Einfach unbe­schreib­lich | Foto-Reise auf die Färöer 3/3

Ich sitze am Früh­stücks­tisch unseres Appar­te­ments und schlürfe gemüt­lich am Laptop. Die Wetter­karten für die nächsten beiden Tagen zeigen gutes Wetter für unsere Vorhaben. Ein klick noch und schon sind unsere Fähren gebucht. Ganz einfach und ziem­lich unkom­pli­ziert online. Auch das sind die Färöer. Gebucht habe ich für uns am heutigen Tag eine Fähre nach Mykines, zur Puffin-Insel und für morgen eine Fähre auf Kalsoy. Also steht das Programm der nächsten Tage fest. 

Wir besu­chen die nied­lichsten Bewohner der Färöer, schauen uns noch einige weitere unbe­kann­tere Spots an, die aber super einfach zu errei­chen sind, eine mittel­schwere Wande­rung mit toller Aussicht auf den Klakkur, wird fahren durch Klaksvík und wandern zu zwei der abso­luten High­lights der Färöer. Außerdem möchte ich am Ende dieser Serie noch über einige Punkte schreiben, die man wissen sollte, bevor man auf die Färöer zum Wandern geht!

Den VLOG zum BLOG seht ihr unten auf der Seite oder ihr erreicht ihn über diesen Button:

Ausrüs­tung:

Sony a7IV
Sony FE 2.8/16–35 mm GM
Sony FE 4/24–105 mm G
Sony FE 100–400 mm GM
DJI Mini 3 Pro

The Witches Finger

Bevor unsere Fähre nach Mykines startet, hatten wir aller­dings noch ein wenig Zeit. Auch wenn wir wussten, dass es nicht die ideale Tages­zeit dafür sein sollte, begaben wir uns zu einem nahe­ge­le­genen Spot, dem Hexen­finger: Trøll­kon­u­fingur. Wört­lich über­setzt bedeutet dies Trollweibsfinger.

Vom Park­platz aus, sind es ca. 20 min. einfa­cher Weg. Unter­wegs kommt ihr vorbei an einem schönen Haus, das ihr bei besserem Licht, als wir es hatten (früher Morgen oder am Abend) wunder­schön als Vorder­grund nehmen könnt, um es mit der Insel Koltur im Hinter­grund zu fotografieren.

Um eine etwas bessere Licht­rich­tung zu bekommen, nutzte ich meine Drohne und flog so weit auf das Meer hinaus, wie es vom Winkel Sinn machte, also so, dass Finger und Berg noch sepa­riert waren. Für ein weiters Bild hatte ich Glück, dass ein Schiff am Finger vorbei fuhr, auch das bringt es Größe ins Bild, da man erkennen kann, wie hoch dieser Finger tatsäch­lich ist.

Eine schöne Sicht hat man übri­gens auch von der Wande­rung nach Trælanípa aus. Das Bild dazu sehr ihr im ersten Teil dieser Reihe an Tag 2.

Der Hexen­finger | DJI Mini 3 Pro

Mykines

Am Nach­mittag ging es dann Mykines, die west­lichste Insel der Färöer. Erreichbar ist sie nur mit dem Heli­ko­pter oder der Fähre von Sørvágur. Sie gilt als Heimat der Papa­gei­en­tau­cher, englisch Puffins genannt, auf den Färöer. Die Fahrt hinaus auf die Insel ist defi­nitiv ein High­light. Bei gutem Wetter fährt man nahe an Dran­garnir vorbei. Aber auch entlang der Südküste von Mykines wirkt die Küsten­linie sehr impo­sant und erin­nert ein wenig an so manche Küsten­linie Hawaiis.

