Sardinien — Landschaftsfotografie in Flip-Flops 2
Im ersten Teil unserer Reise habe ich bereits von unserem wunderschönen Aufenthalt in Stintino berichtet, nun geht es weiter in die sehenswerte Stadt namens Alghero.
Alghero
Im zweiten Teil unserer Rundreise im Norden Sardiniens verschlug es uns in die große Stadt Alghero. Mit einer wunderschönen Altstadt, umgeben von einer Mauer direkt am Mittelmeer, einem großen Hafen und vielen kleinen sehenswerten Geschäften, macht es sie zu einem absoluten Must-See auf einer Sardinien-Reise im Nord-Westen der Insel.
Im urbanen Umfeld ist es natürlich schwierig Landschaftsfotografie in der Natur umzusetzen. Aber im gewissen Rahmen sind urbane Landschaften ja auch eine Art der Landschaftsfotografie, eben nur mit erheblichen menschlichem Einfluss. Außerdem habe ich durchaus auch Freude daran, Szenen unserer schönen Städten auf dieser Welt abzulichten.
Für Alghero bot sich eine ganz besondere Szene an der Stadtmauer an. Dort sind einige wunderschön gestrichene Häuser entlang der Promenade aufgereiht und die Sonne geht im Sommer an der richtigen Stelle unter, so dass man etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang das ideale reflektierte Licht, die Farben des Himmels und die künstlichen Lichter der Stadt wunderbar auf ein Bild bringen kann.
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Frühzeitig brachte ich mich an der Stadtmauer in Stellung, denn ich hatte etwas bedenken, dass jemand der vielen Besucher vor Ort mir den Platz streitig machen könnte. Als ich an der Mauer saß, kam mir dann eine Idee. Möglicherweise gibt es am Fuße der Stadtmauer die Möglichkeit doch ein wenig Landschaftsfotografie zu machen. Ich machte ein zwei Testaufnahmen in Richtung der untergegangenen Sonne. Klar es ist kein Meisterwerk, aber ich beschloss am nächsten Tag eine Stelle zu suchen, an der ich eine Landschaftsaufnahme an der Stadt machen konnte.
Gesagt getan, unterhalb der Stadtmauer sind einige Felsen, über die ich klettern konnte, um eine schönes Motiv zu finden. Fündig wurde ich bei einem kleinen Seegras, das dort auf einem Felsen wuchs. Dieses sollte als Vordergrund in meinem Bild dienen. Ich versuchte die Kamera so zu positionieren, dass im Hintergrund das Cappo Caccia zu sehen ist und die Sonne außerhalb des Bildes untergeht. So habe ich Gegenlicht, dass in meinem Vordergrund Struktur erzeugt, aber kein extreme Dynamikumfänge zu handeln.
Im Nachhinein bin ich nicht ganz zufrieden mit dem Bild. Eigentlich wollte ich einige Minuten später die “perfekte” Aufnahme machen, aber dafür war das Licht dank einer Wolke am Horizont zu schnell weg und keine Struktur mehr im Vordergrund. In dieser Aufnahme war das Licht noch ideal, aber ich hatte noch nicht die ideale Belichtungszeit mit Hilfe meiner ND-Filter gefunden. Deshalb bin ich leider nur halb zufrieden mit der Aufnahme, denn ich hätte das Wasser gerne noch ein wenig glatter gehabt. So allerdings sind die leichten Wellen des Meeres durch die kurze Belichtungszeit noch erkennbar. Sicherlich gibt es auch einige unter euch, die das bevorzugen werden.
Dafür konnte ich aber noch eine wunderschöne abstraktere Aufnahme des Wassers aufnehmen, dass in seinem tiefen schwarz-blau noch das orange-gelb des Himmels wieder spiegelte.
Einige Minuten später in der blauen Stunde, nutzte ich eine andere Position einige Meter entfernt von der Altstadt selbst, um noch eine Aufnahme derselbigen zu machen. Durch eine lange Belichtungszeit konnte ich das Wasser spiegelglatt darstellen, damit die Felsen und Steine an der Küste im Bild überhaupt gut wahrzunehmen sind.
