Vielen Dank für den Kauf meines Kalenders! Damit unterstützt du nicht nur mich und meine Arbeit, sondern auch die “Aktion für krebskranke Kinder Heidelberg e.V.”, die sich speziell in der Region um Heidelberg um an Krebs erkrankte Kinder und der Eltern kümmert. Ich hätte nie geglaubt, dass uns einmal selbst dieses Schicksal treffen könnte. Doch nach der Erkrankung unserer Tochter Ende 2022, an einem sehr aggressiven Keimzell-Tumor, waren wir selbst mittendrin. Und wir durften am eigenen Leib erfahren wie viel Kraft es kostet durch so eine schwierige Zeit zu gehen.
Ein Glück konnte unsere Tochter die Erkrankung überstehen und sich mittlerweile von Chemo, Operation und den vielen Strapazen erholen. Dafür sind wir sehr dankbar. Es war trotz allem Elend wunderbar zu erfahren, wie viel Menschen einem beiseite stehen. Wir wurden nicht alleingelassen. Einen großen Anteil daran hat auch die “Aktion für krebskranke Kinder Heidelberg e.V.” Deshalb gehen in diesem Jahr 5€ eines jeden verkauften Kalenders an sie. Mit eurem Kauf helft ihr also einen kleinen Teil mit, die dunkelste Zeit im Leben eines Menschen ein kleines Stück heller zu machen!
Januar
Malsch im zarten Winterkleid
Die Tage, an denen über Malsch eine geschlossene Schneedecke liegt sind mittlerweile rar. Dann muss man auch noch das Glück haben Zeit zu haben um die Szenerie genießen, oder in meinem Fall fotografieren zu können. An diesem Morgen hatte ich das Glück und konnte mein schönes Heimatdorf unter einem leichten, zarten Winterkleid fotografieren. Die Farben der blauen Stunde, als auch die Lichter des Ortes sorgen für eine wunderbare romantische Winterstimmung.
Auffällig ist, dass der Kirchturm der Pfarrkirche St. Juliana in diesem Jahr nicht in den Nächten angeleuchtet wurde. Die Energiekrise lässt grüßen. Zwar war zu jeder Zeit ausreichend Strom vorhanden und es kam im gesamten Winter zu keinen nennenswerten Stromausfälle oder Blackouts, dennoch versuchte man Energie zu sparen, wo es ging. Denn auch das Herstellen und Transportieren von Heizöl, Sprit oder Gas verbraucht Strom. Rückblickend muss man sagen, die Rechnung ging auf. Denn alle Energieformen, die sich zuerst explosionsartig verteuerten, konnten im Preis stabilisiert werden und sanken letztlich wieder auf ein bezahlbares Niveau.
Doch zurück zum Bild, dass eben im Detail diese Energiekrise ebenfalls zeigt, weshalb ich das Thema erwähnt habe. Die Blaue Stunde mit ihren Himmelsfarben und die Lichter von Dorf und Stadt bieten immer wieder wunderschöne Farbkontraste. Auch an diesem Morgen passen sie wunderschön harmonisch zusammen. Durch die längere Belichtungszeit wurden die Wolken leicht verwaschen. In meinen Augen erhält das Bild so noch etwas mehr Ruhe.
Standort: 49°14’3.1308” N 8°40’16.4112” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 100–400 mm GM
Brennweite: 121 mm
Blende: f/8
Belichtungszeit: 6 s
ISO 100
Bildbearbeitung: Lightroom
Februar
Malsch im goldenen Licht
Ich kann mich genau an diesen Morgen erinnern. Mir fehlte ein wenig ein Konzept, eine Idee. In den letzten Jahren habe ich fast jede Ecke in meinem Heimatort fotografiert. Da war ich ein wenig uninspieriert, um es mal so zu sagen. Doch die Bedingungen für diesen Morgen waren besonders, glaubte man der Wettervorhersage, also nahm ich meine Fotoausrüstung, stieg auf mein Fahrrad und zog los.
Ich hatte keine besondere fotografische Idee, sondern fuhr einfach ein wenig mit meinem Fahrrad um meinen Heimatort. In der Aue machte ich einige Aufnahmen im Nebeldunst. Aber irgendwie, war ich mit nichts so richtig zufrieden und wollte fast schon wieder nach Hause fahren, oder vielleicht doch noch ein wenig Ausschau halten, was denn besonders wirkt unter diesen Voraussetzungen? Ein wenig Inspiration sammeln?