Vor Ort ange­kommen beginnt aller­dings ein Ärgernis, dass wir so nicht auf dem Schirm hatten. Wir wurden quasi gezwungen eine Führung zu buchen und das für nicht weniger als 500 DKK (!) pro Person. Nur der Ort an sich ist kostenlos. Damit wurde die Gebühr inner­halb der letzten beiden Jahre mehr als verdop­pelt. Wer jetzt denkt er bekommt mehr vom Geld, der täuscht sich. Die Wander­route zum Leucht­turm ist mitt­ler­weile gesperrt und wird wohl auch nicht mehr für Touristen geöffnet werden. Heißt man bekommt für knapp 70 €, eine kleine Tour durch das Ort, ein paar spär­liche Infos zu Papa­gei­en­tau­cher und eine Beglei­tung beim Spazier­gang den Hang hinauf. Oben bei den Papa­gei­en­tau­chern ange­kommen, muss man von Glück spre­chen, wenn aufgrund der Grup­pen­größe sich über­haupt ein Papa­gei­en­tau­cher blicken lässt und die Führerin dient eigent­lich nur noch als Aufpas­serin, dass man wirk­lich nicht den Pfad verlässt.

Ich verstehe die Einhei­mi­schen ja. Sie wollen sicher­stellen dass keine Nester (Erdhöhlen) der Puffins zertram­pelt werden. Das kann man jetzt glauben oder nicht. Aber trotzdem wirkt es im ersten Moment einfach so, als hätten sich die Bewohner im Ort einfach darauf geei­nigt die Touristen auszu­nehmen und den Zwang zur “Führung” einge­führt. Ein bitterer Beigeschmack bleibt jedenfalls.

Immerhin konnten wir unser Tages­ziel Papa­gei­en­tau­cher zu beob­achten, filmen und zu foto­gra­fieren errei­chen. Wenn man für das Geld dann keine gesehen hätte, wäre es noch ärger­li­cher gewesen. Wir verbrachten den Nach­mittag vor Ort. Als die Führerin bemerkte, dass es uns tatsäch­lich um die Fotos ging, wir uns sehr gut mit den Puffins auskannten und wir uns an alle Spiel­re­geln halten würden, wurden wir sogar von ihr als einzige allein­ge­lassen. So hatten wir bequem Zeit zum filmen und foto­gra­fieren. Später foto­gra­fierte ich auch noch schöne Details im Hafen beim Warten auf die Fähre. Dort war ein regel­rechts Spek­takel von Möwen zwischen großen Felsen.

Puffins | Sony a7 IV + Sony FE 100–400 mm GM

Gasa­dalur die zweite und noch mehr Puffins

Als wir wieder zurück waren und über das Ärgernis hinweg sehen konnten, checkte ich nochmal das Wetter für den Abend. Und siehe da, es hatte sich etwas geän­dert. Die View­findr App zeigte nun sogar eine 50:50-Chance auf ein Abendrot bei Gása­dalur. Die Chance sollten wir uns also nicht entgehen lassen. So fuhren wir nach Gása­dalur, diesmal aber direkt ohne Zwischenstopp.

Vor Ort haben wir die Foto­gra­fen­kol­legen aus Italien wieder getroffen. Wir berich­teten von Mykines und unserem Ärger über die weiter erhöhte Gebühr auf mitt­ler­weile 500 DKK. Er verstand unseren Ärger, betonte aber, dass wir gar nicht wegen den Papa­gei­en­tau­cher nach Mykines hätten fahren müssen, denn vorne am Wasser­fall hat er vorhin auch welche gesehen. So schauten wir auch nochmal vorne am Wasser­fall vorbei und fanden eine ganze Famile, von viel­leicht 12 Puffins vor. So habe ich auch am Abend noch viele Bilder der nied­li­chen gefie­derten Freunde gemacht.

Außerdem habe ich noch einmal gefühlt hunderte Versuche bei Wind­stille unter­nommen, Details von Múla­fo­ssur zu machen. Mir sind einige tolle Aufnahmen gelungen. Einmal mit einem Papa­gei­en­tau­cher der sehr nah am Wasser­fall vorbei­flog und einige Aufnahmen mit Möwen, die wirk­lich spek­ta­kulär aussehen. Der Himmel über Gása­dalur blieb ziem­lich lange leblos, weshalb ich viel Zeit für solche Aufnahmen hatte. Doch dann plötz­lich kam etwas Farbe am hori­zont durch. Wir hofften, sie würde noch etwas anwachsen, doch dieses kleine lokale Abendrot reichte nur wenige Minuten an und dann war die Farbe und das Licht komplett weg. So verab­schie­deten wir uns und fuhren zurück zu unserer Unterkunft.

