Eigene Land­schafts­bilder analy­sieren und Bewerten

Kennt ihr diese Situa­tion? Ihr wart unter­wegs, habt Fotos gemacht. Voller Euphorie kommt ihr nach Hause, zeigt die Bilder euren Bekannten und Freunden oder postet sie auf Insta­gram. Doch dann stellt ihr fest kaum einer teilt eure Begeis­te­rung über eure Bilder. Woran liegt das? Die Fähig­keit die besten Bilder aus einer Reihe von Bildern heraus­zu­finden ist eine der Schlüs­sel­kom­pe­tenzen von Foto­grafen. Wie könnt ihr das lernen, worauf könnt ihr achten, was sind mögliche Krite­rien? Lest davon hier im Blog. 

Wer keine Lust auf Lesen hat, der findet den VLOG zum BLOG unten auf dieser Seite. Ihr erreicht ihn direkt über diesen Button:

Ausrüs­tung:

Sony a7IV
Sony FE 2.8/16–35 mm GM
Sony FE 4/24–105 mm G OSS
Sony FE 100–400 mm GM
DJI Mini 3 Pro

Wie erkenne ich, ob mein Foto gut ist oder nicht?

Viel­leicht kennt ihr diese Situa­tion. Ihr wart unter­wegs, habt Fotos gemacht und euch ist einiges gelungen. Voller Euphorie kommt ihr nach Hause, zeigt die Bilder euren Bekannten und Freunden oder postet sie auf Insta­gram. Doch dann stellt ihr fest kaum einer teilt eure Begeis­te­rung über eure Bilder. Nach einigen Wochen oder Monaten seit ihr selbst auch nicht mehr so über­zeugt wie am ersten Tag. Woran liegt das.

Auch wenn es heute einfa­cher ist denn je ist, eine Kamera zu bedienen und ein Bild zu machen, so ist es trotzdem nicht einfa­cher geworden die über­zeu­gendsten Bilder unter allen Aufnahmen zu erkennen. Im Gegen­teil, die gestie­gene Anzahl an Bilder, die uns die Digi­tal­technik ermög­licht, erschwert dies sogar. Der Haufen digi­taler Dateien steigt ins uner­mess­liche und die Zahl guter Fotos wird dem gegen­über verschwin­dend klein.

Die Fähig­keit die besten Bilder aus einer Reihe von Bildern heraus­zu­finden ist jedoch eine der Schlüs­sel­kom­pe­tenzen die Foto­grafen von anderen Foto­grafen unter­scheidet. Wie könnt ihr das lernen, worauf könnt ihr achten, was sind mögliche Krite­rien? Davon handelt dieser Blog.

Erstes Licht am Krip­pen­stein | Sony a7IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Bewer­tung von Fotografie

Für viele von uns ist die Auswahl unserer über­zeu­gendsten Bilder eine schwie­rige Aufgabe, die Geduld, Aufge­schlos­sen­heit und Über­le­gung erfor­dert. Selbst die erfah­rensten Foto­grafen müssen Blockaden abbauen, die sie davon abhalten ihre Fotos klar zu sehen, denn keine Aufnahme gleicht der andern.

Gleich eins vorweg. Eine Bewer­tung, eine Analyse oder auch das Kura­tieren eines Fotos oder einer Foto­ar­beit kann nie zu Hundert Prozent objektiv sein. Das ist auch der Grund, warum in großen Foto­wett­be­werben immer ein Team an Bewer­tern einge­setzt wird und im Normal­fall nie ein einzelner Foto­graf. Aber auch darauf gehe ich später noch näher ein.

Welche Betrach­tungs­ebenen gibt es, neben der rein technischen?

Um eine Foto­grafie zu betrachten und zu bewerten gibt es mehrere Ebenen. Die rein tech­ni­sche. Zum Beispiel, ist das Motiv scharf abge­bildet, passt die Tiefen­schärfe oder auch die Belich­tungs­zeit zum ange­strebten Bild­ef­fekt oder Ergebnis. Hier kann eine gewisse Unschärfe vom Foto­grafen durchaus auch einmal gewünscht sein. In Land­schafts­fo­to­grafie, streben wir aber meist scharfe Fotos an. Ausnahmen wie ICM Foto­grafie, oder das sichtbar Machen von Bewe­gung oder Wind sind natür­lich ausnahmen. Auch das krea­tive Spiel mit Tiefen­un­schärfe. Gerade auf diese tech­ni­schen Aspekte konzen­trieren sich Anfänger häufig sehr stark.