Dann bemerkte ich, dass die stärker werdende Sonne den leichten, noch vorhandenen Nebeldunst Gold färbte. Spontan kam mir die richtige Idee. Ich fuhr so schnell ich konnte durch das Ort und den Letzenberg hinauf. Dort an der richtigen Stelle nutzte ich das goldene Gegenlicht und den Dunst in der Luft für diese spannende Aufnahme, welche die Silhouette der Pfarrkirche im Ortszentrum und einen Baum, den ich für eine ausgewogene Komposition mit ins Bild nahm, zeigt. Ich war so ins Fotografieren vertieft, dass ich erst danach bemerkte, dass bereits ein Arbeiter im Weinberg daneben arbeitete. Als ich ihn ansah sagte er nur “Schönes Licht, oder?”. “Ja”, erwiderte ich und beneidete ihn ein wenig, denn so ein schönes “Büro” hat nicht jeder.
Standort: 49°14’52.356″ N 8°40’44.91″ E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 4/24–105 mm G
Brennweite: 105 mm
Blende: f/10
Belichtungszeit: 1/500 s
ISO 100
Belichtungskorrektur: +0.3 EV
Bildbearbeitung: Lightroom
März
Storchenpaar vor Nebelfeld
Ich bin bei Gott kein Wildlife-Fotograf. Wobei ich sagen muss, seit einem Ausflug mit den Vogelfreunden Malsch durchaus gefallen an unserer tierischen, wildlebenden Natur bekommen zu haben. Aber die Ausrüstung, die man, auch speziell für Vogelfotografie, benötigt ist sündhaft teuer und da ist für mich tatsächlich eine Schmerzgrenze erreicht. So viel Geld möchte ich für ein Hobby wirklich nicht investieren.
Dennoch gelingt mir mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln der ein oder andere tolle Schuss der Tiere in unserer Natur. So habe ich schon die Falken, den ein oder anderen Mäusebussard, Rotkehlchen, Kohlmeisen und viele mehr, rund um Malsch abgelichtet. Bei dieser mystischen Nebelstimmung im März auf unserem Segelflugplatz konnte ich nicht anders als ein Bild von diesem Storchenpaar aufzunehmen, die unterwegs auf Futtersuche waren.
Ich pirschte mich in ihre Nähe und ging so tief wie möglich im nassen Gras des Morgens. Ich hatte durchaus noch einige Fotos aus kleinerer Distanz. Aber bei dieser Aufnahme gefiel mir ganz besonders die Stimmung um die beiden Störche herum. So ist es eine schönes Bild, das eine Geschichte erzählt. Anders wäre es nur ein Bild von zwei Störchen.
Standort: 49°14’20.4681” N 8°41’7.2477” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 100–400 mm GM
Brennweite: 400 mm
Blende: f/5.6
Belichtungszeit: 1/250 s
ISO 800
Bildbearbeitung: Lightroom
April
Wolke überm Raps
Ach was wollte ich in diesem Jahr schöne Bilder von Rapsfeldern und interessanten Wolkenbildern aufnehmen. Aber entweder war der Himmel grau und überhaupt nicht im gewünschten Farbkontrast zum gelben Raps, oder er war blau ohne jegliche Wolke am Himmel oder aber ich hatte einfach keine Zeit zum Fotografieren. Die Zeit lief mir davon, denn irgendwann werden die Rapsfelder auch mal abgemäht und ich bin noch nicht einmal dazu gekommen, irgendeins zu fotografieren.
Dann an einem Nachmittag ging ich ein wenig Location-Scouten in umliegenden Wäldern. So nennt man das, wenn man nach fotogenen Orten oder Motiven sucht, die man später bei idealem Licht oder Wetterverhältnissen wieder aufsucht. Als ich mit dem Fahrrad in Richtung der Heimat fuhr, machte ich nochmal einen kleinen Umweg zu den umliegenden Rapsfeldern. Dann sah ich diese kleine Wolke, die sich gebildet hatte. Konnte ich die irgendwie in Szene setzen?