Die Farben der blauen Stunde brachten mich auch dazu, mit dem Tele-Objektiv eine Aufnahme des einigen Kilometer entferntens Kap Cappo Caccia aufzunehmen. Ein Ort, an den wir an einem der Tage in Alghero ebenfalls besucht haben, um mal ein wenig aus der Stadt heraus zu kommen.
Cappo Caccia
An dem Kap selbst gibt es die bekannte Neptun-Grotte, ein beliebtes Ausflugsziel in Sardinien, bei dem man über einen atemberaubenden Weg über Steile Treppen oberhalb des Meeres bis in eine Höhle gelangt. Mit Kind und knapp 35°C haben wir uns dies erspart. Die großen Höhlenfans sind wir so oder so nicht. Uns interessierte eher ein wenig die Landschaft am Kapp.
Da wir in der Mittagszeit unterwegs waren, sind die Bilder natürlich allesamt nur ein besseres “Location-Scouting”, aber sie geben euch mal grob ein Anhaltspunkt, was bei besseren Lichtbedingungen oder anderen Tageszeiten möglich wäre hier am Kap zu fotografieren.
Bild 1 wurde Richtung Norden fotografiert, Bild 2 Richtung Alghero, also Osten. Beides für Sonnenaufgänge oder der morgendlichen goldenen Stunde zu gebrauchen. Bild 3 ist eine Panorama-Aufnahme von einem Aussichtspunkt Richtung Westen. Also eher Sonnenuntergang. Bild 4 und 5 sind von der Zufahrtsstraße aus in Richtung Süden fotografiert. Könnte sowohl bei Sonnenaufgang als auch Sonnenuntergang interessant sein.
Bosa
Nach 3 Tagen in Alghero machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Süden. Ziel war das Ort Grande Torre in der Nähe von Oristano oder der Sinis-Halbinsel. Zwischenstopp sollte das malerische Ort Bosa sein.
Panorama-Route
Als wir das Gepäck und alle unsere Sachen im Auto hatten fuhren wir aus der Stadt heraus. Bereits nach wenigen Kilometern außerhalb Algheros stoppten wir das erste mal. Auf der sogenannten Panorama-Route in Richtung Süden gab es immer wieder tolle Ausblicke und Landstriche entlang der Küste Sardiniens zu sehen. Allein diese Route ist bereits eine Reise wert. Wer also im Westen Sardiniens unterwegs sein sollte, darf diese Strecke zwischen Alghero und Bosa unter keinen Umständen verpassen.
Mit Blickrichtung Norden konnten wir uns noch einmal gedanklich von Alghero und dem Cappo Caccia verabschieden.
Der Blick in Richtung Süden zeigt, was vor uns lag eine gewundene Straße entlang der Küste Sardiniens und weitere wunderschöne Eindrücke dieses herrlichen Flecken Erde.
Die Straßen Bosas
Bosa selbst in ein kleines Dorf, oberhalb dessen eine kleine alte Burg liegt. Das Ort selbst ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Die eng aneinander gereihte, schmale, bunte Häuser wirken trotz der enge wirklich einladend. Verbunden durch enge Gässchen lädt das Ort zum Spazierengehen ein. Nach jeder Ecke, um jeder Kurve erwartet einen etwas anderes. Man wird nicht müde das Ort und seine Straßen zu erkunden. Kleine Geschäfte laden zum einkaufen ein, aber kein einziges wirkt dabei, als hätte man es auf Touristen abgesehen. Dafür gibt es aber einheimische Backkunst, u.v.m. Für mich definitiv ein Highlight unserer Reise.
Mit Hilfe meiner kleinen Drohne konnte ich ein wenig über die Dächer des Dorfes fliegen und dabei die Häuser fotografieren, die wie aneinandergereihte Tetra-Paks aussehen.
Auch aus der Ferne betrachtet, sieht man wie eng die Häuser allesamt stehen.
Für uns ging es nach diesem kleinen Abstecher weiter Richtung Grande Torre. Dort konnte ich mich an wunderschönen Orten auch wieder mehr der Landschaftsfotografie widmen. Erfahrt dies demnächst im dritten Teil.