Wich­tiger als diese rein tech­ni­schen Aspekte, sind die inhalt­li­chen Aspekte. Zumin­dest für die meisten Betrachter, die das Foto nicht selbst aufge­nommen haben. In vielen Wett­be­werben ist die tech­nisch, ich nenne es mal, korrekte Ausfüh­rung die Mindest­an­for­de­rung für die Teil­nahme und die weitere Betrach­tung der Bilder durch die Jury. Inhalt­liche Aspekte bringen euch in Wett­be­werben dann aber Stück für Stück in die engere Auswahl und womög­lich die eine oder andere Auswahl­runde weiter.

Inhalt­liche Ebene

Nun, was sind inhalt­liche Aspekte und wie kann ich meine Foto­grafie dahin­ge­hend analysieren?

Terry Barrett, ein ameri­ka­ni­scher Kunst­kri­tiker, der sich auf die Analyse von Fotos spezia­li­siert hat, hat dies in einer Formel zusammengefasst:

Thema + Gestal­tung + Medium + Zusam­men­hang = Inhalt

Ich möchte die 5 Punkte versu­chen kurz für euch herunterbrechen.

Thema

Zual­ler­erst, wird ganz nüch­tern auf das “Was ist abge­bildet, was ist zusehen?” geschaut. Dies kann ein Haupt­motiv oder auch mehrere Bild­ele­mente sein, die mehr oder weniger in Verbin­dung mit einander stehen. Auch die Ränder des Bildes sollten betrachtet werden, ebenso die Frage nach , “Was ist nicht zusehen?” oder “Was wurde even­tuell bewusst außer­halb des Rahmens des Fotos plat­ziert?”, sind Fragen, die sich hier stellen lassen.

Gestal­tung

Bei der Gestal­tung betrachten wir das “Wie ist das Foto ausge­führt oder aufge­baut worden?” Dabei können wir bewusst nach kompo­si­to­ri­schen Bild­ele­menten suchen. Sind Muster, Diago­nalen, Drei­ecke, führende Linien und so weiter enthalten. Wurde die Drit­tel­regel oder der Goldene Schnitt verwendet? Wo ist das Motiv plat­ziert, wo andere Elemente? Gibt es einen klas­si­schen Ebenen-Aufbau oder wurde bewusst auf beispiels­weise Vorder­grund verzichtet. All das kann für den Inhalt des Fotos von belangen sein.

Medium

Medium kann einer­seits das Aufnah­me­me­dium sein, also “Welche Mittel und Verfahren wurden benutzt?” und ande­rer­seits die Präsen­ta­ti­ons­me­dien, also “Mit was werden die Fotos darge­stellt oder ausge­führt?”. Welche Kamera, Objek­tive kamen even­tuell zum Einsatz, wenn das bekannt ist. Welche Brenn­weite, lässt sich meist grob abschätzen. Wurde digital oder auf Film aufge­nommen. Wo findet die Präsen­ta­tion statt in einem Magazin, Bild­band, auf einer Website, bei einem Vortrag am Beamer, gedruckt auf künst­le­ri­schem Papier. In vielen Wett­be­werben entfällt das Präsen­ta­ti­ons­me­dium natür­lich, da meist ein ganz bestimmtes Daten­format, Auflö­sung, etc. genau vorge­schrieben sind.

Nur am Rand möchte ich erwähnen, dass heute häufig Bilder leider haupt­säch­lich für Insta­gram präsen­tiert und foto­gra­fiert werden, wo sie ein bestimmtes Format einhalten müssen und meist nur an kleinen Bild­schirmen auf dem Handy zu sehen sind. Dies erfor­dert wiederum andere Krite­rien an den Foto­grafen schon bei der Aufnahme. Ob dies gut oder schlecht ist, lässt sich disku­tieren. Aber das geht an dieser Stelle zu weit. Ich finde man sollte sich in seiner eigenen Foto­grafie nicht all zu sehr dadurch beein­flussen lassen.