Wo ist das nächste Rapsfeld? Ich radelte so schnell ich konnte, ehe sich die Wolke auflösen sollte. Dann fand ich eine Stelle in der Nähe der Vogelhecke. Da die Wolke recht klein war, ging ich auf eine lange Brennweite, um sie “näher ans Feld heranzuholen”. Die Blende so weit wie möglich geöffnet, denn ich wollte den Vordergrund unscharf abbilden, für die Tiefe im Bild. Circa 30 mal den-Auslöser-drücken später war ich mit dem Bild zufrieden.
Standort: 49°14’4.9925” N 8°39’52.8154” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 4/24–105 mm G
Brennweite: 105 mm
Blende: f/4
Belichtungszeit: 1/1000 s
ISO 100
Bildbearbeitung: Lightroom
Mai
Blühender Bärlauch im Chaos des Waldes
Der originale Titel dieser Aufnahme lautet eigentlich “Tales of Wild Garlic Forest”. Für den Kalender habe ich Titel aber etwas angepasst, also einen deutschsprachigen Titel vergeben.
Nun, wie kam ich auf den ursprünglichen Titel? In meinen Augen ist es eine Waldszene, wie aus einer märchenhaften Sage. Wer noch etwas kindhafte Fantasie in sich trägt wird das Gesicht im Stamm des Baums erkennen und sich womöglich fragen, wer ist oder wer war das? Eine alte Hexe, die von einem glorreichen Helden besiegt wurde und nun in diesem Baumstamm verbannt wurde? Passend zur Szene konnte ich einige Zeit nach Sonnenaufgang das richtige Licht abpassen, um dieser Szene den notwendigen verträumten Glanz zu verleihen. Es war etwas Glück dabei, denn das Motiv hatte ich tatsächlich nicht gescoutet gehabt und wirkte auch nur wenig ansehnlich im harten Licht. Doch das Morgenlicht war hier perfekt und auch nicht von langer Dauer. Nur 5 Minuten später machte ich von exakt der gleichen Stelle ein Foto, dass schon nicht mehr diesen “Glow” besaß.
Den Morgen, als dieses Bild entstand habe ich in einem kleinen VLOG festgehalten. Auch wenn ich großteils an diesem Morgen in einem anderen Wald fotografieren war, spürte ich ein wenig, dass in diesem heimischen Waldabschnitt noch etwas besonders lauern könnte. Den richtigen Riecher gehabt, würde ich sagen. Wer das Video noch nicht gesehen hat, für den habe ich es nochmal hier verlinkt.
Standort: 49°13’50.8355” N 8°40’56.2498” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 4/24–105 mm G
Filter: NiSi V6 Landscape CPL
Brennweite: 33 mm
Blende: f/9
Belichtungszeit: 1/25 s
ISO 800
Belichtungskorrektur: ‑1 EV
Bildbearbeitung: Lightroom + Fokus-Stacking & Dodge & Burn in Photoshop.
Juni
Sonnenuntergang über dem Letzenberg
Die Silhouette oder auch “Scherenschnitt” des Gipfels des Letzenbergs. Mälscher werden sofort die markante Spitze der Letzenbergkapelle erkennen. Auch wenn der Blick, aufgrund des visuellen Gewichtes der hellen Sonne, wahrscheinlich zuerst auf die untergehende Sonne gefallen ist. Das kompositorische Dreieck vollenden die vorbeiziehenden Vögel. So bleibt das Bild auch nach einiger Zeit interessant für das Auge, da es immer wieder einen Punkt findet, auf den es blicken kann.
Die Idee für das Bild hatte ich schon einige Zeit im Kopf. Ich wusste, dass von einer Position in Rettigheim mit langer Linse, die Sonne relativ genau hinter dem Letzenberg untergehen wird. Ich benötigte eigentlich nur noch einen wolkenfreien Sonnenuntergang. Als der Wetterbericht im Sommer einen wolkenfreien Abend vorhersagte (das war in diesem Jahr häufig der Fall) ging es für mich los. Ich komponierte die Szene und wartete darauf, bis die Sonne annähernd hinter dem Letzenberg verschwindet. Die Vögel waren reines Glück. Als ich sie anflogen sah, wartete ich auf den richtigen Moment. Et voila. Ein Bild, das fast gänzlich ohne Nachbearbeitung den Weg in den Kalender fand.
