Foto-Spots in Südtirol
Seceda — eine Einmalige Landschaft
Südtirol hat einiges zu bieten: Schöne Landschaften auf den Bergen und in Tälern, Wasserfälle und Seen und einige andere Kuriositäten. In diesen Blog-Beiträgen werde ich einige davon vorstellen, die sich hervorragend für das Fotografieren eignen…
Gear:
Kamera: Nikon D7200
Objektive: Sigma 18–35mm F1,8 DC HSM Art,
Nikon AF‑S NIKKOR 50 mm 1:1,8G,
Sigma 105 mm F2,8 EX Makro DG OS HSM
Eine Tageswanderung über die Seceda
Eins gleich vorweg: Dieser Blog-Beitrag ist wieder etwas länger. Dies liegt zum Einen daran, dass die Seceda eine so tolle Landschaft bietet, dass ich euch einfach viele Bilder zeigen möchte, andererseits haben wir einen ganzen Tag damit verbracht die Seceda auf bis zu 2500m in den Dolomiten zu erwandern und haben deshalb auch einige Tipps für euch parat.
Anfahrt, Ankunft und Aufstieg
Von unserer Unterkunft aus, machten wir uns wieder früh morgens auf den Weg in Richtung der Seceda. Es gibt die Möglichkeit von der Col Raiser Bergbahn die Seceda komplett zu erwandern, oder man erspart sich 500 Hm und nimmt die Bergbahn selbst. Es gibt von der anderen Seite auch die Möglichkeit direkt mit der Bergbahn auf die Seceda zu fahren, aber so faul wollten wir nicht sein, oder über die Panarscharte hinauf zu laufen, aber für diesen Weg waren wir auf der falschen Seite des Berges.
Für uns ging es also von der Talstation der Col Raiser Bergbahn aus los. Die 500 Hm den Berg hinauf durch ein bewaldetes Gebiet ersparten wir uns, da wir bedenken hatten, dass uns am Abend nicht genügend Zeit für den Abstieg blieb. Außerdem wollten wir eher die Landschaft und den Ausblick genießen, anstatt uns viele Bäume anzuschauen. Auf dem Col Raiser kreuzen sich Wanderweg und Seilbahn wieder, so dass man gleich wieder auf dem richtigen Weg zur Seceda ist.
Start auf dem Col Raiser
Auf dem Col Raiser angekommen, sieht man bereits das Tagesziel: Die Seceda. Allerdings ist sie trotzdem noch einige km entfernt und es gilt auch noch einige Höhenmeter zu vernichten, bis man an ihrem Gipfelkreuz angelangt.
Auf dem weitläufigen Geländer der Seceda führen viele Wege ans Ziel. Immer wieder kommt man an kleinen privaten Hütten vorbei. Die Wege sind meist gut befestigt und führen über Schotter und in den Boden gelassene Betonsteine, die eine Erosion des Bodens verhindern sollen.
Bei den Skifahrern ist die Seceda sicherlich bekannt, doch auch Paraglider und Wanderer finden hier was sie suchen.
Foto-Tipp
Gerade in den Bergen empfiehlt sich nicht nur weitwinklig zu fotografieren. Eine etwas größere Brennweite „staucht“ die Szenerie förmlich zusammen und lässt entfernte Objekte näher an den Vordergrund kommen. Beachtet dazu den Peitlerkofel im Hintergrund der beiden vorangegangenen Bilder. Bei 18 mm APS‑C (bedeutet 24mm Vollformat) wirkt der massive Berg klein und weit weg. Bei 32 mm APS‑C (entspricht 48 mm Vollformat) ist der selbe Berg viel präsenter im Bild. Es kann also durchaus Sinn machen weiter weg zu gehen und dann weiter rein zu zoomen, um eine beeindruckendere Skalierung im Foto zu erhalten.
Aufstieg bis zur Bergstation
Nach dem wir zuerst einige Meter im recht flachen Gelände absolvierten, konnten wir zum Schluss immer schneller an Höhe gewinnen. Wir liefen erstmal bis zur Bergstation der Furnes-Seceda Bergbahn, um eine tolle Sicht auf die Gipfel der Seceda zu haben. Es hat sich gelohnt.
Wir genossen ein wenig die Aussicht und aßen etwas von unserem mitgebrachten Lunchpaket, eher wir uns die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfelkreuz auf der Seceda „schleppten“.
Es empfiehlt sich hier ein wenig inne zu halten und einmal in alle Richtungen zu blicken, sofern das Wetter mitspielt. Auf dem Rundell können die Berggipfel der umliegenden Berge nachgelesen werden.
Entlang auf dem “Grat”
Um eine schöne freie Sicht auf die Seceda, ohne störenden Skilift zu haben, mussten wir noch einige Meter laufen. Allerdings bekam ich auch hier nicht mehr alles auf die Kamera mit 18 mm und APS‑C Sensor, weshalb ich abermals ein Panorama anfertigte, das aus 5 vertikal aufgenommenen Bildern besteht.
Zum Vergleich habe ich ein weiteres Bild mit meiner maximal 18mm zur Verfügung stehenden Brennweite aufgenommen. Im Vergleich kann man die leichte perspektivische Verzerrung des, aus der Hand geschossenen, Panoramas erkennen, auch die kleiner wirkenden Seceda-Gipfel. Bei dem 18mm-Bild unten wirken die Gipfel präsenter, dafür ist weniger Raum für die Weite der Landschaft. Welches Bild einem besser gefällt ist denke ich auch eine subjektive Entscheidung. Mir gefällt persönlich das 18mm-Bild unten besser.
