Niederlandes Klassiker
Ausrüstung:
Sony a7IV
Sony FE 4/24–105 mm G
Sony FE 100–400 mm GM
DJI Mini 3 Pro
Den VLOG zum BLOG seht ihr unten auf der Seite oder ihr erreicht ihn über diesen Button:
Wieso Windmühlen?
Sie sind absolut typisch für die Niederlande und dicht über das gesamte Land verteilt: Windmühlen. Ihre Hauptaufgabe war historisch gesehen die Entwässerung von Land, um es für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Sie wurden aber auch für verschiedene andere Zwecke eingesetzt, wie das Mahlen von Getreide, das Sägen von Holz oder das Pressen von Öl.
Die Niederlande, ein Land mit viel Wasser, das in Teilen sogar unterhalb des Meeresspiegel liegt, nutzten Windmühlen, um tiefergelegene Gebiete (Polder) zu entwässern und so Überschwemmungen zu verhindern und Land für die Landwirtschaft zu gewinnen. So wurden Windmühlen zu einem Wahrzeichen der Niederlande. Sie sind eng mit ihrer Geschichte und Kultur verbunden. Heute sind sie häufig touristische Attraktionen, die besichtigt werden können und in denen man Einblicke in die traditionelle niederländische Lebensweise haben kann.
Aber sie stehen symbolisch auch für den Kampf der Niederlande gegen das Wasser und ihre Fähigkeit, mit den Herausforderungen des Wassermanagements umzugehen. Heutzutage sind viele Windmühlen zwar nicht mehr in Betrieb, aber sie werden oft restauriert und gepflegt, um als historische Denkmäler erhalten zu bleiben und die reiche Geschichte der Niederlande zu präsentieren. Von daher sind sie auch fotografisch gesehen immer ein tolles Motiv in der flachen Landschaft der Niederlande, das auch immer eine Geschichte zu erzählen hat.

Wo Windmühlen?
Um als Fotograf Windmühlen in den Niederlanden zu finden und sie für eine Aufnahme einzuplanen, kann man sich bei vielen lokalen Fotografen sogenannte Location-Maps kaufen. Dort findet man einige wenige Infos und die Standorte der Windmühlen. Wer sich die Euros aber für ein Abendessen mit seiner Frau sparen möchte (oder etwas anderes), der wird speziell was Windmühlen anbelangt unter www.molendatabase.nl fündig.
Ihr findet dort alle Windmühlen der Niederlande, in den meisten Fällen mit Bildern und ihren Standorten. Mit einem kurzen Blick in Google Maps könnt ihr mit etwas Vorstellungskraft schon Bildideen generieren und mögliche Jahres-/Tageszeiten für die jeweilige Mühlen ausfindig machen und schauen, wann sich der Besuch lohnt. Auch nächstgelegene Parkplätze lassen sich so finden und die Navigation an den Spot sollte kaum mehr etwas im Wege stehen.
Etwas schwieriger wird es herauszufinden, wie zugänglich die Windmühlen sind. Manche stehen auf privatem Land. Nicht immer kann man komplett um sie herum laufen, weil Wasser, Zäune oder Ackerland den Weg versperren. Aber vielleicht gibt es in Google Maps oder Earth genügend Bilder, um abzuschätzen, wo man überall an den Mühlen stehen kann. Eine kleine Unsicherheit bleibt aber immer. Hier hilft es, wie auch in meinem Fall, eine Drohne zu haben und mit dieser einmal kurz fliegen zu können. So konnte ich auch alle drei Windmühlen auf ein Bild bekommen, obwohl ein Zaun und privates Gelände der Weg zu meiner Wunsch-Bildkomposition versperrt hatte.

