am Zürichsee
Denkt man an die Schweiz denkt man automatisch an atemberaubende Berglandschaften und viele türkisfarbene Bergseen. Ausnahmsweise ging es für einige tolle Fotos dieses mal nicht in die Berge, sondern an den Zürichsee…
Ausrüstung:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony SEL 24–105mm f/4,0 G OSS
Drohne: DJI Mavic Air 2
Der Grund dafür ist einfach: Wir sind in die Schweiz gefahren, um die Cousine meiner Frau zu besuchen und nicht um zu fotografieren. Aber letzteres lasse ich mir natürlich trotzdem nicht nehmen, denn ein wenig Sightseeing oder Spazierengehen (und natürlich mehr) ist allemal drin. 😉
Die Kompassnadel zeigte also Richtung Zürich. Dort in der Nähe, am südlicheren Teil des Zürichsees liegt das kleine Örtchen Lachen, in dem wir die nächsten Tage zu Besuch sind. Es sollte die erste Reise mit meiner neuen Kamera, der Sony a7 III werden. Mein einziges Objektiv das Sony 24–105 mm f4, kann sich also als Reiseobjektiv beweisen und muss für diese Reise ausreichen. Und das tat es.
Rapperswil-Jona
Nach der Ankunft zog es uns als erstes in Richtung des Ortes Rapperswill. Die Burg die dort auf einem kleinen Hügel thront konnten wir bereits von Lachen aus sehen und nur eine kleine Überfahrt mit dem Auto über den Zürichsee trennte uns von dem Ort. Schon im Vorfeld habe ich über ein wenig Internetrecherche einige Spots ausfindig gemacht, die ich besuchen wollte für einige Bilder. Dieser Ort gehörte dazu. Dort angekommen, waren wir angenehm überrascht, denn das Parkhaus direkt am See überraschte uns durch, für Schweizer Verhältnisse, eher niedrige Preise.
Von dort aus konnten wir in wenigen Minuten zu einem ersten Fotospot aufbrechen: Der alten Holzbrücke. Diese ist für sich selbst ein toller Foto-Spot, aber auch der Blick auf Rapperswil-Jona ist an sich schon sehenswert. Ebenfalls lädt die Ortschaft mit seiner kleinen Marina zu einem kleinen Kaffee ein, oder einfach dem Schlendern unter den Bäumen entlang der Promenade. Auch der Weg hinauf zur Burg ist nicht all zu beschwerlich. Ich empfehle daher nicht nur für das Fotografieren ein wenig Zeit einzuplanen.
Alte Holzbrücke
Nach dem wir uns also ein wenig umgeschaut hatten, gingen wir der Straße entlang, unter einer Unterführung hindurch, um zur Holzbrücke zu gelangen. Aus der Ferne nahm ich ein Foto auf, in dem ich mit Hilfe eines ND-Filters die Wellenbewegungen des rauen Zürichsees glättete. Dies sollte zu einem ruhigen Bild führen. Die Belichtungszeit verlängerte ich somit auf 30 Sek. weshalb auch ein Stativ zum Einsatz kam.
Natürlich betrachteten wir die Holzbrücke nicht nur aus der Ferne und ließen es uns nicht nehmen einmal über sie und den Zürichsee zu laufen.
Der Weg über die Holzbrücke ist ein Rundweg. So kann man sie gemütlich einmal entlang laufen und dann an der Straße zurück Richtung Raperswil-Jona gehen, oder man dreht am Ende um und genießt den Blick über den See ein weiteres mal. Übrigens sind Langzeitbelichtungen auf dem See eher nicht möglich, da viele Spaziergänger und Jogger die Brücke ständig in Schwingung versetzen.
Wie kommst du zur Holzbrücke?
Gute Erfahrung haben wir mit dem “Parkhaus See” in Rapperswil-Jona gemacht. Nicht zu teuer, zentral direkt am Zürichsee und dem schönen Hafen / Promenade.
