeckten sie. Aber am Hori­zont sah man bereits, dass sie sich noch einmal kurz vor Sonnen­un­ter­gang zeigen müsste. Also suchte ich jetzt bereits nach einigen inter­es­santen Kompo­si­tionen, um nachher in den wenigen Minuten mit gutem Licht, möglichst viele Aufnahmen foto­gra­fieren zu können. Dann hieß es warten.

Strand­fotos am Tag

Das Wasser rund um Stin­tino ist tatsäch­lich kari­bisch schön. Wunderbar klar, türkis­farben und sehr flach im Einstieg. Die Strände sind gepflegt und sauber, so dass es durchaus möglich ist am Tag wunder­schöne Fotos vom Strand oder auch Urlaubs­fotos, auf die jeder neidig blickt, aufzunehmen.

Dennoch würde ich die Mittags­stunden für das Foto­gra­fieren vermeiden. Zwischen 10 und 16 Uhr ist das Licht im Sommer einfach zu hart, um schöne Fotos zu machen.

Die Fotos, die ich am Tag vom Strand gemacht habe, sind alle­samt nach 16 Uhr entstanden. Es war zudem ein stür­mi­scher Tag, wodurch sich sehr wenige Menschen am Strand aufhielten und ich mir durch die Wellen noch etwas Leben in den Bildern erhoffte.

Am Abrei­se­morgen

Am Abrei­se­morgen hatte ich noch einmal die Hoff­nung auf gute Bedin­gungen. Außerdem wollte ich unbe­dingt nach dem sich beru­higten Sturm an den Strand, um even­tuell das ein oder andere abstrak­tere Motiv aufzunehmen.

Die Bedin­gungen stellten sich nicht als perfekt dar, da die Wolken in der Nacht doch zu schnell vorbei­ge­zogen sind. Dafür konnte ich so einige wenige mini­ma­lis­ti­schere Aufnahmen machen., die sich eben­falls als sehr gelungen herausstellten. 

Der geringe Besu­cher­an­drang durch den vorherr­schenden Wind am Vorabend und der Wind selber, sorgte aller­dings für einige inter­es­sante Details im Sand. Ideal­be­din­gungen dafür, sozu­sagen. Ich ließ mich also von der Natur leiten und nahm einige wunder­schöne abstrak­tere Motiv auf.  Gerade auf diese Bilder bin ich wirk­lich stolz, da sie meines Erach­tens doch sehr gut gelungen sind.

Danach ging es ans Zusam­men­pa­cken und weiter Rich­tung Süden in die Stadt Alghero. Wie ich dort Land­schafts­fo­to­grafie im urbanen Raum umsetzen konnte, erfahrt ihr im zweiten Teil meiner Sardinien-Reihe.

Isola della Pelosa | DJI Mini 3 Pro @ 24 mm, f/1.7, 1/60 Sek., ISO 110

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