Drohnen Foto- und Videografie

Wie ihr in meinen BLOG-Einträgen viel­leicht schon gelesen habt, habe ich mir vor einiger Zeit eine Drohne zuge­legt. Nun möchte ich euch mit meinen ersten Erfah­rungen und ersten beein­dru­ckenden Foto- und Video­auf­nahmen begeistern…

Ausrüs­tung:
DJI Mavic Air 2

Über den Weinbergen

Recht und Gesetz

Neben der eigent­li­chen Frage, welche Drohne für mich persön­lich in Frage kommt, habe ich mich schon im Vorfeld mit den recht­li­chen Rahmen­be­din­gungen ausein­an­der­ge­setzt, die vor allem durch die Droh­nen­ge­setzte der einzelnen Länder bestimmt sind. Und dies sollte wirk­lich jeder tun, der sich mit Droh­nen­fo­to­grafie oder Droh­nen­vi­deo­grafie beschäf­tigen möchte!

Wenn ihr euch intensiv mit dem Thema befassen wollt, empfehle ich die Seiten von drohnen.de oder drohnen-camp.de 

Nach dem ich mich ein wenig auskannte viel die Wahl der Drohne auf die DJI Mavic Air 2. Mein Augen­merk liegt vor allen Dingen auf der Erwei­te­rung meiner Land­schafts­fo­to­grafie, weniger auf der Video­grafie. Dennoch werde ich mich auch ab und zu diesem Thema widmen. 

Stra­ßen­ver­lauf am Grödner Joch | 24 mm, ISO 100, f/2.8, 1/160 Sek.

Nachdem ich die Drohne gekauft hatte, holte ich mir direkt eine feuer­feste Plakette, als auch eine Droh­nen­ver­si­che­rung. Diese sind beide notwendig, möchte man mit der Drohne fliegen und sich im legalen Bereich bewegen. Zukünftig wird noch eine online-Regis­trie­rung notwendig sein.

All dies sind mühse­lige Themen, die wahr­schein­lich eher vor diesem Hobby abschre­cken, aber zumin­dest sensi­bi­li­sieren sollen, dass man sich hier im Luft­raum bewegt, manchmal in der Nähe von Menschen, Gebäuden oder Natur­schutz­ge­bieten. Man sollte deshalb recht­liche Konse­quenzen kennen und nicht fahr­lässig handeln und sich daher mit den Gesetzen, zumin­dest grob, auskennen und wissen was erlaubt ist und was nicht. 

Kirche St. Johann bei Lachen, Schweiz | 24 mm, ISO 100, f/2.8, 1/730 Sek.

Also bevor man fliegt sollte man wissen:

  • Wie hoch darf ich fliegen?
  • Welchen Abstand zu Natur­schutz­ge­bieten, Gebäude, Straßen, Flüsse, Flug­plätze, Indus­trie­an­lagen, etc. muss ich einhalten?
  • Darf ich über einzelne Menschen fliegen?
  • Darf ich ohne Geneh­mi­gung fliegen?

Eine App, die ich inner­halb Deutsch­lands nutzte, um im recht­lich sauberen Bereich zu bleiben ist Map2Fly Inter­na­tional nutze ich Airmap. Inner­halb Deutsch­lands ist die Droniq App aber eigent­lich mitt­ler­weile der Stand der Technik, denn sie hat die aktu­ellen Daten in Echt­zeit zur Verfü­gung und spätes­tens vor dem Abflug, sollte man sich damit einmal kurz verge­wis­sern, ob der Luft­raum momentan für die eigene Drohne zur Verfü­gung steht.  Außerdem infor­miere ich mich immer über die Gesetze der jewei­ligen Länder und recher­chiere vorab, ob es sich lohnt die Drohne über­haupt mitzu­nehmen an die Orte, die ich besu­chen werde. In Öster­reich ist, stand heute zum Beispiel, eine Einwil­li­gung notwendig, die 330€ für ein Jahr kostet, was das Fliegen dort für mich, als Hobby­fo­to­graf von vorn herein ausschließt. 