Lauft von dort aus in Richtung Zürichsee, nach einigen Metern führt euch eine Unterführung unter dem Seedamm, der “Hauptstraße”, hindurch. Jetzt müsst ihr das “Heilig Hüsli” auf der Holzbrücke schon sehen und könnt den Einstieg nicht mehr verfehlen.
Pfäffikon
Für den Abend standen die Wolken günstig ein tolles Abendrot über den Zürichsee zu zaubern. Also konnte ich eine weitere Location aus dem Ärmel zaubern, die wie gemacht für ein Abendrot zu dieser Jahres- und Tageszeit war. Auf der anderen Seite der Verbindungsstraße die von Rapperswil-Jona über den Zürichsee führt, liegt Pfäffikon. Ein schickes Örtchen von wo aus wir, nach einem kleinen Abendessen, uns auf den Weg machten, um unser Glück zu versuchen, das Abendrot einzufangen. Die Location, die wir aufsuchten war in der Nähe des Bahnhofs. Durch eine Unterführung und vorbei am Schlossturm von Pfäffikon an einer Stelle des Zürichsees, die tagsüber gerne zum Baden genutzt wird.
Bei Ankunft an der Foto-Location schien der Himmel ziemlich Wolkenverhangen. Was sich hinter den Bergen am Horizont abspielt konnten wir von unserem Standort aus nicht sehen, allerdings zeigte das Satellitenbild eine freie Bahn für die Lichtstrahlen der Sonne. Das Leuchten hinter den Hügeln ließ uns hoffen.
Wir liefen einige Schritte und ich baute mein Stativ in der Nähe eines schönverzweigten Baumes und einigen flachen Felsen im See auf, beides könnte ich als Motiv mit in meine Bilder nehmen. Der Himmel verfärbte sich ein wenig, aber es schien lange so, als würde sich kein richtiges Abendrot entwickeln.
Dann plötzlich begannen die Wolken in kräftigem Rot zu leuchten und der Himmel machte den Eindruck als beginne er zu brennen. Ich blieb in diesem Fall bei einer langen Belichtungszeit, weil ich das raue Wasser so glatt wie möglich haben wollte.
Nach wenigen Minuten ließ das Rot im Himmel nach und das Himmelsrot erlosch langsam. Dabei gelang mir das, meiner Meinung nach schönste Bild des Abends, das Abklingende Abendrot über dem Zürichsee.
Wie kommst du zu diesem Foto-Spot?
Wir hatten den Parkplatz am Bahnhof genutzt, sind vorbei am Bahnhofsgebäude und dann nach rechts unter den Schienen hindurch am Schloss Pfäffikon vorbei.
Alternativ fahrt ihr direkt zum Schloss Pfäffikon haltet euch an der Gabelung links und parkt direkt dort vor Ort. In beiden Optionen erreicht ihr das öffentlich zugängliche Seebadi Pfäffikon, von wo aus ich die Bilder aufgenommen habe.
Kloster Einsiedeln
Am heutigen Tag stand der Besuch des Klosters Einsiedeln auf dem Programm. Ein Ort, der bestimmt ebenfalls das ein oder andere interessante Foto bereit hält. In einer halben Stunde Fahrt war Einsiedeln für uns von Lachen aus zu erreichen. So waren wir recht früh am Morgen vor Ort und hatten keine Probleme einen Parkplatz zu finden.
Auf dem Vorplatz kam ich erstmals an die Grenze meiner 24mm-Brennweite, weshalb ich mir mit einem aus der Hand geschossenen Panorama behilflich sein musste, um den gesamten Platz und die Fassade des Klosters auf ein Foto zu bringen.
Das Kloster selbst und in dem Kloster gibt es bestimmt viele Fotogene Ecken, wir entschlossen uns jedoch durch den seitlichen Park des Klosters, vorbei an den Pferdeställen eines der ältesten Gestüten Europas, durch das Klostergelände hindurch zu gehen und uns das Kloster von einem nahe gelegenen Hügel anzuschauen. Nach wenigen Minuten zu Fuß erreicht man den kleinen Hügel, auf dem eine Benediktiner-Statue thront, und von der aus man einen wunderbaren Ausblick über Einsiedeln hat.