Farben von Gása­dalur | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Fjord Views & Snake Road

Die Morgen­rou­tine sah wie immer vor, den Wetter­be­richt zu checken. Heute auf dem Programm der Färöer: Tiefe Wolken, aber in vernünf­tiger Höhe, teil­weise Regen möglich. Die Chance standen gut für ein paar Fjord-Aussichts­punkte, die wir die Tage im vorbei­fahren schon einmal ange­steuert hatten, aber die Sicht bei circa Null lag. Außerdem sollte die Wolken­un­ter­seite passen für die bekannte Snake-Road und ein paar schöne Aufnahmen von ihr.

Und so war es. Das Wetter passte, die Wolken hingen schön tief, teil­weise tröp­felte es leicht, aber wir konnte alles sehen, was wir wollten. So langsam kamen wir in den Fluss mit dem Wetter auf den Färöer und konnten es besser einschätzen, wie es dann an den einzelnen Orten vor Ort aussehen sollte.

Walking down the Snake Road | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Vágar Spalte

Der Plan für den Nachmittag/Abend war bereits geschmiedet. Die Färöer sollten im Zentrum mit Wolken bedeckt sein, aber nach Nord-Westen sollte der Himmel frei sein, was für einen schönen Sonnen­un­ter­gang am Kallur Leucht­turm sorgen sollte. Es sollte ein High­light unserer Reise werden.

Wir star­teten am Nach­mittag und fuhren in Rich­tung Klaksvik. Unter­wegs hielten wir noch einmal kurz an einem Spot, den wir die Tage bereits entdeckt hatten. Eine “kleine” Spalte in mitten eines Hügels auf Vágar. Ich ließ die Drohne starten und manö­vrierte sie in die Enge. Eine Aufnahme hinein und eine Aufnahme heraus sollte reichen. Dann wieder vorsichtig aus der engen Spalte fliegen und weiter auf die Reise nach Klaksvik, von wo aus unsere Fähre am frühen Abend gehen sollte.

Vágar Spalte | DJI Mini 3 Pro

Klattur & Klaksvik

Aber zuvor wollten wir die Aussicht von Klakkur genießen. Auf den Klakkur führe eine kurze Wande­rung von ca. 45 min. Bei mitt­lerer Kondi­tion ist der Anstieg gut zu meis­tern. Von dort aus hat man eine wunder­schöne Aussicht auf Kalsoy (links), Kunoy (mitte), Bordoy (rechts). Wir kämpften ein wenig gegen die Zeit und mit dem Wetter. Wir wussten, dass die Wolken uns im Zentrum der Inseln ein Strich durch die Rech­nung machen könnten. Da unsere Fähre bald fahren sollten, konnten wir auch nicht zu viel Warten.

Der Gipfel war, als wir vor Ort waren zeit­weise in den Wolken. Teil­weise hatten wir auch kurz­zeitig eine recht gute Sicht auf die Fjorde, doch bevor wir ideale Kompo­si­tionen suchen konnten, waren wir meist wieder umhüllt von Nebel. Es ist aber defi­nitiv ein toller, lohnender Aussichts­punkt, wenn die Wolken nicht zu tief hängen.

Kallur Bend | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Kalsoy — Fähre

So machten wir uns als wieder auf den Weg Rich­tung Klaksvik und der Fähre. Zur Fähre ist wichtig zu erwähnen, dass ihr sie vorab online buchen solltet. Die PKW-Plätze sehr begrenzt. Manche Fahrten könnt ihr auch nur nach Tele­fonat buchen. Die Nummer steht auf der Website des Online-Buchungs­system. Ein unkom­pli­ziertes Tele­fonat und wenige Minuten später danach die Frei­schal­tung, so dass wir buchen konnten.

