Spots am Lago di Como
Einige Must-Sees am schönsten See italiens
Gear:
Sony a7 III
Sony FE 2.8/16–35 mm GM
Sony FE 4/24–105 mm G
Sigma 100–400 mm DG DN OS
DJI Mavic Air 2
DJI Pocket 2
In unserem letztjährigen Urlaub verschlug es uns auch einige Tage an den paradiesischen Lago di Como, den Comer See in Norditalien. Während unseres Aufenthaltes konnte ich einige wirklich fotogene Orte ausfindig machen.
Die Fahrt führte uns über den Luganer See hin nach Menaggio, von wo aus wir den Comer See mit der Fähre in Richtung unserer Ferienwohnung in Varenna überquerten. Das Fahren mit der Fähre funktionierte unkompliziert und schnell, meist ohne große Wartezeit.
Wer einige Tage in einem der Orte Varenna, Bellagio oder Menaggio verbringt, dem empfehle ich sehr auch mal ein Tagesticket zu kaufen. Mit diesem kann man den ganzen zentralen Teil von der Villa Balbianello bis Menaggio und weiter abfahren und immer wieder aus und wieder einsteigen.
Varenna
Glücklicherweise bezogen wir als unseren Aufenthaltsort eine zentral gelegene Wohnung in Varenna, einen der wohl schönsten Orte am Comer See. So konnten wir, trotz unserer Ankunft in den späten Nachmittagsstunden noch einen gemütlichen Spaziergang durch das Ort und entlang der Hafenpromenade unternehmen.
Das warme Wetter und eine Eisdiele direkt am Wasser luden auf ein Eis ein. Die untergehende Sonne tauchte die Umgebung in wundervoll goldenes Licht und ich konnte erste Ideen für Fotomotive für die nächsten Tage sammeln.
Villa Monastero
Nach einer erholsamen Nacht, besuchten wir eine der Hauptattraktionen (neben dem Ort selbst und seiner tollen Hafenpromenade), die Villa Monastero. Für einen Eintrittspreis von 6€ pro Person, kann man hier im Garten schon einige Zeit verbringen und sich die tollen Pflanzen und liebevoll angelegten Wege anschauen und den Blick über den See genießen. Gegen 3€ Aufpreis hat man sogar noch die Möglichkeit das Museum im Garten anzuschauen. Dort gibt es neben allerlei Antiker Gemälde und Möbel den Luxus des ehemaligen Besitzer zu sehen. Wer Interesse an solchen Dingen hat, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Ich für meinen Teil bin eher der Naturliebhaber, weshalb mir der Garten mit seinen Pflanzen schon deutlich besser gefiel, als das Museum.
Neben einer Vielzahl an toll angelegten Blumenbeeten, gibt es auch einige exotische Pflanzen zu bewundern. Ein alter Baum hatte es mir besonders angetan. die Rinde und auch sein Stamm waren ganz besonders geformt, weshalb ich eine Detailaufnahme anfertigte.
Wir ließen uns einen ganzen Morgen lang Zeit, um jede Ecke der schönen Anlage rund um die Villa Monastero zu erkunden.
Varenna am Abend
In den Abendstunden wollte ich unbedingt noch einmal in Richtung der Promenade mit Stativ und Kamera gehen. Ein paar wunderschöne Aufnahmen Varennas in der Goldenen und Blauen Stunde sollten dabei herausspringen. Spots hatte ich ja bereits am Vortag gesichtet, also konnte ich alles zu seiner Zeit ablaufen und fotografieren.
Zuerst sollte eine etwas unbekanntere Ansicht Varennas im Abendlich aufgenommen werden. Hier positionierte ich mich etwas oberhalb der Promenade und fotografierte über eine mit Efeu bewachsene Mauer. Während ich die Aufnahme machte, hielten immer wieder Autofahrer an, die mir über die Schulter schauten und meinten, dass sie von hier aus noch gar nicht auf Varenna geblickt hatten, es aber wunderschön aussehe.
Diese und andere Aufnahmen als als Kunstdruck für dein Zuhause kannst du jederzeit unter „Prints“ direkt bei mir anfragen. Hergestellt von einem der weltweit führenden Fotolabore in höchster Qualität.