Zusam­men­hang

Im Zusam­men­hang betrachten wir dann unter welchen Bedin­gungen oder auch Umständen das Foto gemacht wurde. Gibt es dazu eine Geschichte? Welche Absicht hatte der Foto­graf. Eine Foto­grafie kann durchaus auch durch Einflüsse des Foto­gra­fens geprägt sein, die über seine Absicht und bewusste Aufmerk­sam­keit hinaus­gehen. Also dessen er sich selbst bei der Aufnahme und der Bild­be­ar­bei­tung noch gar nicht bewusst war.

Minor White sage einmal dazu passend: “Foto­grafen foto­gra­fieren häufig besser, als es ihnen bewusst ist.”

Inhalt

Die zuvor genannten Punkte führen nun zur Inter­pre­ta­tion des Inhalts, also “Welche Geschichte erzählt das Foto?”. Bei der Betrach­tung von Motiv, Gestal­tung, Medium und Zusam­men­hang des Fotos werden Schlüsse über den Inhalt des Fotos gezogen. Man kann die visu­elle Darstel­lung quasi in Worte ausdrü­cken. Häufig erkennen wir die Bedeu­tung eines Fotos intuitiv. Aber wenn wir uns die Zeit nehmen, das Foto analy­sieren, wird uns das oft mehr Einsicht in das Foto selbst geben und in das, was das Foto oder der Foto­graf ausdrü­cken möchte. Wenn wir lernen Fotos zu analy­sieren, hilft uns die schließ­lich auch dabei Fotos zu machen. Das Verständnis der Bild­sprache ist ebenso wichtig für das Erstellen eines Fotos, wie die Analyse des fertigen Fotos.

Nicht jedes Foto enthält einen komplexen Inhalt. Gerade in der Land­schafts­fo­to­grafie geht es nur selten um einen ganz bestimmten Inhalt. Aber dazu kommen wir gleich.

Edwart Weston, beispiels­wiese, hielt daran fest, dass ein Gegen­stand, auch nur um seine selbst willen foto­gra­fiert werden kann. Minor White behaup­tete, dass man einen Gegen­stand um seiner selbst willen foto­gra­fieren könne, dass man aber auch aufnehmen und inter­pre­tieren könne, was sonst noch hinter dem Gegen­stand stecken könnte. Und Alfred Stieg­litz glaubte, dass man ein Objekt foto­gra­fieren könne, mit der Absicht, eine Gefühls­re­ak­tion auszulösen.

Unab­hängig davon, welche Ebene der Analyse der Foto­graf oder der Betrachter anstrebt, es steht fest, dass die Entwick­lung der visu­ellen Lese­fä­hig­keit uns mit einer reicheren Erfah­rung beim Erstellen und Betrachten von Fotos belohnen wird.

Damit ist auch klar, dass die Geschichte, die womög­lich in ein Foto hinein­in­ter­pre­tiert wird, durchaus auch von der Person geprägt wird, die das Foto betrachtet. Subjek­tive Perspek­tiven, Erleb­nisse, die eigene Welt­sicht und die eigenen Werte führen natür­lich zu unter­schied­li­chen Inter­pre­ta­tionen. Und rufen daher auch unter­schied­liche Emotionen hervor.

Inter­mezzo | Sony a7IV + Sony FE 4/24–105 mm G OSS

Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunst­druck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen. 

Emotio­nale Ebene

Damit kommen wir zu einem dritten Punkt, neben den rein tech­ni­schen und inhalt­li­chen Aspekten, den emotio­nalen Aspekten. Wir alle, sonst würden wir diesem Hobby wohl nicht nach­gehen, sind größ­ten­teils durch eine Leiden­schaft moti­viert, so dass es eine beson­dere Heraus­for­de­rung ist, unsere Subjek­ti­vität zu über­winden, um zu bestimmen, welche Fotos die stärksten sind.

Gerade in der Land­schafts­fo­to­grafie, die sehr stark von Jahres­zeiten, Tages­zeiten und Wetter abhängt, versteht sich der Inhalt der Foto­grafie, eher als eine Art Wieder­spie­geln von Charakter oder auch Zauber eines Ortes im beson­deren Licht oder beson­derem Wetter, gepaart mit der Sicht­weise des Foto­gra­fens. Wir trans­por­tieren in der Land­schafts­fo­to­grafie also eher eine Stim­mung, als eine spezi­elle Aussage. Wir versu­chen also noch mehr auf emotio­naler Ebene das Inter­esse der Betrachter unserer Fotos zu wecken.