Wir kauften uns noch etwas Verpfle­gung und da wir dennoch ein paar Minuten hatten, sahen wir uns in Klaksvik ein Fußball­spiel vor bein­dru­ckender Fjord-Kulisse an. So haben wir die Warte­zeit ganz nett über­brückt und sind dann auf die Fähre. Mit der Fähre fährt man vorbei an der Insel Kunoy in den anderen Fjord-Arm und steuert direkt auf Syðra­dalur auf der Insel Kalsoy zu. Auf Kalsoy selbst kann man sich eigent­lich nicht verfahren. Es gibt nur eine Straße von Syðra­dalur bis Trøl­lanes. Auf dem Weg hoch in den Norden durch­fährt man insge­samt vier dunkle, spär­lich beleuch­tete Tunnel. Die fahrt ist bereits wunder­schön, denn man sieht die Abge­schie­den­heit dieser Insel.

Kallur | Sony a7 IV + Sony FE 4/24–105 mm G

Robben­frau in Mikladalur

Wir fuhren vorbei an Husar bis nach Mikl­a­dalur. Dort vor Ort lernten wir zwei nette einhei­mi­sche Café-Besitzer kennen. Ihr Café liegt direkt an der Meer­jung­frau, die eigent­lich eine Robben­frau (Kopa­konan) ist. Wir hatten eine nette Unter­hal­tung. Es ging um Schafs­zucht, Land­wirt­schaft und wie sich das Leben auf den Färöer durch die Touristen ändert. Mehr geführte Wande­rungen, Events, touris­ti­sche Bars und Cafés, usw. und, dass Touristen gleich­zeitig Fluch und Segen sind. Thema Natur­schutz, Umwelt­schutz, Erosion, aber auch BIP, Einnah­me­quelle, etc.

Die Geschichte der Robben­frau im übrigen, geht auf eine alte Sage zurück. Die besagte, dass die Robben eigent­lich Menschen seien die ihren Tod im Meer suchten und an bestimmten Nächten im Jahr zurück an Land gingen, um ihr Fell auszu­ziehen und zu tanzen. Ein Bauer stahl einer hübschen Frau ihr Fell, um sie zu seiner Frau zu nehmen. Long-story-short war es eine ziem­lich miss­lun­gene Liebes­ge­schichte, sie konnte fliehen, er ging auf Robben­jagt und tötete ihre Familie und damit endete die ziem­lich einsei­tige Romanze darin, dass die Robben­frau als Troll zurück­kehrte und ihn und alle Männer Kalsoys verfluchte. Sie sollten von den Klippen fallen oder auf See sterben, solange bis ihre Knochen ganz Kalsoy umranden. Da immer noch Männer auf See sterben ist die Schuld wohl noch nicht begli­chen, so die Einheimischen.

Kopá­konan | Sony a7 IV + Sony FE 4/24–105 mm G

Kallur Light­house

Weiter ging es nach Trøl­lanes, nur wenige Minuten weiter nörd­lich. Wir hatten uns an die Gebühren mitt­ler­weile gewöhnt und zahlten unsere 200 DKK pro Person selbst­ver­ständ­lich bevor wir auf den Weg Rich­tung Leucht­turm gingen. Der Weg war eigent­lich unge­fähr­lich und nicht zu schwer, doch die Beschaf­fen­heit machte es dann doch zu einer Schlit­ter­party, rutschig nasses Gras, matschiger, ausge­tram­pelter Pfad — schnell konnte es einem die Füße weg ziehen. Dies machte es anstren­gender als es hätte sein müssen. Aber wenigs­tens machte das Wetter wie geplant mit. Die Sonne kam genau zur rich­tigen Zeit raus.

Wir gingen zuerst auf den Aussichts­punkt des Ostkamms. Von dort hat man eine fantas­ti­sche Sicht entlang der nörd­lichsten Punkte der benach­barten Inseln. Foto­gra­fisch ist von hier aus das Weit­winkel, Stan­dard und Tele möglich. Eine tolle Szene, mit wahn­sin­niger, fast schon verrückter Skalie­rung ergibt sich, wenn jemand über die Kante zum zweiten Aussichts­punkt wandert und man diesen mit ca. 100 mm Brenn­weite aufnimmt. Da kein Wanderer unter­wegs war schickte ich meinen Vater dazu hin, um mehr­fach über die Kante zu laufen.