Bevor die Sonne komplett hinter den Bergen, die den Comer See umgeben, verschwand, musste ich noch schnell an die Hafenpromenade selbst spurten, um eine besondere Ansicht über die wunderschön aufgereihten Blumen aufzunehmen. Für diese Aufnahme ging ich besonders nahe an die Blumen heran und nutzte einen extreme Weitwinkel. Um alles im Fokus zu haben, habe ich zudem mit Fokus-Stacking gearbeitet.
Als die Sonne verschwand, positionierte ich mich für die nächste Aufnahme, die ein wenig später in der blauen Stunde erfolgen sollte. Als Kamera und Stativ positioniert waren genoss ich für einige Zeit, den italienischen Flair und wartete auf das perfekte Licht.
Dieser Zeitpunkt ist in der blauen Stunde meist der Augenblick, in der die Helligkeit von Himmel und die Lichter der Stadt ausgeglichen sind. Das Blau des Himmels und das gelborange der Beleuchtung bilden dabei den wunderschönen Farbkontrast, den man von vielen Aufnahmen aus der Blauen Stunde kennt.
Mit der langen Belichtungszeit, konnte ich die Menschen ein wenig verschwinden lassen, aber man sieht dennoch das Treiben an der Promenade. Außerdem konnte ich damit das Wasser glätten und die ganze Aufnahme wirkt ruhiger. Dass hierbei das Boot durch seine Bewegungen leicht unscharf wird, muss man dabei in Kauf nehmen, allerdings sollte man darauf achten, dass es noch als solches erkennbar bleibt.
Als die Aufnahmen im Kasten waren, ging es zurück zur Ferienwohnung, in der Frau und Tochter bereits warteten.
Bellagio
Für den nächsten Tag hatten wir uns Sightseeing auf die Fahne geschrieben. Mit dem eingangs erwähnten Tagesticket wollten wir die Mitte des Comer Sees abfahren. Der Weg führte uns über Bellagio hin zur Villa Balbianello und den Weg zurück bis nach Menaggio, wo wir den Tag ausklingen ließen.
Wie immer bereits früh wach, fanden wir uns auf einer Fähre nach Bellagio wieder. Noch war wenig los, doch beinahe automatisch läuft man vom Fähranleger in Richtung der schmalen, mit Treppenstufen durchzogenen, Gassen des italienischen Muster-Städtchen.
Eigentlich ganz glücklich darüber, dass in diesen schmalen Gängen noch nicht all zu viel Trubel herrschte erkundeten wir die Stadt. Natürlich hatten noch nicht alle Läden geöffnet am frühen Morgen, weshalb das typische italienische Treiben auf den Straßen noch ausblieb, aber dennoch konnte man den Flair spüren.
Bellagio liegt an der Spitze der Landzunge in der Mitte des Comer Sees. Vom Wasser im morgenlichen Licht, machte ich diese Aufnahme der schönen Stadt.
Villa Balbianello
Nach dem wir Bellagio an allen Ecken und Enden besucht hatten, fuhren wir weiter Kreuz und Quer über den Comer See und hatten immer wieder tolle Blicke auf die Dörfer an der Ufernähe. Die massiven Berge im Hintergrund und die prunkvollen Villen der Reichen bieten einfach unendlich viele Motive.
Um zur Villa Balbianello zu kommen, muss man die Route in Richtung Como nach Süden bis nach Lenno fahren. Dort angekommen, läuft man entlang der Promenade. Durch ein Waldstück geht der Fußmarsch leicht bergauf, dann wieder bergab, ehe man die berühmte und wirklich prunkvolle Villa Balbianello mit ihrem wunderschönen Garten erreicht.
Vor allem Star Wars und James Bond Fans wird diese Villa ein Begriff sein. Dort wo einst Anakin Skywalker sein Liebe gegenüber Prinzessin Amidala gestand, kann man nun selbst von der Terrasse über den See blicken. Auch die Szene, in der sich Daniel Craig als James Bond von den Schmerzen seiner Folter erholte, schießt einem direkt in den Kopf, als man das Gebäude im Garten der Villa sieht.
Aber nicht nur für Filmfans ist die Villa Balbianello eine der Must-Sees Sehenswürdigkeiten des Comer Sees. Es ist wirklich ein atemberaubendes Anwesen und alleine der Garten ist der Eintritt von 8€ wert, meiner Meinung nach. Gegen 5€ Aufpreis, darf man dann auch noch die Villa im Innern besuchen.
Zurück in Lenno nahmen wir die nächste Fähre, um wieder Richtung Norden zu fahren. Vorbei an den schönen Dörfern des Comer Sees, fuhren wir bis nach Menaggio. Dort wollten wir den Abend genießen und noch etwas Essen gehen.