Diese und alle andere Aufnahmen dieses Beitrags kannst du unter “Prints” als Kunstdruck für deine Wand zu Hause direkt bei mir anfragen.
Wie Windmühlen fotografieren?
Zurück zum Abend des Geschehen. Die drei Windmühlen sind schnurgerade entlang eines Kanals aufgereiht. Meine erste Intention war es die Windmühlen, die mit ihrer Front in Richtung der untergehenden Sonne schauten, recht weitwinklig mit untergehenden Sonne links und den drei Windmühlen rechts im Bild aufzunehmen. Die nächstgelegene Windmühle hätte so rechts im Bild eine visuelle Balance zur Sonne links im Bild schaffen sollen. Dazu hatte ich den Weg in Google Maps hinter der letzten Windmühle ausgekundschaftet und gehofft, dass ich diesen nutzen darf, um an die ideale Position zu kommen. (Ähnlich des ersten Drohnenbildes unten in der Galerie)
Doch der Weg war abgesperrt. So musste ich eben das beste daraus machen. Von meinem möglichen Standort bekam ich also nur 2 der 3 Windmühlen auf’s Bild. Um dem Bild dennoch möglichst viel Balance mit zu geben, positionierte ich die dominierende Windmühle möglichst in die Mitte. Auch wenn auf der Fotografie der Bildaufbau und das Licht ganz gut gepasst hat, habe ich doch das Gefühl, das visuelle Gewicht kippt leicht nach links. Aber nicht so, dass es zu sehr stört. Mit der Drohne (oben) und den drei Mühlen war es da leichter eine ausgewogene Balance zu finden, da die Positionierung der Drohne (*) natürlich wesentlich freier möglich ist.
Um bei dem dynamischen Wetter ja keine Lichtsituation zu verpassen entschloss ich direkt mit einem Timelapse zu starten. In der Zeit in der meine Kamera non-stop Bilder machte, konnte ich so in Ruhe mit der Drohne fliegen und ein wenig vloggen. Ich hatte sogar den Riecher bei dem besten Licht, die Bildkomposition nochmals kurz für ein Bild zu optimieren. Im VLOG unten könnt ihr das Timelapse als kurzen Ausschnitt sehen.

Was war noch?
Ach ja, fast hatte ich es vergessen. Im Vorfeld hatte ich schon gesehen, dass der Mond eigentlich in der perfekten Himmelsrichtung aufgehen müsste. Vor lauter schönem Licht und recht zügig notwendigem Handeln für die Fotos im warmen Licht der goldenen Stunde, hatte ich das aber total verdrängt. Als ich gerade am Zusammenbauen des Stativs war, fiel es mir wieder ein. “Moment, da war doch noch was!”
Ich holte mein 100–400 mm (*) aus dem Rucksack (*) und wechselte das Objektiv. Da erschien er auch schon. Die Wolken zogen gerade noch rechtzeitig ab. Es war zwar noch kein ganz perfekter Vollmond, aber zur Stimmung in der Blauen Stunde und den Windmühlen passte der Mond ganz außerordentlich gut. So verbrachte ich noch eine halbe Stunde damit einige Aufnahmen zu machen ehe ich zurück ins Auto stieg und durch die Nacht zurück zu unsrer Unterkunft fuhr.
Zufrieden über diesen doch ganz erfolgreichen Abend für meine Fotografie.

Bilder aus dem VLOG
Trotz aller Planung, ein bisschen Ungewissheit bleibt immer. So war auch der Abend bei den Windmühlen nicht exakt so verlaufen wie ich geplant hatte. Aber dennoch sind einige wunderschöne Bilder im schönen Abendlicht entstanden. Und ich habe jetzt auch ein paar von Niederlandes Klassikern im Portfolio.
VLOG zum BLOG
Fantastisches Licht bereits bei der Anfahrt zum Parkplatz an diesen drei wunderschönen Windmühlen in den Niederlanden. Habe ich bereits die beste Zeit für die Landschaftsfotografie an diesem Ort verpasst oder kommt die Sonne in der goldenen Stunde noch einmal raus? Außerdem vergesse ich fast, dass dieser Abend noch ein Highlight mit sich bringen könnte.
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