Bis zur Panascharte dann abwärts
Natürlich sollte man es sich nicht nehmen lassen einmal auf dem „Rücken“ der Seceda spazieren zu gehen, also liefen wir bis zur Panascharte und von dort ab in Richtung der Pieralongia-Hütte.
Zur Panascharte führt ein Wanderweg direkt über die steile Begseite auf die Seceda. Sicherlich auch ein lohnender, aber mühevoller Aufstieg, um hier her zu wandern. Leichter geht es in unserer Version, noch leichter, aber teurer, mit den Bergbahnen.
Weiter zur Pieralongia-Hütte
Von dieser Stelle ab, gehen wir auf der Seite der Gipfel, von der wir gekommen sind, wieder abwärts, drehen aber eine „Runde“ über die Pierlongia-Hütte und ihren markanten Felsentürmen, die wie zwei Eselsohren ausschauen. Mit dem Blich Richtung Süden, laufen wir los und sehen die weitläufigen Wiesen der Seceda, mit ihren vielen Wegen und Hütten.
Nach einigen Metern abwärts halten wir uns links, dort zeigen die Schilder in Richtung der Pieralongia-Hütte. Somit befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Die Aussicht bleibt weiterhin wunderschön, nur der Blick auf die Berggipfel der Seceda wird nun eingeschränkt, da wir uns direkt unter ihnen befinden.
Von diesem Weg aus hat man nochmal eine tolle Aussicht auf einige kleinere Bergseen, wahrscheinlich Überbleibsel der winterlichen Schneelandschaft. Außerdem sieht man den freistehenden Gipfel des Langkofels nochmal in voller Bracht. Das aufziehende Wolkenband im Süden spendet uns allerdings keinen Schatten, so laufen wir weiter in der vollen Sonne auf unserem Weg.
Felsen an der Pieralongia-Hütte
Wir erreichen die bewirtschaftete Pieralongia-Hütte. Wer Durst hat, kann sich hier in Mitten der Bergwiesen auf eine Bank setzen und die Sonne oder die Aussicht genießen. Für uns geht es direkt weiter.
Direkt hinter der Hütte tun sich große Felsen auf, die wie zwei Eselsohren aus den Bergwiesen herausstechen. Durch ein, zwei Gatter vorbei an einigen Bergziegen erreichen wir die Eselsohren, die Pieralongia. Damit dürfte auch die Namensgebung der Hütte auch geklärt sein.
Die Eselsohren hinaufzusteigen dürfte für viele kein Problem darstellen. Nichtsdestotrotz sind wir eher dazu geneigt uns auf dem Rücken des größeren Felsen auszuruhen und eine Rast zu machen. Nebenher packte ich auch die Drohne noch einmal aus, um die Gegend um uns herum von oben zu erkunden. In der harten Mittagssonne waren aber keine spektakulären Aufnahmen zu machen.
Von hier aus konnten wir schön in den Kessel, der durch die umliegenden Berggipfel entsteht, schauen und dem Schauspiel der Schatten zuschauen, die durch die vorbeiziehenden Wolken entstanden. Innerhalb von zwei Minuten schoss ich die folgenden zwei Bilder. Wie schnell sich das Licht und die Lichtsituation in der Natur ändern kann, wird dadurch deutlich.
Die Wolken in Bild zwei schaffen mehr Kontrast, machen die Belichtungssituation aber nicht unbedingt einfacher. Welches Bild schöner ist, ist in diesem Falle auch Geschmackssache.
Als es Zeit wurde gingen wir weiter. Wir entschlossen uns nicht die ganz große Runde zu laufen, sondern bei nächster Gelegenheit nach Rechts ab zu biegen und der Richtung, aus der wir gekommen sind wieder entgegen zu laufen.
Für uns ging es jetzt nur noch bergab bis zur Col Raiser Bergbahn. Für andere Wanderer ging es noch bergauf. So ging es auch für uns noch einmal vorbei an den Eselsohren und unterhalb dieser weiter in flacheres Gelände.
Die weiteren Wege sind, wie alle auf der Seceda, eigentlich sehr gut zu laufen, ohne größere Schwierigkeiten. Entlag an vielen eingezäunten Wiesen führt uns der Weg zurück, auf den Ausgangsweg, von dem aus, wir zurück zur Col Raiser Bergbahn Station gelangen.
Von hier aus haben wir noch einmal einen kurzen schönen Blick, auf die gemauerte Kapelle, die ich mit dem 105 mm Objektiv einfangen konnte.
Am Restaurant an der Bergbahn-Station gönnen wir uns noch einen Kaiserschmarrn, ehe wir zurück zum Auto gehen. Der Preis des Schmarrn konnte man durchaus zu der gehobenen Kategorie zählen. Nun, man gönnt sich ja sonst nichts.
Wie komme ich auf die Seceda?
Viele Wege führen auf die Seceda. Bergbahnen fahren von St. Ulrich im Grödnertal ganz ohne schweißtreibende Wanderung hinauf, oder aber mit der Col Raiser von St. Christina aus mit mit zusätzlichen 2‑stündigen Wanderung.
Natürlich kann die Seceda auch erwandert werden. Für perfekte Fotos zum Sonnenaufgang sollte man mitten in der Nacht loslaufen, auf der Regensburger Hütte, oder auch der Fermeda Hütte übernachten, oder am Vorabend hinauflaufen und biwakieren.
Grödner Joch
Auf der Heimfahrt zurück zu unsrer Unterkunft halten wir noch einmal kurz am Grödner Joch, wo ich schnell die Drohne auspackte, um einige Aufnahmen der Gegend und der geschwungenen Straßen zu machen. Die sich schlängelnde Straßenführung wollte ich unbedingt aus der Luft fotografieren. Dann setzte der angekündigte Regen für den späten Nachmittag ein.