Natür­lich sind auch hier Über­gänge flie­ßend und in der Land­schafts­fo­to­grafie, gibt es durchaus auch dieje­nigen, die mit ihren Fotos doku­men­ta­ri­sche, ästhe­ti­sche oder verstö­rende Aussagen treffen, beispiels­weise, in dem sie die Verän­de­rung der Natur durch Einflüsse des Menschen darstellen.

Übri­gens, Emotionen sind rein subjektiv, aber wie schon erwähnt, eine rein objek­tive Betrach­tung halte ich für fast utopisch. Daher werden auch immer unter­schied­liche Maßstäbe für Doku­mentar- oder Repor­ta­ge­fo­to­gra­fien, als für Land­schafts­fo­to­gra­fien notwendig sein und zur Anwen­dung kommen. Das bringen die Unter­schiede der Genre so mit sich. Ein Foto­wett­be­werb, der solche Genres nicht von einander sepa­riert ist in meinen Augen unse­riös. Bilder aus unter­schied­li­chen Genre lassen sich nicht, oder zumin­dest kaum mitein­ander vergleichen.

Wir kommen gleich zum Thema “Bewer­tung der eigenen Land­schafts­fotos”, aber vorher möchte ich euch bitten bereits jetzt den Daumen nach oben zu drücken, wenn es euch bis hierher schon gefallen hat und ihr was lernen konntet. Vergesst auch nicht meinen Kanal zu abon­nieren, falls noch nicht geschehen! Jeder einzelne Abon­nent bedeutet mir wirk­lich viel, ich danke euch wirk­lich allen!

So, aber jetzt. Nachdem uns nun klar ist auf welchen Ebenen wir unsere Bilder betrachten können, kommen wir dazu, wie wir unsere eigenen Bilder für uns selbst bewerten können.

Sand­strand von San Teodoro | DJ Mini 3 Pro (Panorama)

Bewer­tung eigener Landschaftsfotos

Harte Krite­rien

Um den eigenen Fotos objek­tiver gegen­über stehen zu können, müssen wir zumin­dest versu­chen uns den Emotionen, die auf unserer natür­li­chen Fest­platte hier oben zwei­fels­ohne einge­brannt sind, zu lösen. Das alleine ist schwierig. Deshalb versu­chen wir die eigenen Bilder nach einigen Krite­rien zu analy­sieren. Aber selbst mithilfe dieser, bleiben indi­vi­du­elle Vorlieben und ästhe­ti­sche Präfe­renzen. Seit euch dessen immer bewusst, auch wenn ihr Bilder andere auf Social Media kommen­tiert oder “bewertet”.

Am einfachsten sind, die wie ich sie nenne “Harten Krite­rien”. Bild­kom­po­si­tion, Belich­tung, Schärfe, Perspek­tive, usw. diese Punkt kann man noch recht einfach an den Fakten bewerten.

Bild­kom­po­si­tion

Versucht euch über die Anord­nung der Elemente im Bild klar zu werden, wenn ihr dies bei der Aufnahme noch nicht getan habt. Sind sie in visu­eller Balance? Seht ihr Muster, Linien oder ähnli­ches? Wohin wird der Blick des Betrach­ters gelenkt?

Belich­tung

War die Belich­tung korrekt? Gibt es ausge­brannte Stellen, oder zu dunkel Stellen die nicht mehr gerettet werden können? Alles was ihr mit der Nach­be­ar­bei­tung noch einfangen könnt, sollte erstmal okay für euch sein.

Schärfe und Fokus

Das Motiv muss in allen Fällen Scharf und im Fokus sein. Je nach Bild­ge­stal­tung über­prüfe die Schärfe von Vorne bis Hinten im Bild. Bilder mit Verwack­lungen und unge­wollter Unschärfe kannst du direkt aussortieren.

Farben und Kontraste

Wo sind die stärksten Kontraste im Bild? Wo der hellst, wo der dunkelste Fleck? Hat dies Einfluss auf den Betrach­tungs­fluss? Der Mensch schaut unwei­ger­lich zu den hellsten Flecken, oder denen mit den größten Kontrasten. Nutzt das, um den Blick zu lenken. Welche Farben sind vorhanden? Wie stehen sie in Bezie­hung? Komple­mentär, Mono­tonal, etc.