Nach dem die Bilder im Kasten waren, ging ich selbst auf den zweiten Aussichts­punkt um die welt­schönste Aussicht zu genießen. Foto­gra­fisch ist hier 16mm Weit­winkel Voll­format gefühlt nicht weit genug. Wer alles drauf haben will muss ein Panorama vertikal oder hori­zontal machen. Auch die Drohne muss weit, weit weg fliegen, oder sich eben­falls einem Panorama bedienen, um diese massive Kulisse in Gänze aufzu­nehmen. Man begreift die Dimen­sionen gar nicht, selbst wenn man die kleinen winzigen weißen Möwen sieht, wie sie an den klippen entlang fliegen. Wir waren gut 2 stunden vor Ort und genossen die Aussicht, foto­gra­fierten, filmten und staunten. Ein Moment, bei dem man sich man wünscht, man könnte ihn für immer fest­halten. Eine Foto­grafie kann das, zumin­dest in Teilen, einfach Wahnsinn.

Mit der letzten Fähre ging es zurück nach Klaksvik, knapp 1h und 10 min später waren wir bei uns im Appar­te­ment. Dankbar darüber was wir gesehen haben, ein beson­dere Moment für die Seele. Diese Welt ist groß, einzig­artig, wunderbar. Was für ein Segen, dass wir das für uns erleben können und erleben durften.

Kallur Light­house | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Wande­rung Drangarnir

Für den nächsten Tag — den letzten Tag auf den Färöer — hatten wir uns für eine Wande­rung zu Dran­garnir entschieden. Es ist eben­falls ein beein­dru­ckendes Natur­denkmal, welches man nur geführt errei­chen kann. Die Kosten dafür sind nicht wenig. Ca. 80€ umge­rechnet. Dafür erhält man ein paar wenige Infor­ma­tionen zum Ort selbst, eine Wande­rung von 5–6h Dauer und circa 12 km Wegstrecke. Eine Alter­na­tive ist eine Boots-Tour zum Ende der Land­zunge. Diese ist nur unwe­sent­lich teurer und für alle die nicht schwin­del­frei sind oder nicht gut zu Fuß unter­wegs sind eine gute Option.

Der Weg ist gerade beim Einstieg etwas anspruchs­voller, sehr schmal, stel­len­weise rutschig. Rechts geht’s direkt bis runter ins Wasser, links steil den Hang hinauf. Hat man die ersten 20min geschafft ist der anspruchs­vollste Teil aller­dings bereits vorbei. Vorbei geht es an alten Häusern, oder ihren Ruinen, einem Kiesel­strand, einem Wasser­fall und über einge­zäunte Wiesen. Schweiß­trei­bend wird dann der Anstieg zum oberen Aussichts­punkt. Dort hat der Guide eine Pause mit uns einge­legt, so dass wir Zeit zum foto­gra­fieren hatten. Das Motiv war Dran­garnir etwas aus der Ferne. Foto-Tipp: auch hier einen Vorder­grund suchen und biss­chen weit­wink­liger gehen. Tele-Aufnahmen sind hier nicht unbe­dingt sonder­lich inter­es­sant, hatte ich das Gefühl. Es sei denn ihr findet geeig­nete “Störer”.

Die letzten Meter, also der Abstieg zu Dran­garnir, ist dann weniger anspruchs­voll, wenn­gleich man trotzdem etwas aufpassen sollte. Direkt bei Dran­garnir hat man eben­falls viel Zeit zum foto­gra­fieren. Durch die vielen Leute, die auf der Wande­rung dabei waren, war diese Zeit aber auch notwendig. Ständig stand oder lief jemand vor der Linse herum. Abhilfe ist dabei evtl. eine Bild­kom­po­si­tion mehrerer Aufnahmen in Photo­shop oder eine Lang­zeit­be­lich­tung, um Leute zu “elimi­nieren”. Als die meisten Leute bereits den Rückweg ansteu­erten hatte ich nochmal die perfekte Gele­gen­heit. Foto-Tipp: Eine Person im Vorder­grund ist sicher­lich inter­es­sant, den Klip­pen­rü­cken als Vorder­grund nehmen, oder eine Person am Ende der Klippe posi­tio­nieren, für eine Visua­li­sie­rung der Größe des Felsen.