Menaggio
Menaggio, war am ersten Tag am Comer See unser Einstiegspunkt. Von hier aus setzten wir mit der Autofähre nach Varenna über. Heute wollten wir uns die kleine Stadt aus der Nähe anschauen. In der langsam tiefer stehenden Sonne, aber dennoch beinahe unerträglichen Hitze des Tages, schritten wir erst an der Promenade entlang, ehe wir uns ein wenig die Gässchen der Stadt anschauten.
Im Nachhinein waren wir recht froh darüber in Varenna eine Unterkunft bekommen zu haben. Obwohl Varenna natürlich einer der Touristenhotspots am Comer See ist, so kam uns Menaggio irgendwie „lauter“ vor. Mehr Autos und Verkehr. Irgendwie nicht so idyllisch.
Leider blieb auch unsere Suche nach einem Restaurant erfolglos. Entweder hatten sie Ruhetag, Urlaub, waren Überfüllt oder die Öffnungszeiten stimmten nicht mit den in Google eingepflegten überein. Etwas frustriert und Hungrig fuhren wir nach Varenna, wo wir innerhalb kürzester Zeit etwas zu Essen fanden.
Castello di Vezio
Für alle die auf der Seite Varennas auf dem Comer See sind, gibt es die Möglichkeit das Castello di Vezio zu besuchen. Neben einem atemberaubenden Rundumblick über die Dächer Varennas hinweg, gibt es dort ein paar prächtige alte Bäume, eine kleine Burgruine und ein nettes kleines Dörfchen zu sehen.
Zu einem besonderen Touristenmagneten sind die Statuen geworden, die einen wohl an den Tod, oder aber auch an die Dementoren aus Harry Potter erinnern sollen. Zum Erhalt des Castellos wird auch hier mittlerweile eine kleine Summe als Eintritt verlangt. Einmal täglich kann man wohl auch eine Führung mit dem Falkner vor Ort buchen. Wir schauten uns das Castello aber für uns selbst an.
Orrido di Bellano
Ein wirklich interessantes Highlight der Natur kann man in Bellano, unweit von Varenna besichtigen. Eine 15 Millionen Jahre alte tiefe Schlucht, kann dort über eine Brücke überquert und besichtigt werden, die Orrido di Bellano.
Findet man den zentral gelegenen Parkplatz an der Chiesa di Santa Marta, so muss man nicht lange den nur wenige Meter entfernten Einstiegspunkt in die Schlucht suchen. In Zeiten der Pandemie musste man ein kleines Ticket lösen und konnte dann in One-Way-Richtung durch die Schlucht laufen.
Als Naturliebhaber wie wir es sind, ist es immer wieder toll solche Naturschauspiele zu besuchen. Einiges zu staunen gibt es allemal. Schade war, dass der Fluss recht wenig Wasser trug, aber das kann im Hochsommer natürlich schon einmal passieren. Andernfalls hätte er noch imposanter aussehen können.
Abbazia di Piona
Weiter nördlich liegt ein wenig Abseits ein Kloster direkt am Comer See. Ausgeschrieben hört es auf den Namen Abbazia Cistercense di Santa Maria di Piona. Schon der Weg zum Kloster ist eine Reise Wert. Gute Stoßdämpfer sollte das Auto allerdings noch haben, denn diese werden nicht wenig beansprucht.
Angekommen kann man sich allerdins auf ein herrliches Fleckchen freuen. Man kann durch einen kleinen Garten schlendern, die Kapelle besichtigen und sogar bis ans Wasser laufen. Ein gut gelaunter Mönch empfing uns freundlich auf dem Vorplatz des Klosters und prabbelte etwas auf italienisch mit uns. Allerdings konnten wir nicht alles verstehen.
Wir genossen ein wenig die Zeit und liefen zwischen Zypressen und Olivenbäumen umher. Danach ging es wieder in Richtung Süden zu unserer Unterkunft in Varenna.
Der Abend bescherrte uns noch einmal ein richtig kräftiges Gewitter. Nach dem es davon gezogen war, konnten wir eine tolle abgekühlte Luft und ein tolles Abendlicht genießen. Uns hielt es nicht mehr in unserer Unterkunft und so zogen wir noch einmal los, um die Drohne steigen zu lassen und einige tolle Tele-Aufnahmen von Varenna aus zumachen.