Perspek­tive

Hat die Höhe, Neigung, der Kamera gepasst? Auch die Brenn­weite? Allein mit diesen 3 Para­me­tern kannst du so viele unter­schied­liche Bilder aufnehmen. Wenn du hiermit expe­ri­men­tierst und später am Bild­schirm analy­sierst, kannst du viel Lernen. Wählt von einem Motiv oder Szene nur das eine Bild, in der euch die Perspek­tive am besten gepasst hat.

Einzig­ar­tig­keit und Originalität

Ich denke das ist immer ein Ziel für Foto­grafen, den eigenen Stil und die eigene krea­tive Note in Bilder einzu­bringen. Wir alle wollen einzig­ar­tige Land­schaften und seltene Momente fest­zu­halten. Gerade bei ganz bekannten Loca­tions gibt es häufig die eine Kompo­si­tion, für die sie bekannt ist, aber wenn ihr das Bild gemacht habt, versucht auch euer eigenes Ding. Versucht eure Krea­ti­vität heraus­zu­for­dern. Bewertet zu Hause in Ruhe ob euer Shot nicht viel­leicht sogar mehr euer Tun oder euren Stil wider­spie­gelt. Wenn eine Aufnahme dabei ist, die nicht den Stan­dard-Shot zeigt, sondern das Motiv auf eure eigenen beson­dere Art und Weise zeigt, dann wählt die aus und über­rascht die Betrachter.

Geheimnis von Gollingen | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Weiche Krite­rien

Etwas schwie­riger einzu­ordnen, gerade, wenn man sich dazu zwingen muss, objektiv zu bleiben sind weichere Krite­rien, wie Bild­aus­sage & Inten­tion, um seine Bilder zu bewerten.

Bild­aus­sage

Frage dich selbst, welche Botschaft oder Emotion du mit deinem Bild vermit­teln möch­test oder wirst. Wie gesagt kann eine starke Bild­aus­sage oder trans­por­tierte Emotion das Inter­esse der Betrachter wecken. Als Übung: googelt mal nach verschie­denen Emotionen und Gefühle und legt diese als Stich­wort­liste in Ligh­t­room an. Versucht dann eure Bilder mit jeweils mindes­tens einer Emotion zu verschlag­worten. Wenn ihr keine Emotion für ein Bild fest­legen könnt, dann ist es ggf. emoti­onslos und wird wohl genau so beim Betrachter ankommen.

Inten­tion

Man sollte immer mit einer gewissen Absicht oder bestimmten Beweg­gründe foto­gra­fieren gehen und sich selbst diesen klar sein.

Es ist wichtig beim Foto­gra­fieren ein gewisses Verständnis zu haben, was man betrachtet, mit welchem Ziel man aufbricht, warum man dies oder das foto­gra­fieren möchte. Diese Absicht kann man ändern, wenn nötig. Wenn eine Idee zum Zeit­punkt des Foto­gra­fie­rens nicht funk­tio­niert, dann darf und sollte man sie ändern.

Wie oft ziehe ich mit einer Idee oder einem Ziel­foto im Kopf los und mache am Ende etwas ganz anderes, oder komme mit ganz anderen Ergeb­nissen wie erhofft nach Hause, weil das eben besser passte. Man sollte verstehen, dass das völlig in Ordnung ist.

Als Beispiel dazu. Schon einige Male, war ich enttäuscht, weil ich nicht das umsetzen konnte, was ich geplant hatte und habe Bilder auf der Fest­platte förm­lich vergessen. Unzu­frieden impor­tiert, enttäuscht vom vermeint­lich miss­lun­genen Vorhaben, einfach mit anderen Dingen weiter­ge­macht. Nach Wochen oder Monaten dann, nach dem die nega­tiven Emotionen keine Rolle mehr spielten wieder­ent­deckt, bear­beitet und Ergeb­nisse erhalten, die nicht selten auch im Port­folio landeten.