Vom Hügel aus sieht man das symmetrische Hauptgebäude, die Stallungen, sowie die eigene Gärtnerei des Klosters. Man kann den gesamten Ort sehen, eine kleine nicht weit entfernte Kapelle am Friedhof, sowie die Ski-Sprungschanzen auf den gegenüberliegenden Hügeln.
Die Wege vom Hügel aus laden uns ein ein wenig durch die Gegend zu laufen, um etwas auf Entdeckungsreise zu gehen. Einige Wanderwege um Einsiedeln herum kreuzen hier, weshalb die Gegend auch für entspannte Wanderungen geeignet zu sein scheint.
Natürlich wollen wir sehen, was es alles so zu sehen gibt hinter den nächsten Ecken und Hügeln. Da wir aber nicht zum Wandern vor Ort sind, gehen wir nur bis zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt weiter und kehren dann wieder um.
Zurück am Kloster schauen wir uns noch einmal um, auf den Hügel mit der Benediktiner-Statue. Der mit grünem Gras bedeckte Hügel und der tiefblaue Himmel erinnerte uns unwillkürlich an ein bekanntes Hintergrundbild einiger alter Computer.
Einsiedeln war sicherlich einen Besuch wert. Da noch früh am Tag ist beschlossen wir aber mit dem Auto noch ein wenig weiter zu fahren, und eine weiter Location zu besuchen. Also zurück zum Ausgangspunkt und ab auf die Straße.
Wie kommt du ins Kloster?
Gebe dein jetziges Leben auf und stelle dich in den Dienst der Gemeinschaft und deines wahren Herrn…
Nein Spaß beiseite. Gebt einfach Kloster Einsiedeln in Google Maps ein, dann kommt ihr hin. Wir hatten die Chance direkt vor dem Klosterplatz zu parken. Wenn mehr los ist, dürfte das schwer werden, aber es ist vorgesorgt. Beispielsweise mit dem “Parkhaus Brüel AG Einsiedeln”, das sich seitlich des Klosters befindet.
Für den View auf das Kloster sind wir einmal am Klosterladen vorbei durch den Marstall und dann den Hügel hinauf.
Wasserfall von Finstersee bei Menzingen
Wir hatten von einem kleinen Wasserfall bei Menzingen gehört und konnten diesen über Google-Maps ausfindig machen. Da dieser Ort nicht weit von Einsiedeln entfernt war, machten wir uns auf den Weg. Parken konnten wir in Menzingen in der Nähe der Kirche, um von dort aus zu Fuß weiter Richtung Wasserfall zu laufen.
Das kleine Örtchen Finstersee hat einige schöne, tradtionelle, Schweizer Häusschen zum bestaunen. Das Wetter war gerade zu perfekt, weshalb wir noch ein wenig durch die Straßen schlenderten, ehe wir uns auf die Suche nach dem Wasserfall machen.
Aus dem Ort raus, einen kleinen Feldweg entlang, kam man alsbald zu einer kleinen Abzweigung mit einem Schild, auf dem der Wasserfall angeschrieben stand.
Der Abstieg hinunter durch das kleine Wäldchen dauerte keine 5 min und schon standen wir vor dem Wasserfall. Ich suchte ein paar schöne Positionen, um die Kamera und das Stativ aufzubauen und stellte mich dann ins Wasser, um einige schöne Bilder des Wasserfalls aufzunehmen. Dann machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto.
Wie findest du den Wasserfall bei Menzingen?
Wir sind einfach mal nach Finstersee bei Menzingen gefahren und dort einen Parkplatz an der Kirche St. Karl Borromäus ergattert, von denen aber ausreichend zur Verfügung standen.
Instinktiv liefen wir den Weg weiter bergauf und verließen das Ort in Richtung Osten auf einem Feldweg. Sobald der Weg einen Knick nach rechts macht, geht es links einen Pfad die Wiese hinab in den Wald. Der Pfad führt steil bergab bis zum Wasserfall.
Kirche St. Johann bei Lachen
Im Ort unserer Unterkunft, gab es, wie der Name des Ortes schon sagt, nicht nur viel zu lachen, sondern auch einiges zu bestaunen. Sozusagen, konnten wir von unserem Schlafzimmer aus eine kleine Kirche auf einem nicht all zu weit entfernten Hügel thronen sehen. Der Blick glitt immer wieder zu ihr hinüber, also mussten wir unbedingt mal einen Abstecher dort hin machen.
Wir konnten den Hügel ausfindig machen, auf dem, direkt neben einem typisch Schweizer Haus, die Kirche St. Johann am Rande des Zürichsees thront. Mit meiner Drohne konnte ich schnell einige tolle Blickwinkel finden, um die Kapelle zu fotografieren, dieser hier war meines Erachtens mit einer der schönste Betrachtungswinkel.
Da mir die Kirche so gut gefiel, sammelte ich ein wenig Video-Material, das für ein kleines cineastisches Video ausreichte.
Wo findest du toll gelegene Kapelle?
Die Adresse der Kapelle ist der “Burgweg 28, 8852 Altendorf, Schweiz”. Theoretisch kann man direkt einige Meter unterhalb in einer kleinen Bucht parken, allerdings handelt es sich dort um Privatgrund, weshalb man sich ärger einhandeln könnte.
Wir haben uns vorab schon dazu entschlossen unten im Ort zu parken und den Burgweg hinauf, die wenigen Meter zu laufen.
Lachen
Am Abend in Lachen wollten wir an der Marina erneut die Chance auf ein Abendrot nutzen Wenn dies nicht klappen sollte, dann sollte das Wetter auf jeden Fall für einen schönen Sonnenuntergang und eine farbenfrohe Blaue Stunde. genügen Zu Fuß machten wir uns auf den Weg von unserer Unterkunft in Richtung Innenstadt und an der Kapelle vorbei in Richtung Marina.
Wir kamen etwas knapp zwar, aber gerade rechtzeitig, kurz nach Sonnenuntergang an der Marina an, weshalb ich gleich einige Motive suchte und losfotografierte. Da die Wolken für diese Motive eher in unserem Rücken waren, konnten wir über uns und dem See diesmal kein richtig brennendes Abendrot fotografieren, dafür aber eine wunderschöne Abendstimmung am Hafen einfangen.
Mir fehlte leider ein klein wenig Vorbereitungszeit, um für alle Motive die beste Komposition zu finden und einzelne Elemente perfekt zu separieren. Dennoch sind einige schöne Fotografien dabei und ich einigermaßen zufrieden.
Die zarten Wolkenfelder über dem See sorgten für tolle Lichtreflexionen und Farben im Himmel, deshalb ließ ich nicht locker und fotografierte so lange Licht am Himmel war.
Einige Minuten später wurde das Wasser des Sees ebenfalls immer ruhiger und die Reflexionen im Wasser besser zu sehen. Ich schraubte die Filter vom Objektiv und fotografierte noch ein wenig mit offener Blende, hand-held. Denn im Hafenbereich waren noch einige weitere tolle Motive zu finden.
Mein Lieblingsbild an diesem Abend, entstand an diesen beiden Bäumen. Ein Mann setzte sich auf die Bank, nach dem er eine ausgedehnte Radtour abgeschlossen hatte und genoss den wunderschönen Ausklang dieses Tages.
Wir entschlossen uns, es ihm gleich zu tun und setzten uns ebenfalls an den See und genossen das letzte Licht des Tages.
Wie komme ich zur Marina in Lachen?
Die Marina befindet sich gleich an er “Gemeindeverwaltung Lachen”. Dort gibt es einen größeren Parkplatz, aber auch an der römisch-katholischen Kirche gibt es Parkmöglichkeiten.
Auch vom Bahnhof sind es nur wenige Minuten zu Fuß, um die Marina zu erreichen.