Neue Perspek­tive, Letzen­berg­ka­pelle, Malsch

Neue Blick­winkel und Motive entdecken

Leider steht der Drohnen- und Video­fo­to­grafie dieses leidige Thema “Recht und Gesetz” vor, aber sollte dies alles klar sein, dann sollte man sich den Spaß nicht nehmen lassen neue Motive und Blick­winkel auf unsere schöne Erde und Natur zu entdecken. 

Ist die Drohne erstmal in den eigenen Händen, die Akkus geladen, krib­belt es natür­lich bereits in den Fingern. Deshalb sollte man sich ein möglichst offenes Feld suchen, um die Funk­tionen zu testen, sich an die Steue­rung zu gewöhnen und erste eigene Aufnahmen zu machen, denn in diesem Moment krib­beln die Hände erstmal vor Adre­nalin und zu Beginn macht man zu leicht einen Fehler, da man die Steue­rung noch nicht voll verin­ner­licht hat. 

Hat man sich nach einigen Flug­stunden daran gewöhnt ist es auf jeden Fall ein großer Spaß mit der Drohne die Umge­bung zu entde­cken. Die Vogel­per­spek­tive bietet eine große Anzahl neuer Motive oder unent­deckter Formen. 

Hier die Aufnahmen meiner ersten Flüge: 

Quick-Shots und cine­as­ti­sche Flugmanöver

Viele Drohnen bringen heut­zu­tage soge­nannte Quick-Shots mit. Das sind beein­dru­ckende Flug­ma­növer, die die Drohne von selbst durch­führen kann und beein­dru­ckende Bilder bieten. Vor anwenden solcher Manöver sollte man aber dennoch auf genü­gend Platz für die Drohne und das Flug­ma­növer achten. 

Neben den vorpro­gram­mierten Quick-Shots,  sollte man sich unbe­dingt mit Cine­as­ti­schen Flug­ma­nö­vern beschäf­tigen. Dafür einfach auf Youtube mal nach “Cine­matic Drone Shots” suchen, es gibt unzäh­lige Videos zu diesem Thema. Sie sorgen für möglichst kino­reife Aufnahmen und machen das Endpro­dukt deut­lich inter­es­santer. Wenn man sich diese einprägt und etwas übt, steht dem ersten Video also nichts mehr im Weg. 

Kleiner Tipp noch: Oftmals wirkt die Bewe­gung der Drohne bei der Aufnahme recht langsam. Dennoch sollte man Geduld mitbringen bei der Bewe­gung bei Video­auf­nahmen, da zu schnell geflogen auf großen Bild­schirmen meist nicht schön anzu­schauen sind. Es sei denn, man möchte auch mal die Geschwin­dig­keit der Drohne oder des Flugs darstellen, dann empfiehlt es sich aber auch die Höhe zu redu­zieren, damit die Geschwin­dig­keit noch deut­li­cher rüberkommt. 

Serpen­tine, Berg, Tunnel | 24 mm, ISO 100, f/2.8, 1/320 Sek.

Kompo­si­tion

Für die Foto­grafie können die glei­chen Regeln ange­wandt werden, wie in der klas­si­schen Foto­grafie, sprich Drit­tel­regel und Goldener Schnitt, etc. um den Bild­aufbau gut zu gestalten und eine Kompo­si­tion zum funk­tio­nieren zu bringen. Perspek­ti­visch können wir den Gimbal letzt­end­lich nur leicht nach oben oder 90° vertikal stellen. Aber Flug­höhe, Stellung/Drehung der Drohne zum Licht, etc. spielen  dennoch eine große Rolle beim Gestalten des Bildaufbaus. 

Mit den meisten Drohnen ist ein Hoch­kant­foto leider nicht möglich. Hier muss man sich entweder miteinem Hoch­kant­pan­orama (Bild von Sass de Tria, Passo Falz­arego s.u.) oder aber dem Cropen des Bildes (Bild Chiesa Santa Barbara und San Giovanni in Tolpei, Südtirol s.u.) behilf­lich sein. Das Bild “Serpen­tine, Berg, Tunnel” ist ein direkt vertikal nach unten geschos­senes Bild und von mir nach­träg­lich gedreht. Das ist die dritte Möglich­keit ein Hoch­kant­foto zu machen, was aber nur bei vertikal aufge­nom­menen Bildern funktioniert. 