Es läuft nicht immer nach Plan. Aber wenn man sich darauf schon während dem Foto­gra­fieren einlässt, dann sieht man die Fotos am Ende zu Hause auch aus etwas anderer Sicht­weise. Foto­grafie ist ein Prozess und um diesem Prozess treu zu bleiben, muss man darauf vertrauen, dass der Wind einen manchmal leitet.

Wenn du von einer Foto­tour wieder zu Hause bist und du deine Bilder ansiehst, die du gemacht hast, dann musst du deine Bilder erstmal finden und dir von ihnen erzählen lassen, was du letzt­end­lich gesehen hast.

Kiefer an der Klippe | Sony a7 IV + Sony FE 100–400 mm GM

Fazit

Ich hoffe du kannst deiner Fotos nun objek­tiver gegen­über­stehen und findest einen Work­flow für dich, wie du mit diesen Aspekten und Krite­rien deine besten Bilder aus deinem Katalog aus womög­lich tausenden Bildern heraus­fil­tern kannst. Kommen­tiere ruhig unter das Video, was die speziell jetzt klarer geworden ist, oder ob du es viel­leicht ganz ähnlich bereits anwen­dest! Oder was für dich weitere Punkte sind, die du betrach­test! Das würde mich wirk­lich inter­es­sieren zu hören.

Zum Abschluss gebe ich euch jetzt noch kurz und stich­wort­artig meinen Work­flow zur Kura­tie­rung von Fotos mit.

Bonus: Kura­tieren deiner eigenen Fotos — Workflow

  1. Selek­tion
    Gehe deine Bilder durch und wähle dieje­nigen aus, die deinen Quali­täts­stan­dards entspre­chen und die erwähnten Krite­rien erfüllen (Kompo­si­tion, Belich­tung, Schärfe, etc.) Vermeide es ähnliche oder repi­ti­tive Bilder auszuwählen.
  2. Geschichte erzählen
    Denke darüber nach, wie du die ausge­wählten Bilder zu einer Geschichte oder Serie verbinden kannst. Eine zusam­men­hän­gende Samm­lung kann das Gesamt­bild verstärken.
  3. Bild­be­ar­bei­tung
    Bear­beite die ausge­wählten Bilder, um Farben, Kontraste und andere Aspekte zu opti­mieren. Aber über­treibe es nicht mit Filtern oder Effekten, um die Authen­ti­zität der Land­schaft zu bewahren.
  4. Präsen­ta­tion
    Über­lege, wie du deine Bilder am besten präsen­tieren möch­test. Das kann in Form einer Foto­buch­serie, einer Ausstel­lung, einer digi­talen Galerie oder auf der eigenen Webseite geschehen. Manchmal kann dieser Punkt schon als Punkt 1 im Vorfeld klar sein, was eine Bild­aus­wahl womög­lich vereinfacht.
  5. Feed­back einholen
    Lasse andere Leute, insbe­son­dere Foto­grafie-Enthu­si­asten oder Experten, deine kura­tierte Samm­lung betrachten und um Feed­back bitten.
  6. Konti­nu­ier­liche Verbes­se­rung
    Die Kura­tiereung eigener Fotos ist ein sich ständig weiter­ent­wi­ckelnder Prozess. Lerne aus Feed­back, analy­siere die Reak­tionen der Betrachter und arbeite daran, deine foto­gra­fi­schen Fähig­keiten zu verbessern.

Das Kura­tieren deiner eigenen Land­schafts­bilder erfor­dert Zeit, Geduld und Selbst­kritik. Es ist jedoch eine groß­ar­tige Möglich­keit, deine besten Arbeiten zu präsen­tieren und dich als Foto­graf weiter­zu­ent­wi­ckeln. Also probiert das gerne mal aus, mit Freunden/Bekannten oder auch anderen Foto­be­geis­terten, viel­leicht in einem Foto-Club.

VLOG zum BLOG

Heute habe ich ein Thema, dass selbst für sehr erfah­rene Foto­grafen von Inter­esse sein sollte. Es geht um die Bewer­tung von Foto­grafie, auch der eigenen und das möglichst objektiv. Außerdem gebe ich einige Tipps zum Kura­tieren der eigenen Fotos für beispiels­weise eure eigenen Foto-Ausstel­lungen. Viel Spaß beim anschauen!

Feel free to share:

Abonniere meinen newsletter

Bleibe per E-Mail auf dem Laufenden über meine Arbeit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEDE