In der Natur in den Niederlanden

Puhh… da bin ich doch nochmal ins Schwitzen gekommen. Eigent­lich war mir schon klar, dass es an diesem Abend fantas­ti­sche Bedin­gungen geben sollte. Ich hatte da einen Spot ausge­kund­schaftet, aber noch keine Zeit gehabt ihn mir vor Ort anzu­schauen. Aber eigent­lich sollt es passen, wenn ich früh­zeitig vor Ort bin und mich etwas umschaue. Dabei hatte ich aller­dings die Rech­nung ohne meine Kinder gemacht und so blieb zuletzt, als zwei­fa­cher Fami­li­en­vater, weniger Zeit als erhofft. Aber seht/lest selbst. 

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Gear:

Sony a7IV
Sony FE 2.8/16–35 mm GM
Sony FE 4/24–105 mm G

Zeit, die wir manchmal nicht haben

Ich kann es noch so oft in meinen Vlogs und Blogs predigen, aber wenn ich es selbst nicht mal schaffe, was ist dann mein Wort wert? Die Rede ist von ausrei­chend Zeit nehmen/einplanen. Etwas, dass mir seit der Geburt unseres zweiten Kindes etwas schwerer fällt.

Land­schafts­fo­to­grafie macht man nicht on-the-run, quasi im vorbei­gehen. Man plant, wägt ab, scoutet, besucht Orte im Vorfeld, schätzt Loca­tions bei Licht­si­tua­tionen und Wetter­be­din­gungen ab und bekommt somit eine Idee von dem fertigen Werk. Nicht selten kommt man mit anderen Ergeb­nissen nach Hause als man sich vorge­stellt hat. Mal weichen die aufge­nommen Bilder mehr, mal weniger vom Ziel­foto im Kopf ab. Das ist nicht tragisch und geht wohl den meisten Land­schafts­fo­to­grafen so. Wichtig ist, dass man mit einer gewissen Inten­tion loszieht. Plan­än­de­rungen sind immer möglich. Und trotz aller Technik, Apps und Vorpla­nung gehört im Feld dann doch eine gesunde Intui­tion dazu. Manchmal auch eine gewisse Fähig­keit für Impro­vi­sa­tion und schneller Entscheidungsfindung. 

Letz­tere Punkte werden vor allen Dingen dann wichtig, wenn wir den Aspekt Zeit unter­schätzen und zu wenig davon haben. Gerade bei einem Sonnen­un­ter­gangspot, wie diesem hier an der Küste der Nieder­lande, sollte doch eigent­lich genug Zeit sein, recht­zeitig vor Ort zu sein. Gerade im Sommer, wenn hier die Sonne auch mal erst um 22 Uhr und später unter­geht. Aber ausge­rechnet heute, wollten unsere Kinder einfach nicht einschlafen. Schlimm genug, dass ich meine Frau an solchen Abenden auch mal alleine lasse, um meinem Hobby nach­zu­gehen, aber mit zwei quen­gelnden Kindern alleine lassen, die nicht schlafen wollen? Nein, das mache ich nicht. 

Als die Kinder endlich schliefen, war es schon nach 21 Uhr. Ich wusste, dass ein paar Minuten mit dem Auto und gut 20 min Fußmarsch notwendig sind, also nix wie los. Was wusste ich im Vorfeld von meinem Online-Scou­ting? Hügelig, ein See, Dünen mit Heide-ähnli­cher Land­schaft, evtl. ein Blick auf’s Meer, auch ein paar Bäume, also… da muss sich was finden lassen. Ange­kommen an Punkt A, einem See, war es nicht mehr all zu lange bis Sonnen­un­ter­gang. Soll ich weiter gehen zu Punkt B, einem Aussichts­punkt an der Dünen­land­schaft? Oder hier bleiben? 

Abend­sonne über den Dünen | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

Erar­beiten des finalen Fotos

Ich ging weiter. All zu weit dürfte es nicht mehr sein und so lange ich direktes Licht von der Sonne habe, dürfte Streif­licht die Dünen­land­schaften plas­tisch formen. Bilder bekommen damit Tiefe und einen besseren drei­di­men­sio­nalen Look. Wenn die Sonne weg ist, soll es dann zurück gehen zum See für das Abendrot.

Ich musste mich schnell entscheiden, poten­ti­elle Motive und Bild­auf­bauten schnell erfassen. Etwas, dass häufig nicht zu den besten Ergeb­nissen führt. Aber wenn die Zeit knapp ist, dann hilft Konzen­tra­tion und möglichst keinen Fehler machen. Bild Rich­tung Sonne? Bracke­ting-Aufnahmen! Für alle Fälle! Sehr Nahe am Vorder­grund? Schnell 3–5 Aufnahmen für ein Fokus-Stacking machen! Brauch ich sie wirk­lich? Viel­leicht nicht, aber wenn, dann habe ich sie. 

Von einem Bild­aufbau bewege ich mich zum nächsten. Nicht, um möglichst viele Bilder zu haben, mit denen ich Social-Media fluten kann, nein, um mich Bild für Bild an ein opti­males Ergebnis ran zu tasten. Manchmal geht man auch zu weit, dann eben wieder ein Stück zurück. Weit­wink­liger? Ja! Näher ran! Noch mehr! Hm,… ne doch nicht. Wieder ein Stück zurück. Kamera etwas höher oder doch tiefer? Ein Stück zurück. Rein­zoomen. Jetzt passt es. Zwischen­durch immer wieder den Auslöser gedrückt. Diesen Prozess habe ich im Vlog fest­ge­halten, damit ihr sehen könnt, dass es manchmal echt Arbeit ist, zum Wunsch­er­gebnis zu kommen. Die Zwischen­er­geb­nisse sind häufig nicht schlecht und manchmal sind es nur Details, die mich davon abhalten, sie als Port­folio-reif zu sehen. 

So entstehen 200–300 Bilder in einer Stunde. Am Ende bleiben 20–30 fertig bear­beitet hängen. Einige schaffen es in die Online-Galerie und auf Insta­gram, viel­leicht eine Hand voll ins Port­folio oder in ein Foto-Buch? Eins schafft es viel­leicht auch an die Wand. So ist das nun mal. 

Vom Wind gezeichnet | Sony a7 IV + Sony FE 2.8/16–35 mm GM

This and all other shots of this post you can request under “Prints” as an art print for your wall at home directly from me. 

Arbeiten mit dem was man hat

Wie ging es weiter? Der Plan ist durchaus aufge­gangen und nach dem die Sonne verschwunden war, hielt das Abendrot über dem See zumin­dest für einige Aufnahmen und verschie­dene Perspek­tiven. Ein wenig fehlte es an „Möglich­keiten“. Am See selbst war ringsum ein kraut­ar­tiges Gebüsch, das für den Vorder­grund nicht all zu viel her gab. Dennoch habe ich es für den Vorder­grund verwendet, aber so dass es nicht aufdring­lich ist. Die Aufnahmen am See leben vor allen Dingen von der Spie­ge­lung des Himmels und der Silhou­ette der Vege­ta­tion. Die Wirkung entfalten die Bilder durch die Farben des Himmels. 

Wäre mehr Zeit gewesen hätte ich viel­leicht noch eine bessere Stelle gefunden. Aller­dings waren die Optionen wirk­lich gering. Eine inter­es­sante Perspek­tive gelang mir an einem toten Stück Holz und auch an den inter­es­santen Bäumen in unmit­tel­barer Nähe konnte ich einige wenige schöne Bilder machen. 

Am Ende konnte ich unter Zeit­druck ganz schön was raus­holen, wie ich selbst finde. Wenn ihr damit etwas strug­gled, dann helfen vor allem drei Dinge: Übung, Übung, Übung. 

In der Foto­grafie wird man vor allen Dingen dadurch besser, je mehr man es macht und je besser man sich selbst hinter­fragen tut. Deshalb bleibt inspi­riert und vergesst eure Kamera nicht beim rausgehen!

Macht’s gut, bis dann! Ciao!

Abendrot am See | Sony a7 IV + Sony FE 4/24–105 mm G

Pictures from the VLOG

Auf wenigen Metern in den Dünen konnte ich viele schöne Bilder aufnehmen. Im Details gibt es aber dann doch ein paar kleine Unter­schiede, weshalb wieder nur die wenigsten nach einer gründ­li­chen Selek­tion in mein Port­folio schaffen werden. Aber schaut selbst, hier sind alle Bilder aus dem VLOG zum anschauen. 

VLOGs zum BLOG

Heute wird es viel­leicht weniger lehr­reich, aber dafür geht es umso mehr ums Foto­gra­fieren und Entde­cken. Im Vorfeld hatte ich diese Loca­tion online gescoutet so gut es ging, aber nicht all zu viele Bilder bzw. Infos entdeckt. Da sich gute Bedin­gungen schneller einstellten, als ich erwartet hatte, blieb mir auch im Vorfeld nicht die Zeit, vor Ort alles zu planen. So war also wieder einmal Intui­tion und Impro­vi­sa­tion gefor­dert. Schaut am besten selbst, welch schöne Bilder dabei entstanden sind.

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