Standort: 49°14’24.1877” N 8°42’14.7142” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 III
Objektiv: Sony FE 100–400 mm GM
Brennweite: 400 mm
Blende: f/8
Belichtungszeit: 1/2000 s
ISO 100
Bildbearbeitung: Lightroom
Juli
Die Sonne steigt auf über dem Galgenberg
Welch herrlicher Morgen im Sommer. Aufgenommen worden, ist diese Bild am 15.07.2023, um exakt 6 Uhr. Ich war unterwegs einige Getreidefelder im Umkreis aufzunehmen. Eine Dreiviertel Stunde vorher tat ich das auch schon, denn ein herrliches Morgenrot stand am Himmel. Die Wolken dieses Morgenrotes sind auch auf diesem Bild noch zu sehen. Nur sind sie hier eher golden, von der aufgehenden Sonne angeleuchtet.
Die Diagonale der Wolken komponierte ich über die gedachte horizontale Mitte des Bildes mit der angeleuchteten Diagonalen der Weinberge. So entsteht eine Art natürlicher Rahmen. Die Sonne als Schwerpunkt des Bildes legte ich in die Mitte. Den Blick in Richtung des Angelbachtals gab ich etwas mehr Raum, damit man die Lichtstimmung in den Hügeln des Kraichgaus sehen kann.
Standort: 49°15’3.8869” N 8°40’48.4217” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 IV
Objektiv: Sony FE 2,8/16–35 mm GM
Brennweite: 35 mm
Blende: f/18
Belichtungszeit: 1/250 s (HDR)
ISO 200
Belichtungskorrektur: ‑2 EV
Bildbearbeitung: Lightroom inkl. HDR
August
Gewitterstimmung über Malsch
Gewitter zogen über Malsch. Eigentlich hätte ich am liebsten ein herannahendes Gewitter fotografiert, aber ich konnte mich an diesem Tag nicht von der Arbeit losreißen. Als am Abend das letzte Gewitter durchgezogen war, hatte ich ein wenig Zeit und zog los.
Die Dicken Wolken des letzten Gewitters sind noch im Hintergrund zu sehen und schauen in diesem Bild, zugegebenermaßen, nicht mehr ganz so bedrohlich aus, als die Gewitterfront, die uns an diesem Tag traf. Dennoch war das sanfte, diffuse Abendlicht wunderschön für die Szene am Aneresls-Kreuz, die ihr eventuell auch schon aus meinem Bildband über Malsch kennt. Damals hatte ich die exakt gleiche Komposition mit einem Morgenrot fotografiert. Ein Motiv, das irgendwie fast immer funktioniert.
Das sommerliche Grün und das Blau des Himmels um die Zeit des Sonnenuntergangs passen wunderschön harmonisch zusammen. Ein Ort, der sich übrigens ganzjährig für einen Abendspaziergang empfiehlt. Man kann hier nämlich meist die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen.
Standort: 49°14’58.378″ N 8°40’17.0503” E
Für Interessierte:
Kamera: Sony a7 IV
Objektiv: Sony FE 2,8/16–35 mm GM
Brennweite: 32 mm
Blende: f/11
Belichtungszeit: 0.8 s
ISO 200
Bildbearbeitung: Lightroom + Dodge & Burn in Photoshop
September
Die Letzenbergkapelle im Nebelkleid
Jeder, der die besondere Lage dieser kleinen Kapelle kennt, weiß, dass solche Wetterbedingungen, an denen der Nebel gerade so den Gipfel des Letzenberges streift, äußerst selten sind. Mit meiner Drohne konnte ich solch einen seltenen Moment einfangen, der die Wallfahrtskapelle in einem Kleid aus herbstlichen Farben und Nebel zeigt.
Bei solch einer Wetterlage können wenige Sekunden den Unterschied machen. Einige Minuten vorher war ich bereits mit der Drohne in der Luft. Wenn ich die Kapelle aber ganz auf ein Bild bekommen möchte, muss ich mit der Drohne etwas in die Höhe steigen. Dann aber war der Nebel zu dicht und das Bild war in einem EInheitsgrau, mit nur wenigen erkennbaren Details der Letzenbergkapelle und ihrer Umgebung. Also ließ ich die Drohne wieder landen und machte am Boden mit meiner Kamera einige Bilder. Der Blick nach oben gab mir dann etwas später das Gefühl, dass die Nebelschleier etwas dünner geworden sind. Von der Sonne aber war noch lange nichts zu sehen.
Also nochmal hoch mit der DJI Mini 3 Pro. Das Bild auskomponiert und dann schlich sich der dichte Nebel tatsächlich etwas weg vom Gipfel und gab die Kapelle frei. Schnell den Auslöser drücken. Zu Hause merkte ich, dass doch noch mehr Dunst in der Luft lag, denn die Details waren nur zart zu erkennen. Mit ein wenig Nachbearbeitung in Photoshop, konnte man aber alles rausholen, was auf dem Sensor gespeichert war. Ein Bild, dass einen Platz bei mir zu Hause an der Wand erhalten hat. Ausgedruckt auf A2-Größe wirkt es nochmal schöner.
Standort: 49°15’2.8867” N 8°40’41.1992” E
Für Interessierte:
Aufgenommen in 194,6 müNN mit meiner DJI Mini 3 Pro.
Brennweite: 24 mm
Blende: f/1.7
Belichtungszeit: 1/240 s
ISO 100
Bildbearbeitung: Lightroom & Photoshop
Oktober
Optimismus
In der Farbenlehre steht die Farbe gelb für Optimismus. Diese wunderschöne Aufnahme zeigt die Spitzen einiger Bäume eines Waldes, der hinter einer wunderschönen Inversion liegt. Das warme Seitenlicht der gerade aufgehenden Sonne verleiht dem Bild diese wunderschöne warme Farbe und machen es zu einem schönen Minimalistischen Motiv.
Dieses Bild habe ich quasi vom eigenen Schlafzimmer aus gemacht. Ich sah, dass der Nebel am Brettwald hing und gerade so zu den Baumwipfeln reichte. Es war wunderbar windstill. Das Morgenlicht war gerade perfekt. Also machte ich das Foto. Es verblieb aber einige Tage lang auf meiner Kamera, ehe ich es auf den PC zog. Es war die Zeit, in der wir nicht genau wussten, was mit unserer Tochter los ist. Einige Tage später dann die Diagnose “Keimzelltumor am Steiß”. Nicht zu operieren. Einzige Hoffnung Chemo. Die Ärzte sagten uns, sie sei gerade so nochmal von der Schippe gesprungen. Wir hätten richtig und schnell gehandelt, aber der Tumo ist eben aggresiv und sehr schnell wachsend. Aber auch das sollte uns Hoffnung geben, denn solche Tumore sprechen oft gut auf Chemos an. So war es dann glücklicherweise auch.
Als ich an einem stillen Abend alleine daheim vor dem PC saß, kam mir dieses Bild unter die Finger. Ich editierte es ein wenig. Allerdings verschob ich nur wenige Regler in Lightroom ganz leicht. Denn eigentlich passte schon alles in diesem Bild. Ich betrachtete es und versuchte zu erkennen, was es in mir auslöste. Und obwohl ich so am Boden deprimiert war, über das, was unserer Tochter wiederfahren ist, was noch vor ihr lag, was sie noch alles durchstehen musste; so spürte ich doch einen Hauch von Optimismus beim Anblick dieser Aufnahme. Sie gab mir Hoffnung, gab mir Licht in der dunklen Zeit. Es war der erste Abend nach der Diagnose, an dem ich selbst das Gefühl hatte, dass wir das Schaffen werden.
Standort: 49°14’34.8121” N 8°40’54.9065” E
Für Interessierte:
Brennweite: 158 mm
Blende: f/5
Belichtungszeit: 1/320 s
ISO 100
Belichtungskorrektur: +1 EV
Bildbearbeitung: Lightroom
November
Gefrorenes Weinblatt
Bereits vor einigen Wochen fielen sie von ihren Rebzweigen zu Boden. Dort liegen sie nun, der erste Frost des Winters verpackte sie mit kleinen weißen Frostpartikeln. Jedes einzelne Blatt eine kleine Landschaft für sich. Wunderschön und Faszinierend.
Vielleicht sehen manche Menschen in diesem Bild nur ein Weinblatt. Aber wenn man sich ein wenig die Zeit nimmt und die Strukturen, die durch die Frostpartikel hervorragend sichtbar werden betrachtet, dann entdeckt man eine kleine Landschaft für sich. Die Aufnahme ist nicht sehr abstrakt. Man erkennt also ziemlich gleich, was das Motiv ist. Nichtsdestotrotz ist es eine beeindruckende Detailaufnahme. Außerdem war es mit einigem Aufwand in der Kälte verbunden, diese Aufnahme zu machen. Gefühlt 100 Blätter habe ich betrachtet und versucht ins Bild zu nehmen. Viele Versuche verwarf ich schon, bevor ich den Auslöser drückte. Positionierte mich und die Kamera neu und startete einen weiteren Versuch. Das Licht vor Sonnenaufgang war noch sehr diffus, kalt und geprägt durch einen blauen, wolkenfreien Himmel. Perfekt für diese Aufnahme. Denn es war doch schon recht hell und ich konnte die Blende weit schließen, um möglichst viel vom Blatt scharf abzubilden.
Bei der Bearbeitung habe ich darauf Wert gelegt, dass die frostige, fast schon eisige Stimmung des Morgens zur Geltung kommt, habe also das Bild etwas bläulicher gelassen, als ich es selbst im Normalfall priorisieren.
Standort: 49°15’0.0516” N 8°40’34.3369” E
Für Interessierte:
Brennweite: 400 mm
Blende: f/16
Belichtungszeit: 1/4 s
ISO 100
Dezember
Goldener Sonnenaufgang über Malsch
Dieses traumhaufte Bild eines Sonnenaufgangs im Winter habe ich mit meiner Drohne aufgenommen, während ich auf dem Boden mit meiner Hauptkamera eine Timelapse-Aufnahme dieses wunderbaren Morgenrots und Sonnenaufgang fotografierte. Beide Aufnahmen sind unglaublich schön geworden, wie ich finde.
Die Aufnahme, die ich mit meiner kleinen nur 249 g schweren Mini-Drohne gemacht habe, zeigt aber aufgrund der ein paar Meter höheren Perspektive auf Malsch, etwas mehr Tiefe der Ortschaft und macht sie deshalb für mich noch beeindruckender. Seit ich viel Natur- und Heimatfotografie mache, stelle ich nun fest, dass es jährlich im Dezember/Januar mindestens ein beeindruckendes Morgenrot gibt. Wenn ich es schaffe, versuche ich es immer festzuhalten, denn jedes Morgenrot ist für sich genommen einzigartig und bringt einen immer wieder zum Staunen. In diesem Jahr, war es das erste Mal, dass ich die Aufnahme auch in einem kleinen Video-Log dokumentiert habe. Es kennzeichnet sozusagen der Anfang meiner Tätigkeit auf YouTube. Seither sind einige VLOGs entstanden und ich nehme parallel zu meiner Fotokamera immer mal wieder meine kleine Vlogging-Kamera mit, um meine Fototouren zu dokumentieren. Die Resonanz, die ich für meine Videos bekomme, sind immer wieder toll und bestärken mich weiterhin zu vloggen. Ein eigentlicher Gedanke war, damit beweisen zu können, dass meine Bilder nicht am PC, durch künstliche Intelligenz oder übermäßiger Foto-Manipulation entstehen, sondern durch meine “Arbeit” vor Ort.
Arbeit kann man es eigentlich nicht nennen. Denn es ist ein Privileg, solche Momente erleben zu können und ich genieße die Momente in der Natur. Selbst, wenn ich mal im Regen stehe oder mir eisiger Wind in das Gesicht peitscht. Es ist jedes Mal aufs Neue wie Kurzurlaub.
Standort: 49°14’52.356″ N 8°40’44.91″ E
Für Interessierte:
Das Bild wurde aus einer Höhe von 160,7 m über Meeresspiegel mit der DJI Mini 3 Pro Drohne aufgenommen.
Brennweite: 24 mm
Blende: f/1,7
Belichtungszeit: 1/320 s
ISO 100
Belichtungskorrektur: ‑1.3 EV
Vielen Dank

Ich sage vielen Dank! Einerseits für den Kauf meines Kalenders und andererseits für das Interesse an den Aufnahmen, dass wohl so groß sein musste, dass du es bis hier unten geschafft hast.
Ich hoffe wirklich sehr, dir haben meine Bilder gefallen und die Einblicke dahinter ebenso. Wenn du Ideen, Verbesserungsvorschläge oder einfach nur Lob an mich zurückgeben möchtest, dann schreib mir gerne auf meine E‑Mail-Adresse: simon[at]simonschoenhoff.de oder sprich mich an. Ich freue mich auf jedes nette Gespräch!
Kommt gut durch das Jahr 2024!