Chiesa Santa Barbara und San Giovanni in Tolpei, Südtirol | 24 mm, ISO 100, f/2.8, 1/500 Sek.
Sass de Tria, Passo Falz­arego | 24 mm, ISO 100, f/2.8, 1/200 Sek.

Timing der Aufnahmen

Natür­lich macht es bei Droh­nen­auf­nahmen Sinn auch in den Morgen- und Abend­stunden zu foto­gra­fieren oder Video­auf­nahmen anzu­fer­tigen, da die Licht­stim­mung, die langen Schatten oder auch die Farben, die sich bilden können zu tollen Aufnahmen führen können, ganz wie in der klas­si­schen Landschaftsfotografie.

Farben eines Sonnen­un­ter­gangs in meinem Heimatort Malsch (Panorama)

Dennoch kann es beim Droh­nen­fliegen durchaus auch Sinn machen zu Zeiten zu fliegen, an denen man norma­ler­weise nicht unbe­dingt foto­gra­fieren würde, weil das Licht zu hart ist. Gerade bei der Suche nach abstrakten Motiven für seine Fotos ist das helle Licht des Tages manchmal vorteil­haft oder zumin­dest kein Problem/Hindernis für eine coole Aufnahme. 

Serpen­tinen in den Dolo­miten 24 mm, ISO 260, f/2.8, 1/13 Sek.

Auch die Aufnahmen des nächsten kurzen Videos sind am helligsten Tag aufge­nommen worden. Die hoch­ste­hende Sonne war dabei kein Hindernis, sondern dem ganzen sehr dien­lich, da alles wunderbar mit viel Licht ausge­leuchtet war. 

Eines sollte man sich jedoch direkt von Anfang an ange­wöhnen, wenn man die Droh­nen­fo­to­grafie nicht nur als schönes Gimmik für private Erin­ne­rungs­stücke nutzen möchte: Das Foto­gra­fieren in RAW und das Nutzen manu­eller Einstellungen. 

Für das nächste Bild hatte ich sogar eine Belich­tungs­reihe aufge­nommen und in Ligh­t­room zu einem HDR zusam­men­ge­fügt. Der Dyna­mik­un­ter­schied zwischen Burg und Himmel wäre ansonsten zu groß gewesen und das Bild mehr oder weniger schwarz-weiß. So konnte ich die Details der im Schatten liegenden Burg heraus­ar­beiten und die Farben im Himmel beibehalten. 

Burg Steins­berg bei Sonnenuntergang

Ein weiteres Bild der Burg konnte ich aufnehmen, in dem ich Nahe an den Turm, fast schon über die Burg flog und und fast senk­recht nach unten foto­gra­fierte. Kurz vor Sonnen­un­ter­gang, lag ein Groß­teil der Burg schon im Dunkeln. Helles Tages­licht am Mittag hätte es hier wahr­schein­lich leichter gemacht eine gute Aufnahme zu bekommen. Dennoch mag ich den “moody”-Stil der Aufnahme. 

Burg Steins­berg von oben

Wie man also sieht, sind die Regeln der Foto­grafie nicht außer Kraft gesetzt. Man sollte sie für die Droh­nen­fo­to­grafie eben­falls nutzen, und dann, ab und an, ganz bewusst deren Gesetze brechen, um inter­es­sante Aufnahmen zu machen. 

Malsch im Nebel (Panorama)

Fazit

Die anderen Blick­winkel und die Möglich­keit Aufnahmen zu machen, die sonst nicht möglich wären, moti­vierten mich zur Droh­nen­fo­to­gra­fie/-video­grafie. So wie in dem Bild “Malsch im Nebel”. Ohne Drohne hätte ich keine Möglich­keit gehabt über den Nebel hinweg zu foto­gra­fieren, noch dazu die Letzen­berg­ka­pelle mit aufzunehmen. 

Mit der Drohne erwei­tere ich meine Fähig­keiten Land­schaften zu foto­gra­fieren. Das war mein Ziel. Und vor allem, solche epische Aufnahmen anzufertigen:

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