Weiter unten, wenn der Wellen­gang es zulässt, ist Foto­gra­fieren auf Wasser­ni­veau möglich. Droh­nen­fliegen ist hier nur auf Geneh­mi­gung des Besit­zers erlaubt, vor allen in der Brut­zeit. Der Rückweg etwas weniger anstren­gend, da weiter unten entlang am Fjord gegangen wird und nicht über den oberen Aussichts­punkt. Die letzte Hälfte ist aller­dings gleich.

Dran­garnir | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Schlusswort/Fazit

Die Reise auf die Färöer war eine sensa­tio­nelle Erfah­rung. Eine tolle Reise, ein wunder­schönes, beein­dru­ckendes Land, mit groß­ar­tigen Land­schaften. Sicher sind die Färöer Inseln nicht jeder­manns Sache. Das Wetter ist ein wenig eine Lotterie. Aber dafür gibt es kaum ein anderes Land, das bei “miesem” Wetter so genial auf Bildern aussieht. Mykines eine Reise wert, aber Puffins findet man auch an anderer Stelle, wenn man aufmerksam ist und einem das Geld für die geführte Beob­ach­tung zu schade ist.

Färöer — ein Land bei dem Tourismus noch in den Kinder­schuhen steckt. Das merkt man an vielen Ecken. Natur­schutz ist den Färin­gern in großen Teilen sehr wichtig, aber ich glaube, sie wissen noch nicht recht, wie sie es angehen sollen, die Natur zu schützen und gleich­zeitig dennoch den Tourismus zulassen zu können. Allein damit, immer mehr Gebühren zu erheben, in der Hoff­nung, dass weniger Leute kommen erreicht man keinen Umwelt­schutz. Viel­leicht muss hier der Staat stärker tätig werden und sich nicht auf die Land­be­sitzer alleine verlassen. Diesen ist der Schutz ihrer Lände­reien zwar auch wichtig, aber ein gefüllter Geld­beutel doch auch.

Für Foto­grafen, Wander­lieb­haber sind die Färöer defi­nitiv eine Reise wert. Aber unter­schätzt die Dimen­sionen nicht und auch das Wetter. Beachtet außerdem, dass nicht ständig eine Schutz­hütte vorhanden ist, wie man es aus den Alpen kennt, damit ihr sicher unter­wegs seid!

Ich hoffe ich konnte euch in den 3 Teilen über die Färöer einiges an Inspi­ra­tion, Infor­ma­tion und Begeis­te­rung über­mit­teln. Ich danke euch für’s Lesen/Zuschauen! Macht’s gut. Ciao!

Walking on the Ridge | Sony a7 IV + Sony FE 100–400 mm GM

Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunst­druck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen. 

Bilder aus dem VLOG

Inner­halb der letzten drei Tage auf den Färöer sind beein­dru­ckende und wunder­schöne Bilder entstanden. In dieser Galerie zeige ich euch meine schönsten oder auch inter­es­san­testen Aufnahmen dieser Tage. 

VLOG zum BLOG

Heute gibt es den dritten und letzten Teil über meine Reise auf die Färöer. Im heutigen Video besu­chen wir die nied­lichsten Bewohner der Färöer, schauen uns noch einige unbe­kann­tere Spots an, die aber super einfach zu errei­chen sind, ich zeig euch eine mittel­schwere Wande­rung mit toller Aussicht, wir fahren durch Klaksvík und wandern zu zwei der abso­luten High­lights der Färöer. Außerdem heute einige Punkte, die man wissen sollte, bevor man auf die Färöer zum Wandern geht! Und am Ende ein kleines Fazit zu den Färöer. Viel Spaß beim Schauen!

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